Kapitel 5

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~Liz~

Es waren schon mehrere Monate vergangen und die Lichtung wurde langsam voller. Eine Hand voll Jungs waren dazu gekommen. Der blonde Junge hieß Newt und er war sehr schnell zu meinen und Minhos besten Freund geworden. Generell fand man mich nur noch mit Newt oder Minho vor. Newt war mit uns der dritte Läufer und somit rannten wir immer in der Früh los und trafen uns am Abend wieder. Auch andere Jungs waren dazu gekommen. Ein dunkelhäutiger Junge, der sich nicht an seinen Namen erinnern konnte. Wir nannten ihn alle einfach Pfanne, da er sich als ziemlich guter Koch entpuppt hatte. Ein weiterer blonder Junge mit den Namen Gally war letzten Monat hier aufgetaucht. Er war hin und wieder etwas anstrengend, aber jeder kam hier klar. George war diesen Monat nach oben gekommen. Ein ruhiger Junge mit dunklen Haaren.

Wie jeden Morgen, stand ich auf und holte mir ein Frühstück. Gemeinsam mit Minho und Newt aß ich und zog mir den Rucksack an. Als wir gerade zu den Toren gingen, wandte ich mich an Newt. Minho und ich hatten die meiste Zeit geredet, aber Newt hatte sich komplett rausgehalten. Newt war auch generell der ruhigste von uns, doch so schweigsam hatte ich ihn noch nie erlebt. „Alles in Ordnung?", fragte ich besorgt. Er nickte nur. „Newt? Was ist denn los?", fragte nun auch Minho. Wäre noch ein anderer hier gewesen, hätte sich Minho nie so weich gezeigt. Sobald mehr Jungs gekommen waren, hatte Minho beschlossen taffer wirken zu müssen. „Hatte nur einen Albtraum", nuschelte Newt. Ich legte meine Hand auf seine Schulter und lächelte ihn aufmunternd an. „Wir sind für dich da, ok?" Er nickte nur. Das Tor öffnete sich und wir rannten los. Bei der dritten Kreuzung blieben wir stehen und schauten uns an.

„Zu Mittag treffen wir uns wieder hier. Wir warten aufeinander, also trödelt nicht! Seid vorsichtig", sprach Minho ernst und ich nickte brav. Ich hatte sehr schnell Minho das Kommando im Labyrinth überlassen. Er war einfach ein guter Anführer. Minho rannte in den linken Gang. Newt rannte in den mittleren, weswegen mir der rechte Gang übrig blieb. Ich sprintete los und verfiel recht rasch in ein gleichmäßiges Tempo. Ich merkte mir die Abzweigungen und als ich merkte, dass es Zeit wurde zurückzukehren, blieb ich stehen. Ich nahm mir meine Wasserflasche aus dem Rucksack und trank einen großen Schluck. Danach steckte ich die Flasche wieder zurück und drehte um. Der Rückweg war etwas schneller, da ich mir den Weg recht gut gemerkt hatte. Nach fast zwei Stunden, kam ich bei der Kreuzung wieder an. Minho wartete schon auf mich und lächelte, als er mich entdeckte.

„Irgendwas neues?", fragte er wie immer. Ich schüttelte wie immer mit den Kopf. Minho seufzte und wollte sich fast durch die Haare fahren, fuhr sich aber nur übers Gesicht. Seine Frisur durfte ja nicht durcheinander gebracht werden. „Wie geht es deinen Problem?", fragte er ganz locker und ich stellte mich lächelnd zu ihm. „Die Blutung wird wieder schwächer und ich habe keine Krämpfe mehr", beantwortete ich seine Frage. Er nickte zufrieden und blickte in den Himmel. Sein Blick wurde düsterer und als ich nach oben blickte, bemerkte ich auch warum. Newt war spät dran.

„Wir sollten nach Newt sehen", stellte ich klar. Minho nickte sofort und überließ mir die Führung. Wir kamen zu einer Gabelung und mit einen Handzeichen deutete Minho mir in den linken Gang einzubiegen. Ich tat wie geheißen und ging weiter. Bei der dritten Ecke blieb ich angewurzelt stehen. Vor mir am Boden lag etwas. Überall war Blut und ich brauchte kurz, um Newts honigblonde Locken zu erkennen. Ich schrie auf und schmiss mich auf den Boden. „Newt! Sag etwas! Mach deine Augen auf!", schrie ich hysterisch und nahm sein Gesicht in meine Hände. Minho hatte anscheinend meinen Schrei gehört, denn er rannte soeben um die Ecke. Erschrocken riss er die Augen auf, bevor er sich zu mir schmiss. Ich musterte Newt schnell und stellte fest, dass sein Bein ungesund verdreht war. Überall hatte er offene Wunden am Körper, was das viele Blut erklärte. Er atmete, aber nur sehr flach.

„Wir müssen ihn zurück zur Lichtung bringen", stellte Minho fest. Seine Stimme zitterte, genau wie seine Hände. Vorsichtig nahm Minho Newt in seine Arme und richtete sich auf. „Renn zur Lichtung und richte ein Bett her. Und hol das Verbandszeug!" Ich wollte Minho und Newt nicht zurücklassen, aber ich wusste das jede Sekunde zählte. Ich rannte sofort los. Tränen rannten mir die Wangen herab und ein Kloß hatte sich in meinen Hals gebildet. Eine solche Angst hatte ich noch nie verspürt. Keuchend kam ich auf der Lichtung an und ignorierte die verwirrten Blicke. Ich rannte sofort in die neue Hütte, die wir gebaut hatten. Dort hatten wir auch ein Bett errichtet, weswegen ich die Hütte jetzt als die Krankenhütte auserkoren hatte. Ich breitete ein Tuch auf dem Bett aus und rannte wieder nach draußen. Alby, Pfanne und Gally kamen angerannt, doch ich ignorierte sie.

A3 The Fighter - a Maze Runner FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt