Kapitel 4

2.6K 97 15
                                    

~Liz~

Es wurde wieder hell und es würde auch nicht lange dauern, bis sich die Tore öffnen würden. Zu dritt schleppten wir Alby gerade, die letzten Gänge zurück zum Tor und als ich das Poltern hörte, überkamen mich die Glücksgefühle. Wir hatten zwar alle etwas abbekommen, vor allem mein Kopf, der den Sturz wohl nicht so vertragen hatte, aber wir lebten. Wir bogen gerade um die Ecke, als wir Chuck jubeln hören konnten. Alle Jungs sammelten sich vor dem Tor und Thomas wies sie an zu helfen. Wir legten Alby ab und wäre ich nicht so erschöpft gewesen, hätte ich den Boden geküsst.

„Wie habt ihr es da raus geschafft?", fragte einer der Jungs. Ich war jedoch zu erschöpft, um nachzuschauen, wer es war. Ich wusste nur das mein Kopf höllisch weh tat und jetzt, wo ich nicht mehr in Lebensgefahr schwebte, konnte ich die Schwärze, die sich langsam ausbreitete, nur mühsam zurückhalten. „Habt ihr Griever gesehen?", fragte Chuck neugierig. Ich bemerkte Newts Blick auf mir und als ich zu ihm schaute, hatte er Tränen in den Augen. Anscheinend hatte er nicht mit unserer Rückkehr gerechnet.

„Ja, ich habe einen gesehen", antwortete Thomas. Die Untertreibung des Jahrhunderts. „Er hat ihn nicht nur gesehen, er hat ihn gekillt", keuchte Minho stolz. Woraufhin er natürlich von allen angestarrt wurde. Langsam standen wir auf, doch das war schließlich zu viel und ich kippte um. Minho und Newt schrien auf, doch Thomas war sofort an meiner Seite und fing mich auf. „Was ist mit ihr?", fragte Newt besorgt, doch ich hörte das nur dumpf.

„Wir sind gestürzt, als wir von dem Griever geflüchtet sind. Sie ist aus circa sechs Metern Höhe gefallen und hat sich dabei den Kopf angeschlagen", erklärte Thomas, während er einen meiner Arme um seine Schulter legte und mich hochhob. Mein Kopf fiel, wie von selbst gegen seine Brust und ich versuchte erst gar nicht, meine Augen wieder zu öffnen und wach zu bleiben.

~*~

Als ich wieder aufwachte, hatte ich andere Klamotten an und lag in der Hütte der Sanis. Langsam richtete ich mich auf. Mir tat zwar immer noch alles weh, aber es war schon besser. Ich bemerkte, dass die Sonne durch die gewobenen Wände der Hütte schien, was entweder hieß, dass der Tag noch nicht vorbei war, oder ich einen Tag verschlafen habe. Ich hoffte auf ersteres. Mir wurde durch die abgestandene Luft etwas schlecht, aber meine Schmerzen waren besser, weswegen ich mich aufrichtete.

Keine Ahnung was Clint und Jeff, die beiden Sanis, mir gegeben hatten, doch ich liebte sie gerade. Ich stand auf und blickte direkt in den Spiegel, der an der Wand hing. Der Griever hatte ja meine Haare erwischt. Ein Teil von meinen Haaren war jetzt schulterlang und da das echt seltsam aussah, nahm ich mir kurzerhand die Schere, die auf den Kasten lag und schnitt mir die langen Strähnen ab.

Jetzt waren alle meine Haare schulterlang. Nicht perfekt geschnitten, aber darauf kam es auch nicht an. Ich legte die Schere wieder hin und verließ die Hütte. Keine Menschenseele war zu sehen, weswegen ich davon ausging, dass gerade eine Versammlung stattfand. Ich ging, wobei ich leicht torkelte, auf die Versammlungshütte zu und konnte schon von weitem Gally reden hören. Gally wollte das man Thomas bestrafte, jedoch regten sich viele der Jungs darüber auf. Weswegen Newt, Minho nach seiner Meinung fragte.

Ich hörte wie Minho eine Ansprache hielt und vorschlug Thomas zum Läufer zu machen. Alle fingen an durcheinander zu reden und Gally behauptete, dass dies die blödeste Idee von allen wäre, doch als ich den Raum betritt wurden alle ruhig. Thomas schaute sofort auf, genau wie Minho. Newt kam schon auf mich zu und fragte mich, wieso ich nicht im Bett lag, doch ich ignorierte ihn und stellte mich auf meinen Platz neben Minho.

Die Versammlungshütte bestand aus mehreren Sitzreihen, wo sich alle Lichter hinsetzen konnten, doch in der Mitte waren Baumstämme befestigt, wo sich die Hüter anlehnen konnten. Schließlich entschieden die Hüter über die wichtigen Entscheidungen. Ich schaute mich kurz um und sprach dann: „Ich war genauso im Labyrinth und ich kann Minho nur zustimmen. Ohne Thomas wäre ich nicht mehr am Leben. Und wenn wir eine Chance haben wollen, um hier rauszukommen... Brauchen wir ihn."

A3 The Fighter - a Maze Runner FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt