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Ich ließ mich ins Bett fallen, direkt neben sie. Mit dem Kopf an ihrer Schulter. Kuscheln, musern, knuddeln. Es war, als leuchteten ihre Augen in der Dunkelheit. Ich verlor mich in der Tiefe, dem Schimmern. Fühlte die Sommersprossen beim Streicheln über die weichen Wangen. "Julia," flüsterte ich. Das Hauchen schien die Stille nicht zu durchbrechen. Vielmehr waberte das Geräusch mit und verlor sich irgendwann zwischen den Büchern, den CDs und all den Bergen an Klamotten. "Was ist?", erwiderte sie, ebenso vorsichtig. "Mach mich bitte nicht kaputt." Sie drückte meinen Körper an den Ihren. Nahm meine Hand und fuhr mit dem Daumen in Kreisen über meine Haut. "Ich kann das nicht versprechen. Ich kann in meiner aktuellen Lebenslage überhaupt nichts versprechen." Ich rutschte einen halben Centimeter weg, stoppte ihren Daumen mit der Hand. "Probier es! Bitte!" Und sie nickte, mit glitzernden Tränen im Augenwinkel. Obwohl es Tränen waren, glitzerten sie. Ihre Schulter zitterte, ihr Atem wurde zittrig. Ich vergrub meinen Kopf in ihrer Halsbeuge und schlang meine Arme so gut es ging um ihre Taille. Vielleicht weinte Julia, weil sie bemerkt hatte, dass sie nicht zu einer Sonne wurde. Vielleicht bemerkte sie wirklich, dass sie mich kaputt machte. Und das tat ihr leid, das sah man. Ich wollte sie stützen, wenn sie probierte, zu laufen. Aber ich würde nicht vor ihrem Bett darum betteln, dass sie aufstand. 

-sie-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt