Sie zog die Aufmerksamkeit aller Anwesenden an. War wie die Sonne, alle anderen ein diffuser Haufen Weltraumschrott.
Früher wären ihre Haare wie sanfte Wellen an der Cote d'Azur um ihren zierlichen Kopf herumgewirbelt. Jetzt sprühte sie mit glitzerndem Charisma um sich.
Ich wünschte mir, sie jetzt sofort in den Arm zu nehmen und hitzig zu küssen.
So, dass nicht das Blatt einer Bibel zwischen unsere Lippen gepasst hätte. Aber dann wäre der mühsam aufgetragene Lippenstift verschmiert.Wie ein Entenkücken seiner Mutter folgte ich ihr in den Backstage-Bereich. Spürte die Blicke der Zirkusleute auf ihr und mir. Uns.
Sie brannten sich ein, in meine nackten Schultern, die vom grünblauen Wickelrock verdeckten Beine, meinen Rücken.
Ich wette, sie konnte das auch fühlen. Und ich wusste nur zu gut, dass sie ihr fast noch ein bisschen mehr wehtaten als ihr.
Das Wissen, dass man die knisternde Luft zwischen uns sehen konnte, machte ihr Angst.
Und mir auch.Wortlos ließ sie sich samt des Skateboards auf einem wackeligen Hocker nieder, stützte den Kopf in die Hände.
Der schwarze Nagellack reflektierte die flackernden, nackten Glühbirnen über unseren Köpfen.
In diesem Moment erkannte ich mich selbst in ihr. Ein Nervenbündel aus Schüchternheit, Nervosität und Panik. Doch auch das nahm ihr nicht ihre Großartigkeit.
Das wundervollste Mädchen der Welt war weiterhin wundervoll.
Warf trotz der Aufgelöstheit mit Charisma um sich, sogar in den Sekunden, die sie erhobenen Hauptes in Richtung Vorhang stolzierte.Und ich rannte schnell nach draußen vor die Bühne, um zu sehen, wie sie aus den fließenden Stoffbahnen hervortrat.