Tsukishima Kei (Teil 2)

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Mit roten Wangen packte ich die Schokolade in meine Schultasche. Diese Süßigkeit hatte ich gestern selber gemacht. Ich hatte sie in eine herzförmige, kleinen Schachtel gepackt und noch einen Zettel hinzugelegt.
Warum ich das gemacht habe? Ganz einfach, heute ist Valentinstag und ich hatte die Schokolade für Tsukki gemacht.
Jetzt hoffte ich nur noch, dass Yachi mir behilflich sein wird. Ich schluckte. Was wenn sie sagt, dass ich ihm die Schokolade selber geben soll? Ich schüttelte den Kopf und guckte auf die Uhr. Erschrocken stellte ich fest, dass ich dringend los musste, also zog ich mir meine Schuhe an, schulterte meine Tasche und rannte aus dem Haus.
Während ich zur Schule lief, schweiften meine Gedanken wieder zu Tsukki.
Ich bin öfters zu dem Training der Volleyball spielenden Jungs gegangen und hatte den Brillenträger besser kennengelernt. Zu meinem Glück fragte er dann irgendwann nach meiner Nummer, die ich ihm natürlich gab.
Wir hatten uns mehrere Male zum lernen getroffen oder einfach mal so zum chillen. Er behandelte mich zwar immer noch wie am Anfang, aber das war mir recht egal.

,,Hitoka!" Die kleinere drehte sich zu mir um und lächelte mich an. ,,Da bist du ja.", begrüßte sie mich, als ich keuchend vor ihr zum stehen kam. Sofort packte ich ihre Schultern und guckte sie ernst an. ,,Du musst mir helfen!", keuchte ich. ,,Wobei?" Kurz rang ich nach mehr Atem, bevor ich ihr die Antwort gab. ,,Ich hab für Tsukki Schokolade gemacht, weil heute ja Valentinstag ist und da er in deine Klasse geht, könntest du ihm das nicht zufällig auf seinen Platz legen?"
Bettelnd lächelte ich sie an. Ein Grinsen machte sich auf ihren Lippen breit. ,,Natürlich kann ich das.", sagte sie. Erfreut sah ich sie an. ,,Aber dafür hab ich etwas bei dir gut!"
,,Fein, was willst du haben?"
,,Gib mir irgendwann mal einen Kinobesuch aus."
,,Oki!"
,,Gut. Also, wo ist die Schokolade?"
Yachi streckte ihre Hand aus. Schnell fischte ich die herzförmige Schachtel aus meiner Tasche und drückte sie ihr in die Hand.
,,Gut, ich geh dann mal lieber, sonst ist Tsukki noch früher als ich in der Klasse.", meinte sie. Ich nickte, bedankte mich nochmal und da war meine Freundin auch schon weg.
,,[N/N]!", rief jemand nach mir. Als ich mich umdrehte, erblickte ich Hinata, der auf mich zukam. ,,Hallo, Hinata.", begrüßte ich ihn mit einem Lächeln.
,,Was machst du heute so Schönes?", fragte er mich. Ich wusste genau, wo das hinaus laufen wird.
,,Jaja, ich weiß. Du und Kageyama macht euch einen schönen Tag und ich darf alleine in der Ecke schmollen." Hinata grinste mich nur breit an und auf seinen Wangen lag ein leichter Rotschimmer. ,,Hast du denn auch Schokolade für Kageyama?" ,,Natürlich!"
Der kleinere holte aus seiner Tasche etwas Schokolade raus und zeigte sie mir. ,,Sieht gut aus.", meinte ich nur. ,,Danke. War auch echt anstrengend die zu machen."
Der Gong unserer tollen Schulglocke ertönte und Hinata und ich machten uns auf den Weg in unsere Klasse.

Grimmig räumte ich die Klasse mal wieder alleine auf. Betonung liegt auf 'mal wieder'.
Eigentlich wollte ich nach dem Unterricht zu Tsukki gehen und ein bisschen mit ihm reden, aber nein, der Lehrer musste mir ja unbedingt einen Strich durch die Rechnung machen! Wütend schnaufte ich und warf den letzten Rest Müll in den Mülleimer.
,,Geschafft!", sagte ich triumphierend zu mir selbst. Doch plötzlich flogen mir die Zettel, die ich vorhin schön geordnet auf den Lehrerpult gestapelt hatte um die Ohren. Ein heftiger Windstoß, der durchs offene Fenster kam, war daran Schuld. ,,Ach, komm schon!", rief ich wütend, ging zum offenen Fenster und knallte es mit Wucht zu.
,,Das Fenster kann auch nichts für deine Aggressionen.", meinte eine mir zu gut bekannte Stimme hinter mir. Mit Schwung drehte ich mich zu den Blondhaarigen um und guckte ihn grimmig an. Warum ist er hier?
Ohne Tsukki weiter zu beachten, hockte ich mich auf den Boden und fing an die verstreuten Zettel wieder einzusammeln. Der Blonde guckte mir nur dabei zu und lächelte schief. ,,Hast du am Valentinstag nichts besseres zu tun, als mir zu zugucken, wie ich Blätter aufsammel?", fragte ich genervt.
,,Was soll ich am Valentinstag denn schon besonderes machen?", stellte er mir eine Gegenfrage. ,,Auf ein Date gehen?" Ich zuckte mit den Schultern und stellte mich auf, um die gesammelten Blätter wieder ordentlich auf den Pult zu stapeln. ,,Naja, mein Date sammelt gerade irgendwelche Blätter auf und wirft mir grimmige Blicke zu."
Sofort hielt ich in meiner Bewegung inne. Verwundert guckte ich zu Tsukki, der nun meine Schokolade in der Hand hielt.
,,W-was?", brachte ich heraus, auch wenn es nur sehr leise war. ,,Ich weiß, dass die Schokolade von dir ist.", meinte der größere und guckte mich monoton an. ,,Aber woher?" Ich senkte meinen Blick, um seinen Augen, die mich durchbohrten, auszuweichen.
,,Wer würde mir sonst Schokolade zum Valentinstag schenken?"
,,Irgendein Mädchen aus der Schule." Meine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern und ich schluckte.
,,Ein Mädchen namens [D/N] [N/N].", sagte der Blonde. Wie er meinen ganzen Namen aussprach, verpasste mir eine Gänsehaut. Seine Stimme war jetzt auch viel sanfter als sonst. Ich erlaubte mir einmal kurz aufzublicken und sah ihn auf mich zukommen. Erneut schluckte ich.
Was wird er tun? Mir die Schokolade zurückgeben? Unsicher guckte ich auf den Boden. Zwei Arme legten sich um mich. Seine Berührungen waren so sanft, als könnte ich jeden Moment in tausend Stücke zerspringen.
Ich atmete seinen Duft ein und genoß diesen viel zu kurzen Moment. Als er mich losgelassen hatte, hebte ich meinen Kopf erneut und blickte ihm in die Augen. Man konnte nichts mehr von seinem gernervten oder finsteren Ausdruck sehen. Das einzige, was sein Ausdruck im Moment widerspiegelte, war Liebe. ,,Du hast mich aber lange warten lassen.", meinte er. Mein Blick wurde fragend. Er beugte sich ein bisschen zu mir runter und flüsterte mir sanft ins Ohr: ,,Du hättest mir ruhig mal früher sagen können, dass du mich liebst."
Peinlich berührt guckte ich zur Seite und mein Gesicht färbte sich schlagartig rot. ,,Wie lange weißt du es schon?", fragte ich leise. ,,Seitdem du mich die ganze Zeit so anstarrst."
,,Wie peinlich..."
Der größere lachte auf. Noch nie hatte ich ihn lachen hören, weshalb ich etwas schmunzeln musste. Sein Lachen war wirklich sehr schön. Schnell hörte er wieder auf zu lachen und blickte auf mich herab.
,,Lass uns die restlichen Blätter aufsammeln und uns dann einen schönen Tag machen.", sagte er. Ich nickte und grinste ihn fröhlich an.

Tsukki und ich saßen auf einer Bank und betrachteten den kleinen See vor uns. Ich zuckte etwas zusammen, als er seine Hand auf meine Hand legte. ,,Ich wollte dich noch was fragen.", meinte er nachdenklich. Ich wandte meine Aufmerksamkeit ihm zu.
,,Was gibt's?"
,,Willst du mit mir zusammen sein?"
Wieder strömte dieses warme Gefühl durch meinen Körper und ich ließ mir seine Frage mehrere Male durch den Kopf gehen.
,,Natürlich will ich das!", antwortete ich dann und wurde sofort in eine Umarmung gezogen. Der Brillenträger legte sein Kinn auf meinen Kopf ab. Er spendete mir seine Wärme und ich schloß für einen kurzen Moment meine Augen.
,,Ich liebe dich, Kei.", flüsterte ich. ,,Ich liebe dich auch, [D/N].", flüsterte er zurück.

Haikyuu One Shot (mit Lemon🍋)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt