20| Albträume

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Ich glaubte ihm noch immer nicht.

Ich und meine Mutter lebten bereits seit einiger Zeit in Frankreich und noch nie wurden wir von unserer Familie besucht.
Warum jetzt und warum er?

Jedes Mal wenn ich ihn darauf ansprach beharrte er darauf, dass er mich vermisste.
So funktionierte es nicht.
Meine Familie hatte eine komplizierte Beziehung zu einander und seine Liebe in allen Ehren, wir tickten so nicht.

Ich wusste das es einen Grund gab, weshalb Nikita zu uns kam.
Ich blickte auf sein Handy. „Nikita? Ich geh an dein Handy", verkündete ich. Er war momentan in der Küche und bereitete uns Tee zu.

Keine Nachrichten. Keine Anrufe außer zu mir oder zu meinem Dad. „Und was interessantes gefunden?", grinste er.

„Ich möchte einfach nur wissen, weshalb du hier bist."
„Das sagte ich bereits. Ich will meine geliebte Familie besuchen."
„Seit wann hast du das nötig? Versteh mich nicht falsch, ich bin froh dass du hier bist, aber wir zeigen unsere Liebe nicht auf diese Weise."

Es war schwer zu erklären, warum es so seltsam war, dass Nikita uns besucht.

Wir liebten uns alle, sehr. Jedoch liebten wir uns auch wenn wir 10 Jahre keinen Kontakt zu einander hatten.

Uns viel es schwer Zuneigung zu zeigen, warum also fängt Nikita plötzlich damit an?

Nikita erzählte mir von Zuhause. Es hatte sich kaum verändert seid ich das letzte mal da war.

Letztendlich schien es eine gute Entscheidung zu sein ihm nicht zu glauben, denn es stellte sich heraus, das Nikita tatsächlich was verbarg, denn welcher ehrliche Mensch schleicht sich um ein Uhr morgens aus dem Haus?

Es war Zufall, dass ich es mitbekam. Ich habe schlecht geträumt und lag deshalb für einige Minuten wach in meinem Bett, zur selben Zeit als Nikita das Haus verließ.

Alles was ich mir wünschte war eine friedliche Nacht. Ich hatte Probleme mit dem einschlafen und dem Schlafen. Ich war Minuten vor meinen Wecker wach und quälte mich bei dem Versuch wieder einzuschlafen. Ich wachte mitten in der Nacht auf, unwissend, ob es von einem schlechten Traum war oder ob es einfach an mir selbst lag. Es fühlte sich an, als wäre mir zu keiner Zeit Ruhe gegönnt, denn ich schien nie Frieden zu finden.

Ich stand kurz vor einem Zusammenbruch als ich meinen Bruder hörte. Ich wusste nicht mehr was ich träumte, doch ich wusste genau was dieser Traum mit mir machte. In der Sekunde als ich aufgewacht war, überkam mich die Erschöpfung, als hätte ich einen langen Kampf hinter mir gehabt. Mein Kopf war überfordert. Mehr fiel mir dazu nicht mehr ein, außer dass mein Gehirn sich weigerte irgendetwas anderes zu machen, als das Geschehene zu verarbeiten. Es wusste nicht was geschehen ist.

Ich wachte müde auf, doch ich konnte nicht mehr schlafen.
Ich zögerte nicht lange und sprang direkt auf um meinem Bruder hinterher zu laufen.

Die Leute sagen mir immer wie sehr sie die Nacht lieben. Es ist friedlich und sie können endlich die Ruhe genießen. Ich bin ebenso wenig ein Fan von den vielen toxischen Menschen. Doch das Problem ist, dass ich sie noch nicht einmal nachts los werde.

Denn ich werde immer da sein. Nachts war für mich vermutlich die schlimmste Zeit, wenn ich mich im Bett umdrehte um eine bequeme Position zu finden, doch es fühlte sich so an als würde ich auf dem Boden schlafen. Meine Gedanken haben mir auch keine Ruhe gelassen. Sie hielten mich wach. Es konnte so nicht mehr weiter gehen. Die Nächte schienen qualvoller als der Tag und der Tag schien alles daran zu setzten um mich zu vernichten.

Das Licht, welches ich anmachte schmerzte für einen Moment in den Augen, doch der Schmerz in mir verflog nicht so schnell.
Ich sammelte die Klamotten auf, welche noch immer auf dem Boden lagen. Ich war gestern Abend zu müde um noch aufzuräumen. Schnell zog ich die schwarze Jeans und dazu ein kurzes top an. Zum Glück war mein Bruder so langsam, das verschaffte mir genug Zeit um meine Schuhe anzuziehen und mir meine Jacke zu schnappen.

Dangerous LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt