Ich verließ das Haus noch bevor der Rest der Familie wach war.
Es war stockdunkel draußen und der Schnee hatte die Wege so sehr vereist, dass ich nach drei Schritten schon ausrutschte. Ich versuchte zwar noch mich abzufangen, landete aber trotzdem auf dem Hintern und verdrehte mir dabei das Handgelenk.
Ein stechender Schmerz schoss sofort durch meinen ganzen Arm und ich musste mir einen Fluch verkneifen.
Ich stand wieder auf, klopfte – wenn auch nur mit einer Hand – sämtlichen Schnee von der Hose und trottete mit einem sehnsüchtigen Blick zur Schokoladenfabrik zu meiner Rechten weiter zur Zahnpastafabrik.
Mein Job war im Labor und an sich sehr interessant, wären da nicht fünf Vorgesetzte neben mir, die mich nicht respektierten, keine Sekunde ausließen mich zu demütigen und mir nur die Arbeit gaben, die sie selbst nicht machen wollten.
Wenn ich so darüber nachdachte, musste ich mich korrigieren. Mein Job war nicht interessant. Im Gegenteil, ich hasste ihn.
Aber heute war mir das egal. Auch der Schmerz in meiner Hand war mir egal. Ich dachte den ganzen Tag an Charlie und fragte mich, was er gerade wohl alles erleben würde.Wieder zu Hause begrüßten mich die Buckets mit einer Umarmung.
„Sind sie schon wieder zurück?", fragte ich neugierig, aber es schüttelte jeder den Kopf.
„Nein noch nicht, aber sie sollten jeder Zeit wieder zurückkommen", sagte Mrs Bucket mit einem Lächeln und drückte mir die Hände, woraufhin ich schmerzvoll zusammenzuckte.
„Ist alles in Ordnung?", fragte sie und zog schon den Ärmel an meinem Arm nach oben. „Oh, das sieht aber nicht gut aus", meinte sie und bedeutete mir mich auf das freie Bett von Grandpa Josef zu setzen.
„Ich war wohl etwas zu müde und der Weg etwas zu glatt", erzählte ich und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Ein Glück, dass Charlie das nicht gesehen hat."
Mrs Bucket musste kurz auflachen und bediente sich derweil großzügig an ihrer Wundersalbe, wie sie sie immer nannte und die sie kurz darauf auf meinem Handgelenk verteilte. Ein Tuch außenherum und das war's schon.
Zum Bedanken kam ich jedoch nicht mehr, denn genau in dieser Sekunde krachte ein gläserner, offensichtlich fliegender Fahrstuhl durch unser Dach und landete keinen Meter neben mir.
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My Life With Willy Wonka
FanficLynn lebt seit ihrem 17. Lebensjahr in einem kleinen Haus am Stadtrand zusammen mit der Familie Bucket. Als der junge Charlie eine der fünf Goldenen Eintrittskarten findet, sollte für sie beide ein Traum in Erfüllung gehen, aber da gab es noch so et...