Noch in derselben Nacht muss Willy von seiner Reise zurückgekommen sein, da Charlie und ich am nächsten Morgen eine ganze Liste neuer Ideen im Erfindungsraum entdeckten.
„Vielleicht muss er sich erst einmal erholen", meinte Charlie, nachdem wir ihn nirgends finden konnten.
Ich hatte den Tag frei, weshalb ich den Morgen mit meinem Bruder verbrachte und mich gegen Mittag für mein Treffen mit Steve fertigmachte.
„Wenn du Willy siehst, grüß ihn von mir", sagte ich noch und drückte dem Jungen einen Kuss auf die Stirn.
Steve hatte mich anschließend noch zum Abendessen in einem kleinen Restaurant am Stadtrand eingeladen, weshalb ich erst recht spät wieder nach Hause kam, als alle schon mit Essen und Abwasch fertig waren.
„Na, wie war dein Abend", fragte Mrs Bucket und lächelte mich an.
„Dem Grinsen nach zu urteilen, nicht schlecht", brummte Großvater George und stupste Charlie, der auf einem Stuhl neben ihm saß, mit dem Ellenbogen an.
„Wird Zeit, dass du dir auch endlich jemanden suchst."
„Aber Grandpa, ich bin doch erst elf", lachte Charlie, aber das ließ seinen Großvater unbeeindruckt.
„Man kann sich nie früh genug auf die Suche machen." Danach verfiel er in einen Monolog über die Jugend von heute und wie viel einfacher früher doch alles gewesen war.
Charlie und ich verzogen uns anschließend wieder an unseren Stammplatz am Schokoladenfluss (auch wenn ich diesmal keine Süßigkeiten zum Tunken bei mir hatte).
„Du hast Willys ganze Geschichten verpasst", sagte Charlie irgendwann.
„Waren sie gut?"
„Er sollte einen Schokoladenbrunnen bauen und ist am letzten Tag hineingefallen!"
Ich verzog das Gesicht schon allein bei dem Gedanken und musste lachen.
„Hat er sich wehgetan?"
„Nein, sein Hut hat den Sturz wohl aufgefangen. Du solltest dir auch einen zulegen."
„Könnte manchmal wirklich nicht schaden", überlegte ich und dachte an die unzähligen Male, an denen ich mich tollpatschig verletzte, bei denen mir ein Hut sicher irgendwie geholfen hätte.
„Ich glaube, er war traurig, dass du nicht beim Essen warst."
„Meinst du?" Wieder dachte ich einen Moment über seine Worte nach.
„Er hat ganz komisch geguckt, als Mum ihm sagte, dass du jetzt einen Freund hast."
„Du meinst das Gesicht, das er immer macht, wenn Großvater George ihn verheiraten will?" Ich versuchte den Gesichtsausdruck so gut es ging nachzumachen.
„Genau das!", sagte Charlie und lachte.
„Werden du und Steve denn irgendwann heiraten?", fragte Charlie, als wir uns wieder etwas beruhigt hatten.
Ich beobachtete, wie die cremige Schokolade den Fluss entlangfloss.
„Ich weiß es nicht", gab ich ehrlich zu. „Er scheint der perfekte Mann zu sein."
„Aber?"
„Vermutlich ist es einfach noch viel zu früh über so etwas nachzudenken."
„Großmutter Josephine sagt, sie wusste sofort das Grandpa der richtige ist."
Ich schaute zu Charlie, der jedoch selbst gedankenverloren den Fluss beobachtete.
„Vielleicht ist Willy ja der richtige für dich." Jetzt grinste er wieder.
„Müsste ich das dann nicht schon längst wissen?", folgte ich seiner Logik, die für Charlie an dieser Stelle nicht zu gelten schien.
„Manchmal dauert es eben etwas länger bis zwei Menschen zueinander finden."
Ich schaute ihn fragend an, weil er mich offengesagt verblüffte.
„Das hat Mum gesagt."
„Charlie Bucket, du bist viel zu weise für dein Alter."
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My Life With Willy Wonka
FanfictionLynn lebt seit ihrem 17. Lebensjahr in einem kleinen Haus am Stadtrand zusammen mit der Familie Bucket. Als der junge Charlie eine der fünf Goldenen Eintrittskarten findet, sollte für sie beide ein Traum in Erfüllung gehen, aber da gab es noch so et...