»𝙻𝚒𝚎𝚋𝚎 𝚒𝚜𝚝 𝚎𝚝𝚠𝚊𝚜 𝚜𝚎𝚕𝚝𝚜𝚊𝚖𝚎𝚜.
𝙶𝚎𝚏𝚞𝚎𝚑𝚕𝚎 𝚜𝚒𝚗𝚍 𝚎𝚝𝚠𝚊𝚜 𝚜𝚎𝚕𝚝𝚜𝚊𝚖𝚎𝚜.
𝚆𝚎𝚍𝚎𝚛 𝚔𝚘𝚎𝚗𝚗𝚎𝚗 𝚠𝚒𝚛 𝚜𝚒𝚎 𝚜𝚝𝚎𝚞𝚎𝚛𝚗,
𝚗𝚘𝚌𝚑 𝚔𝚘𝚎𝚗𝚗𝚎𝚗 𝚠𝚒𝚛 𝚜𝚒𝚎 𝚠𝚒𝚛𝚔𝚕𝚒𝚌𝚑 𝚎𝚛𝚔𝚕𝚊𝚎𝚛𝚎𝚗.
𝚂𝚒𝚎 𝚜𝚒𝚗𝚍 𝚟𝚎𝚛𝚜𝚌𝚑𝚒𝚎𝚍𝚎𝚗, 𝚞𝚗𝚝𝚎𝚛𝚜𝚌𝚑𝚎𝚒𝚍𝚎𝚗 𝚜𝚒𝚌𝚑,
𝚠𝚒𝚎 𝚠𝚒𝚛 𝚊𝚕𝚕𝚎 𝚟𝚘𝚗𝚎𝚒𝚗𝚊𝚗𝚍𝚎𝚛
𝚞𝚗𝚍 𝚓𝚎𝚍𝚎𝚛 𝚟𝚎𝚛𝚗𝚒𝚖𝚖𝚝 𝚜𝚒𝚎 𝚊𝚗𝚍𝚎𝚛𝚜 𝚒𝚗𝚝𝚎𝚗𝚜𝚒𝚟.«「𝗞𝗶𝗺 𝗦𝗲𝘂𝗻𝗴𝗺𝗶𝗻」
Unruhig wippte ich mit meinen Füßen, um meine Nervosität in den Griff zu bekommen. Zu viele Menschen waren hier versammelt. Zu viele Sinneseindrücke, die mich überforderten. Waren es die viel zu hellen Lichtstrahlen, welche durch das Fenster kamen, die zig Gespräche von denen ich nur einzelne Wortfetzen verstand oder auch der intensive Geruch von Kaffee, der mir in die Nase stieg und mich somit nichts anderes mehr riechen ließ. All das fühlte sich für mich an, als würde mir jemand eine Schlinge um den Hals legen. Es überforderte mich, weil ich mich nicht wehren konnte, ließ in mir einen Anflug an Panik aufkommen. Ich hasste bereits jetzt schon den Vorschlag, dass ich meinte, wir könnten uns in einem Café treffen. Orte, wie diese es waren, waren viel eher meine persönliche Hölle, was ich zu meinem Bedauern unterschätzt hatte. Naives Denken, dass alles nicht so schlimm werden würde, sollten mich für heute eines besseren belehren. Aber ich wollte normal sein. Dinge tun, die jeder andere auch tat. Nur leider schlug mir das auf den Magen und setzte indirekte Fluchtreflexe in mir aus. Vielleicht war es doch besser, wenn ich Hyunjin für heute absagte mit der Begründung, mir ging es nicht. Das war jedoch auffällig und würde auch der Anlass sein, dass er nie wieder etwas mit mir zu tun haben wollte.
Als ich jedoch den Älteren mit einem sanften Lächeln auf mich zukommen sah, wusste ich nicht, weswegen mein Herz so schnell schlug. Ob es Hyunjins Anwesenheit oder die Einbildung war, dass mich alle anstarrten und mich für den letzten Idioten hielten. Innerlich Witze über mich machten, obwohl die Vorstellung vollkommener Schwachsinn war. Ich war ein ganz normaler Gast, wie alle anderen auch und ich hatte mich bisher auch keineswegs auffällig verhalten. Jedenfalls dachte ich das, dass dies der Fall war. Doch meine Gedanken umklammerten mich, erdrückten und zerquetschten mich gleichzeitig. Ich wusste mir nicht zu helfen.
„Tut mir leid, dass ich mich ein bisschen verspätet habe. Erst hat mich meine Mutter unnötig aufgehalten und dann hab ich auch noch die Bahn verpasst... Es tut mir wirklich leid.", begrüßte mich der Ältere abgehetzt und ich wollte es ihm nicht einmal übelnehmen. Schlimmer wäre es gewesen, wenn er gar nicht gekommen wäre, mich ebenso wenig darüber informiert hätte. Ein kurzer, unauffälliger Blick auf mein Handy verriet mir, dass es sich bei seiner Verspätung nur um fünf Minuten handelte. Kein Hals und Beinbruch und irgendwie war es putzig mit anzusehen, wie leid es ihm doch tat. So wie es ausschaute, legte er großen Wert auf Pünktlichkeit. Zwar mochte ich es auch nicht, wenn jemand zu spät kam oder ich mich selbst sogar verspätete, aber das war kein Weltuntergang. Dementsprechend schüttelte ich einfach nur meinen Kopf und sah zu, wie sich Hyunjin mir gegenübersetzte. Ich biss mir auf die Lippe, sog jede kleinste Bewegung von ihm auf, die er tat.
„I-Ist okay...", gab ich noch von mir, weil ich mir ziemlich sicher war, dass meine Gestik nicht zur Kenntnis genommen wurde und sofort wurde Hyunjins gestresster Blick weicher. Auch ich konnte sein aufkommendes Lächeln allmählich erwidern. Wobei meines eher unsicher war, als dass man meinen konnte, dass alles mit mir in Ordnung sei. Recht schnell hatte ich nämlich gemerkt, wie Hyunjin mich besorgt musterte, seinen Mund bereits öffnete. Zwar schloss er ihn wieder und ich wandte meinen Blick auf den Tisch, da ich bemerkt hatte, dass ich den Schwarzhaarigen einige Zeit lang angestarrt hatte. Vielleicht war auch das der Grund, warum er etwas sagen wollte und nicht, weil er meine Anspannung spürte.
„Ist alles okay? Du wirkst nicht ganz so glücklich..." Scheinbar hat er es doch bemerkt, sodass ich mich versuchte irgendwie herauszureden. Ich wollte ihm keine Sorgen bereiten, zumal die Idee mit dem Café auf meinen Nacken ging. Da käme es dumm zu sagen, dass ich nicht mehr hier sein wollte. Aber wo trafen sich Freunde sonst? Ich konnte doch nicht immerzu erwarten, dass wir uns bei ihm oder bei mir trafen. Zu langweilig wollte ich nicht herüberkommen, auch wenn ich genau das war.
„Ich hab nur Kopfschmerzen..", erklärte ich mich, was nicht ganz so abwegig war. Durch die verschiedenen Dinge, die sich hier abspielten, baute sich ein Kopfschmerz allmählich auf und weil ich ohnehin schon immer überfordert war, wenn ich nicht allein bei mir Zuhause war, verstärkte sich dieses Gefühl umso mehr. Vielleicht war ich einfach nicht dazu gemacht, um normale Dinge zu tun, wie ein ganz normaler Mensch. Ich würde wohl immer anders bleiben, abstrakt sein und für immer allein, weil ich nichts wirklich auf die Reihe bekam.
„Wenn es dir hier zu viel ist, können wir auch woanders hingehen... Hier ist es doch etwas lauter und ich versteh allgemein nicht, warum Menschen gern in Cafés gehen.", schlug Hyunjin vor. Ich war dankbar, dass er ehrlich war und somit viel es mir auch nicht wirklich schwer zunicken, dem ebenso zuzustimmen. „Ich denke, dass wäre wohl auch eines der Gründe, warum du Kopfschmerzen hast." Der Ältere überraschte mich immer wieder. Wir kannten uns nicht so, aber es kam mir vor, als würde er meine Gedanken lesen können. Er war oft einfühlsam, besorgt um mich, wie es mir ging. Aber dann gab es eben auch Tage oder Situationen, da war er das Gegenteil. Als wäre ich ihm egal oder dass er keine Lust auf mich hatte, dass ich ihm zu viel war.
Vielleicht hatte er einfach einen wechselhaft, komplexen Charakter, den man nicht so leicht durchschauen konnte, wie man es eigentlich wollte und das machte ihn wiederum interessanter für mich. Er zeigte mir Seiten, die wohl nur sehr wenige von ihm kannten, was mich stolzer machte.
„W-Woher w-weißt du e-eigentlich-"
„Dass du nicht hier sein willst?", kicherte er, als wir gemeinsam aus dem Café liefen und bedacht darauf war, dass ich vor ihm weglief. Normalerweise trottete ich immer hinter anderen her, denn wenn ich unterging, war es nicht allzu schlimm. Aber bei Hyunjin war es anders. Es fühlte sich an, als würde er mich beschützen wollen, dass nichts passierte. „Ich hab eine gute Menschenkenntnis und ich hab da eben so ein Bauchgefühl, dass dir solche Orte nicht gut tun. Es hat mich zwar überrascht, dass du gerade dorthin mit mir willst, aber eigentlich wollte du dort nie wirklich hin."Etwas ergeben nickte ich. Er traf genau ins Schwarze und irgendwie ist dieser Fakt ein wenig gruselig für mich.
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𝗕𝗲𝗵𝗶𝗻𝗱 𝘁𝗵𝗲 𝗠𝗮𝘀𝗸 ✧ SEUNGJIN
Fanfiction„𝑵𝒐 𝒎𝒂𝒕𝒕𝒆𝒓 𝒘𝒉𝒂𝒕 𝒕𝒉𝒆𝒚 𝒔𝒂𝒚, 𝒃𝒆𝒉𝒊𝒏𝒅 𝒕𝒉𝒆 𝒕𝒆𝒙𝒕 𝒃𝒆𝒉𝒊𝒏𝒅 𝒕𝒉𝒆 𝒎𝒂𝒔𝒌, 𝒊 𝒘𝒐𝒏𝒅𝒆𝒓 𝒊𝒇 𝒚𝒐𝒖'𝒓𝒆 𝒔𝒎𝒊𝒍𝒊𝒏𝒈" Tagtäglich schreibt Seungmin seinem Klassenkameraden kleine Briefe, in welchen stehen, wie sehr...