»𝙷𝚘𝚏𝚏𝚗𝚞𝚗𝚐 𝚒𝚜𝚝 𝚍𝚊𝚜 𝙴𝚒𝚗𝚣𝚒𝚐𝚎,
𝚠𝚊𝚜 𝚠𝚒𝚛 𝚗𝚒𝚎𝚖𝚊𝚕𝚜 𝚟𝚎𝚛𝚕𝚒𝚎𝚛𝚎𝚗 𝚍𝚞𝚎𝚛𝚏𝚎𝚗.
𝙳𝚞𝚛𝚌𝚑 𝚜𝚒𝚎 𝚔𝚛𝚒𝚎𝚐𝚎𝚗 𝚠𝚒𝚛 𝚒𝚗 𝚍𝚎𝚗
𝚜𝚌𝚑𝚠𝚒𝚎𝚛𝚒𝚐𝚜𝚝𝚎𝚗 𝙼𝚘𝚖𝚎𝚗𝚝𝚎𝚗 𝙺𝚛𝚊𝚏𝚝 𝚞𝚗𝚍
𝚣𝚠𝚒𝚗𝚐𝚝 𝚞𝚗𝚜 𝚍𝚊𝚣𝚞 𝚗𝚒𝚌𝚑𝚝 𝚎𝚒𝚗𝚏𝚊𝚌𝚑 𝚜𝚘 𝚊𝚞𝚏𝚣𝚞𝚐𝚎𝚋𝚎𝚗.«「𝗞𝗶𝗺 𝗦𝗲𝘂𝗻𝗴𝗺𝗶𝗻」
Es hatte einige Zeit gedauert, ehe Hyunjin wirklich verstanden hatte, was ich ihm zeigen wollte. Besser gesagt, was ich ihm sagen wollte, doch es mit eigenen Worten, die ich sagte, nicht hinbekam. Zugleich fühlte es sich befremdlich an zu wissen, dass da jetzt jemand in meinen Gedanken herumwühlte und ich mich somit eben auch verwundbar machte. Zwar hatte er noch lang nicht alle von ihnen gelesen, dafür hatte ich einfach viel zu viel geschrieben und ich hatte auch sonst irgendwo welche herumflattern, die ich bis heute nicht in die Kiste gepackt hatte. Die ganze Zeit über hatte ich extremes Herzklopfen, dass ich beinahe dachte, dass es der Schwarzhaarige es irgendwie durch irgendwelche Zufälle mitbekommen würde. Das war jedoch noch so unwahrscheinlich gewesen, genauso wie, dass ich ab der ersten Sekunde an mich traute mit Menschen zu reden. Es würde einfacherer werden, je länger ich an diesem Problem arbeitete, aber verschwinden tat es wohl nie. Außer ich machte eine hundertachtzig Gradwendung von der ich derartig weit entfernt war.
Abgesehen von der Zeit, die mir endlos lang erschien und ich einfach nur hoffte, dass das alles sehr bald sein Ende nehmen würde, entging mir auch nicht die wechselnden Gesichtsausdrücke von Hyunjin. Erst schien er eine gewisse Zeit mehr als nur verwirrt zu sein, immerhin wusste er nicht wirklich, was im Moment vor sich ging. Mit jedem weiteren Papier, welches er las, wandelte sich seine Mimik. Sie wurde weicher. Manchmal musste er sogar leise kichern, was mir teilweise auch einen riesigen Schrecken einbrachte. - Mir ging nicht aus dem Kopf, dass er sich ebenso darüber hätte lustig machen können. - Ab einem gewissen Punkt lächelte er einfach durchgängig. Mal kamen seine Zähne zum Vorschein, aber oft war sein Mund geschlossen, doch seine Augen strahlten dennoch. Ob es Dankbarkeit war oder doch etwas anderes, konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht sagen.
„Du bist echt niedlicher, als ich gedacht habe.", erhob Hyunjin endlich seine Stimme. Sein Augen waren jedoch noch immer auf die Zettelchen fokussiert, anstatt auf mich. Damit hatte ich auch keinerlei Probleme, denn es war oft ein seltsames Gefühl angesehen zu werden. Für einen kurzen Moment war es vollkommen in Ordnung, aber ab einem bestimmten Punkt fühlte ich mich unwohl. Vor allem bei Menschen, die ich nicht kannte, aber meinen mussten, gaffen zu müssen. Deren Augen an mir klebten, als hätten sie sich an mir festgeleimt und man würde sie nur schwer wieder los bekommen. Hyunjin war nie wirklich so. Zwar sah er mich mal etwas länger an, aber sobald es unangenehm wurde, brach er den Blickkontakt und alles schien für mich wieder in Ordnung zu sein. Als hätte er ein Gefühl, wann mir etwas zu viel wurde oder was er tat, um das Richtige zu tun. Als würde er mich besser kennen, als die meisten anderen. - Wobei die Anzahl eine sehr geringe war, denn wirklich Freunde hatte ich nie gehabt. - „Aber so toll, wie du denkst, bin ich absolut nicht." Am liebsten hätte ich widersprochen. Aber wenn ich in seiner Haut stecken würde, würde ich wohl genau das Gleiche sagen. Ich würde mich auch schlechter reden, als ich in Wirklichkeit war und das war eine Eigenschaft, die viele mit uns teilten.
Allerdings war es wie ein Zwiespalt: Würde man darauf das Gegenteil antworten, hieß es oft, man wäre arrogant und verzogen oder aber es war wie in diesem Fall. Man würde gesagt bekommen, dass das nicht der Fall war und man an sich arbeiten sollte, um das Selbstbewusstsein steigern zu können. Was es auch war, Menschen meinten immer sich in alles einmischen zu müssen und ihren Senf dazuzugeben, anstatt einen zu akzeptieren, wie diejenige Person war. Ich hasste es, denn ich wurde viel zu voreilig in einen Topf geworfen. Andere setzten viel zu früh einen Haken an mich, ohne auch nur mir die Chance gegeben zu haben, mich zeigen zu können, wie ich wirklich war. Es gab Ausnahmen und eine davon war Hyunjin, aber der Großteil wollte lieber Freundschaften, die schnell gehen, weil die Zeit sowieso schon knapp war, als sich mit jemanden wie mir zu beschäftigen. Doch ich konnte es niemanden verübeln. Wahrscheinlich würde ich es nicht anders machen, wäre ich nicht ich.
„Aber ich danke dir, dass du dich getraut hast, mir das zu zeigen.", sprach er weiter, „Und wie es aussieht, willst du mir damit zeigen, dass du dich in mich verliebt hast, richtig?" Mein Puls verdreifachte sich, obwohl es noch so absurd klang, weil mein Herz schon die ganze Zeit schnell schlug und ich durch seine Frage eher daran erinnert wurde, dass das der Fall war. Zögernd nickte ich, spürte die Anspannung in mir aufkommen. Mir war bewusst, dass ich eher eine fifty-fifty Chance hatte und ich bei meinem Glück lediglich die schlechteren fünfzig Prozent bekommen würde. Zugegeben war es für mich nicht primär schlimm, wenn dem der Fall war. Sonderlich begeistert schien ich vorerst nicht zu sein, was mich jedoch nicht dazu brachte, einfach die Freundschaft zu ihm zu beenden. Besonders nicht jetzt, wo ich merkte, dass wir uns sehr gut verstanden und dementsprechend auch ergänzten.
Diese dummen Gefühle durften also nicht zwischen uns stehen, was sie am Ende dennoch taten.
„Bisher kann ich deine Gefühle noch nicht erwidern... Und ich weiß, dass sowas nicht sonderlich einfach ist und du dir was anderes gewünscht hast." Meine Brust zog in dem Moment. Aber ich war nicht einmal so sehr verletzt, wie ich immer dachte zu sein. Ich spürte nicht einmal, wie mir die Tränen aufkamen, denn sie blieben aus, lediglich der Stich ins Herz erfolgte. Ich war überrascht über mich selbst, über die Tatsache, dass ich nicht allzu sehr mitgenommen wurde. „Aber vielleicht kann sich da noch etwas entwickeln. Wir kennen uns zwar nun ein paar Monate, aber manche brauchen eben länger..." Vielleicht lag es auch an dem Fakt, dass mir Hyunjin keine endgültige Abfuhr erteilt hatte, sodass es noch Grund zur Hoffnung gab. Ja, auch die anhaltende Hoffnung konnte einen zerstören, aber nicht unbedingt mehr, als die Gefühle für jemanden stillschweigend ertragen zu müssen und der Person niemals davon zu erzählen.
Ich hatte im Moment das Richtige getan. Da war ich mir sehr sich und bestimmt würde sich mein Mut eines Tages auszahlen.
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𝗕𝗲𝗵𝗶𝗻𝗱 𝘁𝗵𝗲 𝗠𝗮𝘀𝗸 ✧ SEUNGJIN
Fanfiction„𝑵𝒐 𝒎𝒂𝒕𝒕𝒆𝒓 𝒘𝒉𝒂𝒕 𝒕𝒉𝒆𝒚 𝒔𝒂𝒚, 𝒃𝒆𝒉𝒊𝒏𝒅 𝒕𝒉𝒆 𝒕𝒆𝒙𝒕 𝒃𝒆𝒉𝒊𝒏𝒅 𝒕𝒉𝒆 𝒎𝒂𝒔𝒌, 𝒊 𝒘𝒐𝒏𝒅𝒆𝒓 𝒊𝒇 𝒚𝒐𝒖'𝒓𝒆 𝒔𝒎𝒊𝒍𝒊𝒏𝒈" Tagtäglich schreibt Seungmin seinem Klassenkameraden kleine Briefe, in welchen stehen, wie sehr...