»𝚃𝚎𝚒𝚕𝚠𝚎𝚒𝚜𝚎 𝚏𝚞𝚎𝚑𝚕𝚝 𝚎𝚜 𝚜𝚒𝚌𝚑 𝚜𝚘 𝚊𝚗,
𝚊𝚕𝚜 𝚠𝚞𝚎𝚛𝚍𝚎𝚜𝚝 𝚍𝚞 𝚖𝚒𝚌𝚑 𝚟𝚎𝚛𝚜𝚝𝚎𝚑𝚎𝚗 𝚔𝚘𝚎𝚗𝚗𝚎𝚗.
𝙰𝚕𝚜 𝚠𝚊𝚎𝚛𝚎 𝚎𝚜 𝚏𝚞𝚎𝚛 𝚍𝚒𝚌𝚑 𝚒𝚗 𝙾𝚛𝚍𝚗𝚞𝚗𝚐,
𝚠𝚒𝚎 𝚒𝚌𝚑 𝚖𝚒𝚌𝚑 𝚑𝚊𝚕𝚝𝚎 𝚞𝚗𝚍𝚍𝚞 𝚜𝚌𝚑𝚎𝚞𝚜𝚝
𝚍𝚒𝚌𝚑 𝚗𝚒𝚌𝚑𝚝 𝚣𝚞𝚛𝚞𝚎𝚌𝚔 𝚖𝚒𝚛 𝚍𝚒𝚎 𝚉𝚎𝚒𝚝 𝚣𝚞 𝚐𝚎𝚋𝚎𝚗,
𝚍𝚒𝚎 𝚒𝚌𝚑 𝚋𝚛𝚊𝚞𝚌𝚑𝚎.𝙸𝚌𝚑 𝚏𝚞𝚎𝚑𝚕𝚎 𝚖𝚒𝚌𝚑 𝚋𝚎𝚒 𝚍𝚒𝚛 𝚠𝚘𝚑𝚕.
𝚆𝚘𝚑𝚕𝚎𝚛, 𝚊𝚕𝚜 𝚒𝚌𝚑 𝚎𝚜 𝚓𝚎𝚖𝚊𝚕𝚜 𝚐𝚎𝚍𝚊𝚌𝚑𝚝 𝚑𝚊𝚋𝚎
𝚞𝚗𝚍 𝚍𝚊𝚜 𝚖𝚊𝚌𝚑𝚝 𝚖𝚒𝚛 𝚞𝚖𝚜𝚘 𝚖𝚎𝚑𝚛 𝚂𝚘𝚛𝚐𝚎𝚗. «「𝗞𝗶𝗺 𝗦𝗲𝘂𝗻𝗴𝗺𝗶𝗻」
Etwas betreten packte ich meine Sachen zusammen, während alle schon beinahe aus dem Raum gestürmt waren, als könnten sie es nicht abwarten endlich nach Hause zu gelangen. Von diesem grausamen Ort zu flüchten, den sie doch regelmäßig besuchen mussten. Ich empfand es nicht als schlimm hier zu sein. Es war vollkommen okay für mich, solang keiner mit mir sprach. Sobald das geschah, verfiel ich in einer Art Schockstarre. Dabei war ein Gespräch, eine Frage etwas vollkommen Normales, was zu unserem Alltag gehörte, wie die Luft, die wir zum Atmen brauchten. Nur sag das jemand meiner Angst, die mich fest im Griff hielt. Sie würde mich nur auslachen wollen. Frustrierend, aber ich ergab mich meinem Schicksal. Ich würde niemals wirkliche Freundschaften führen können, da zu einer solchen auch Konversationen gehörten und vor diesen versuchte ich zu flüchten, obwohl es keinen wirklichen Grund hatte.
Menschen machten mir einfach nur Angst.
Selbst die Lehrer hatten es aufgegeben mich in den Unterricht integrieren zu wollen. Zwar sahen sie, dass ich vieles beherrschte und Notentechnisch auch absolut kein schlechter Schüler war, aber dafür litt meine mündliche Leistungen sehr. Vor allem bei Projekten, wie sie wieder einmal auf mich zu kamen und ich mich schutzlos ausgeliefert fühlte, wusste ich nicht, wie ich es auch nur ansatzweise überleben sollte eine kleine Präsentation zu halten. Ganz ohne zu stottern oder einen vollkommen Blackout vor allen zu bekommen. Davon abgesehen, dass ich mich wie eine lebendige Leiche fühlte, die aus ihrem Grab wieder erwacht war und widerwillig bereit war, alle in Schrecken zu versetzen. Schrecken, dass ich jeden Moment zusammenbrach, weil ich das Gefühl hatte, mein Körper könnte nicht für ewig mein Gewicht halten, weil die Schwerkraft einen plötzlich viel zu starken Einfluss auf mich, besser gesagt auf meinen Körper hatte. Bisher war das noch nie vorgekommen, aber mein Kopf sagte mir etwas anderes. Mit jedem weiteren Male, wenn ich vor Menschen sprach.
„Möchtest du heute mir zu mir kommen?" Etwas unerwartet sah ich in das Gesicht des Älteren, was mich daran erinnerte, dass wir gestern nicht wirklich etwas für das Projekt taten, sondern damit beschäftigt waren, dass ich aus mir herauskam. Jedenfalls genug, sodass man mit mir arbeiten konnte. Es hatte auch recht lang gedauert, auch wenn ich mich noch so sehr angestrengt hatte und ich von mir, meiner Art und meinem Auftreten absolut nicht stolz war. Aber Hyunjin war der Erste, der sich mit mir in Geduld übte und mich nicht dazu drang, mich nicht so haben zu müssen. Er war aufmerksam und wirklich darauf bedacht, dass er mich nicht zu sehr in eine Ecke drängte, somit Gefahr lief, dass er es damit viel schlimmer machte. Es war nicht selbst verständlich, da ich schließlich ganz anderes gewohnt war.
Sofort nickte ich eifrig, konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Allmählich hatte ich mich ein Stück daran gewöhnt, Aufmerksamkeit von Hyunjin zu bekommen. Reden war in seiner Nähe nach wie vor ein Fremdwort für mich gewesen, wie bei allen anderen auch schon. Doch das schien für ihn kein Problem sein. Innerlich erhoffte ich mir einfach, dass ich eines Tages mehr aus mir herauskommen würde und dass ich eventuell den Jungen als einen meiner Freunde bezeichnen durfte. Es sei denn, dass ich nicht komplett wieder aus seinem Sichtfeld verschwand und der Geist der Klasse wurde, den man zwar vom Namen kannte, aber nicht sonderlich beachtete. Einerseits zu meinem Vorteil, aber auch zu meinem absoluten Nachteil.
Hyunjin schien zufrieden zu sein, dass ich ihm zugestimmt hatte ohne Protest. - Wie sollte ich auch anders? - Aber das hieß für mich auch, dass ich ebenso vorsichtig sein sollte. Im Unterricht hatte ich wieder ein oder zwei kleine Briefchen geschrieben und wenn er diese in die Finger bekommen würde, würde ich mich zu Grund und Boden schämen und dann wäre auch die Mühe vom gestrigen Tag umsonst gewesen sein, weil ich wusste, dass ich mich verschanzen würde. Das wäre erst recht sehr auffällig, auch wenn nirgends stand an wen die Zettelchen adressiert sind.
„Ich hab schon einiges vorgearbeitet. Die Nacht konnte ich nicht wirklich gut schlafen und deswegen hab ich mir schon einige Gedanken gemacht und dazu recherchiert. Ich hoffe, dass ist okay und du fühlst dich dadurch nicht benachteiligt." Manchmal hatte ich die Vermutung, dass Hyunjin nicht richtig wusste, wie er seine Stimme einzusetzen hatte. Im einem Moment klang sie noch so sanft und weich, während er gerade jetzt sehr genervt und gestresst klang. Oder ich war einfach nur absolut sensibel, was das anging und ließ sowas wieder viel zu sehr an mich heran. "Aber wir können auch Kompromisse machen...", wandte er noch ein, als er meinen etwas verdutzten Blick erkannte. Der war aber nicht dem gegolten, dass er schon angefangen hatte Vorarbeit zu leisten, sondern dass er keinen wirklichen Schlaf gefunden hatte. Zwar ging es jedem mal so, aber irgendwie fühlten sich seine Worte an, als wäre dies nichts Neues für ihn, was er durchlebte.
„S-Schläfst d-d-du oft nicht g-gut?", konnte ich mich irgendwann zu der Frage überwinden. Sie ließ mich nicht los, obwohl ich mir keine wirkliche Antwort erwartete. Entweder würde ich auf eine Lüge treffen oder Hyunjin würde es einfach überspielen, klein reden. Mein eigener Gedanke verletzte mich zwar, denn ich wünschte mir von Grund auf Ehrlichkeit, aber ich war eben auch in keiner Position, um sowas zu verlangen. Wir gingen in eine Klasse, aber das war es dann auch schon wieder. Wir waren weder Freunde, sondern nur Klassenkameraden und somit verabscheute ich meine Frage direkt, ehe ich überhaupt eine Antwort bekommen hatte.
„Manchmal... Eine längere Zeit hatte ich wirkliche Probleme darin einschlafen zu können, aber mittlerweile geht es und ich hoffe es bleibt auch so." Ein weiteres Mal schien ich ein klein wenig geschockt zu sein, dass meine Vorstellungen nicht eintrafen. Vielleicht malte ich mir in meiner eigenen kleinen Welt viel zu oft die Dinge schlimmer, als sie in Wahrheit tatsächlich eintreffen würden. Daher sah ich Hyunjin auch mit kugelrunden Augen an, mit einer Mischung aus Sorge und Dankbarkeit. „Aber mir geht's jetzt zig mal besser, also keinen Grund zur Sorge.", gab der Schwarzhaarige leise kichernd von sich und stieß mir in die Seite. Nach Luft schnappend wurden meine Wangen derartig rot, dass ich wohl lieber über alle Berge wäre. Für diesen Moment jedenfalls. Aber als Hyunjin sich entschuldigte, leicht schief grinste, wusste ich nicht so ganz, was ich im Moment hätte erwidern sollen.
„Wenn dir etwas zu unangenehm ist, sag es mir bitte. Ich möchte nicht, dass du dich unwohl fühlst!"
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𝗕𝗲𝗵𝗶𝗻𝗱 𝘁𝗵𝗲 𝗠𝗮𝘀𝗸 ✧ SEUNGJIN
Fanfiction„𝑵𝒐 𝒎𝒂𝒕𝒕𝒆𝒓 𝒘𝒉𝒂𝒕 𝒕𝒉𝒆𝒚 𝒔𝒂𝒚, 𝒃𝒆𝒉𝒊𝒏𝒅 𝒕𝒉𝒆 𝒕𝒆𝒙𝒕 𝒃𝒆𝒉𝒊𝒏𝒅 𝒕𝒉𝒆 𝒎𝒂𝒔𝒌, 𝒊 𝒘𝒐𝒏𝒅𝒆𝒓 𝒊𝒇 𝒚𝒐𝒖'𝒓𝒆 𝒔𝒎𝒊𝒍𝒊𝒏𝒈" Tagtäglich schreibt Seungmin seinem Klassenkameraden kleine Briefe, in welchen stehen, wie sehr...