Chapter 2

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Wir fielen. Tief. Zwar nicht lang, aber tief. Ich hörte jemanden schreien. War ich das? Helle Gegenstände flogen an uns vorbei. Oh Gott. Der Boden kam immer näher. Der Schrei wurde lauter. Höher. Hilfe! Er glich schon fast einem Kreischen. Der schwarze Punkt raste immer weiter auf uns zu. Oder wir auf ihn? Wir werden sterben! Ich krallte mich fest an Jamiro's Hand. Die Luft peitschte mir meine Haare ins Gesicht. Es tat weh. In einem Traum! Die Fläche wurde immer größer. Die Gegenstände um uns herum auch. Fest kniff ich die Augen zusammen.  Ich betete. Mum, Dad, Thea? Ich werde sterben. Bitte rettet mein Tagebuch vor der Öffentlichkeit. Ich hielt die Luft an.

Und dann war es vorbei. Vorsichtig, fast zögerlich machte ich ein Auge auf. Wir flogen nicht mehr, ganz im Gegenteil: Unter unseren Füßen war Boden. Fester Boden. Ich hätte ihn umarmen können. Erleichtert sog ich Sauerstoff in meine Lungen. Wir lebten. Alles war gut. Ich schnaufte erleichtert und riss im nächsten Moment schon wieder die Augen weit auf. Wir waren nicht allein.

Es war laut. Menschen standen überall um mich herum. Viele sahen verwirrt aus. Manche mehr als andere. Ein paar hatten kleine Papiere in der Hand, die sie erstaunt durchlasen. Ich blickte mich weiter um. Die Halle in der wir uns befanden war riesig. Die Decke hing hoch über uns. Die Säulen, die hier teilweise rumstanden waren vergoldet und glänzten als wären sie frisch poliert worden. Die Wände waren mit hübschen weinroten Tapeten beklebt. Eine Treppe, die sich auf der Hälfte in zwei teilte, führte ins nächste Stockwerk. Sie war mit königsblauen Teppichen bedeckt. Die Geländer waren ebenfalls vergoldet und verziert mit Blumen. Riesige Türen führten auf jeder Seite von dem Raum in einen nächsten. Sie waren geschlossen.

An den Wänden hingen Fackeln und beleuchteten die Halle. Sehr altmodisch, aber irgendwie hübsch. Phönixe segelten durch die Luft über unseren Köpfen. Manche stießen zusammen, lösten sich wie von Zauberhand, und flogen weiter. Es waren unzählige. Ebenso wie die Menschen. Überall erschienen welche aus dem Nichts. Staunend schauten sie sich um und schließlich landete ein Fläschen in ihren Händen, das gerade zuvor noch zwischen den Krallen eines Phönix gewesen war.

Es war, als war das alles ein geregelter Ablauf. Etwas, das jeden Tag passierte. Ich wollte mich zu Jamiro umdrehen um ihn zu fragen wo wir hier sind, als ich merkte, dass er verschwunden war. Sein Platz war leer. Nur meine geballte (und nun leere) Faust ließ immer noch darauf hindeuten, dass er dagewesen war. Ich fühlte etwas in ihr. Etwas metallisches. Es war leicht und wog nicht viel. Erstaunt öffnete ich sie.

In ihr lag ein silberner Schlüssel. Er war verziert mit feinen Mustern und hatte winzige Schnörkel um den Griff. Das erklärt aber immer noch nicht, wo Jamiro hin ist. Ich hob wieder den Kopf. Suchend ließ ich meinen Blick schweifen, aber kein Jamiro weit und breit. Der Junge macht mich fertig. Geraschel ertönte über mir. Langsam bog ich meinen Hals nach oben.

Ich sah gerade noch, wie ein großer Schatten über mein Blickfeld huschte bevor mir etwas hartes gegen den Kopf schlug. Es klirrte. Schmerzend rieb ich mir die Stelle an der Stirn, an der mich das Etwas getroffen hatte. Erst dann hob ich das Fläschchen auf, das vor meinen Füßen lag. Neugierig zog ich den Korken und schüttete den Inhalt auf meine Hand. Es waren mehrere Papiere, eines davon eine Karte. Aber diese interessierte mich schon bald nicht mehr: Auf einem der Bätter stand mein Name. Ich begann zu lesen.

An Seraphina Williams
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Herzlichen Glückwunsch!
Anbei ein kleiner Stadtplan, Ihr Haustürschlüssel und eine Liste zu den Regeln der Städte. Bitte bewahren Sie Ruhe, in Kürze wird Ihnen mehr berichtet.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihre Stadtleiter oder andere Bekannte.
Viel Glück und Erfolg in ihrem neuen Leben!
B

Dead DaysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt