mëngjesi

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Es war Samstag. Ein Tag, an dem ich endlich mal wieder ausschlafen konnte. Ich stand um 11:30 Uhr auf und ging direkt mich duschen. Ich klaute Blerons Jogginghose und Hoodie und zog diese mir an. Leicht müde ging ich in die Küche, in der meine Mutter mein Essen vorbereitete. Ich habe in dieser Woche nicht viel mit ihr geredet, mit meinem Vater genauso wenig. Seitdem wir hierher gezogen sind, hab ich angefangen mich von meinen Eltern zu distanzieren... Innerlich erhoffte ich mir aber, dass sich dies ändern würde. Nach diesen kurzen Gedanken in mir, war meine Mutter auch fertig mit dem Frühstück. Es gab Gjizë (eine albanische Spezialität, die am häufigsten beim Frühstück gegessen wird), selbstgemachte Brot und Pfannkuchen (mein persönliches Lieblingsessen, was bestimmt das einzige Highlight an diesem Tag sein wird...) Meine Mutter forderte mich auf, meine Brüder und meinen Vater runterzurufen. Da ich aber zu faul war, wieder hochzugehen, schrie ich einfach deren Namen und sie kamen auch sofort. Die Pfannkuchen verzauberten mich förmlich. Sie rochen himmlisch nach Perfektion. Als sich alle am Esstisch versammelten, fingen wir an zu essen und uns endlich mal wieder zu unterhalten. "Zemra", fing meine Mutter an, "Hast du schon neue Leute kennengelernt?" Kaum als ich loswerden wollte, unterbrach mich Bleron. "Ja hat sie, Mam" (albanisches Wort für Mutter). "Hat sie dich gefragt oder deine Schwester, Majmun (Affe)", schimpfte mein Vater, was mich leicht zum kichern brachte. "Ja Mam hab ich. Ich verstehe mich mit einem Mädchen sehr gut. Ihr Name ist Selina", beantworte ich die Frage meiner Mutter. Ich merkte, dass meine Mutter sich freute. Sie wusste, dass ich es ein wenig schwer hatte, neue Freunde zu finden, da ich sehr ruhig war. Selina aber, interessierte es nicht, weshalb ich sie so schnell ich mein Herz schloss. "Mam, kann ich heute raus, um die Stadt anzuschauen?", fragte ich mit meinem Welpenblick.
M:"Alleine? Oder gehst du mit jemanden dahin?"
Z: "Ich wollte alleine hingehen, um mir die Stadt einfach genauer ansehen zu können. Ich würde sowieso nicht lange bleiben."
M:"Mhhh... naja okay. Aber-", Bleron fing an unsere Konversation zu unterbrechen.
B: "Alleine? Meine Schwester? Bist du eigentlich komplett behindert?!"
Z: "Hää was ist jetzt dein Problem? Ich wollte sowieso nicht lange bleiben. Nur kurz erkundigen"
B: "Mir egal. Ich komm mit."
M: "Loqk (alb. =Schatz) es wäre besser, wenn du heute erstmal mit deinem Bruder gehen würdest, damit dir nichts passiert. Köln ist sehr groß."
Da ich keine andere Wahl hatte, als zuzustimmen, nickte ich einfach und ging auf mein Zimmer, um mich fertig zu machen.

"Te dua o mut"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt