6:30
Mein Wecker klingelte. Was ich jetzt alles tun würde, um noch länger schlafen zu können. "Zemra bemüh dich bitte gut auszusehen", sagte meine innere Stimme zu mir. " Seh' ich etwa nicht gut aus?", fragte ich meine Gedanken. "Doch, aber es ist dein erster Tag und da musst du besser als sonst aussehen", meinten meine Gedanken. Ich nahm mir also die Aussage meiner Gedanken zu Herzen, duschte mich kurz ab und stand nun vor meinem Kleiderschrank. "Das kann ja mal was werden", murmelte ich mir selber zu. Ich suchte mir meine hellblaue Mom-Jeans, meine schwarze Weste und meinen Rollkragenpullover raus, die ich kurz danach anzog. Schminken wollte ich mich nicht, da ich sowas nur für besondere Anlässe tat. Ich scannte mich selber von oben bis unten ab und bindete meine Locken noch zu einem Dutt.
"Zemra!!! Bist du fertig? Ich fahr gleich ohne dich los!", brüllte Bleron von draußen wie ein brasilianischer Kokosnussverkäufer. "Ani de prit!"(Ja okay warte!), sagte ich während ich wie Usain Bolt runter rannte. Schnell zog ich meine Lieblingsschuhe an, nämlich meine Jordan 1 Retro High Obsidians. Ja, Jordans. Ich weiß selber dass die Schuhe nicht billigsten sind, aber meine Liebe zu ihnen ist dennoch einzigartig. "Ich wollte gerade ohne dich Losfahren ojjj lop(kuh)", sagte Bleron. "Hättest du sowieso nicht getan, weil ich dann Babi(Vater) gerufen hätte. Und du weißt, was passiert wenn man ihn aufweckt", grinste ich, während mein Bruder sauer den Motor des Autos startete und losfuhr. Nach 15 Minuten Fahrzeit kamen wir schon an. Die Hölle aller bisher lebenden Kinder. Die Schule. "Bleron ich glaub ich brech doch lieber Schule ab", fing ich an zu meckern. "Damit du auf der Straße landest? Und dein ganzes Leben auf's Spiel setzt? Harroje!(Vergiss es) Du bist sowieso nicht dein ganzes Leben hier und du warst Klassenbeste also mshele(sei leise) und steig aus meinem Auto aus!", brüllte Bleron zu mir. "Ja okay. Ich geh ja jetzt", sprach ich und stieg aus. Als mein Blick auf die Schule gerichtet war konnte ich nicht anders außer zu staunen. Meine Schule ähnelte einem Palast. Das 6 stöckige Gebäude sah sehr neu aus, war hellblau und hatte sogar einen bunten Garten. Der Garten bestand aus roten und weißen Rosen, Orchideen und vielen anderen. "Pflück eine!", forderte meine innere Stimme. Gesagt getan. Ich beugte mich vorsichtig, um eine weiße Rose zu pflücken.
Die weiße Rose
Die Bedeutung der weißen Rose ist die Unschuld, Reinheit und Entsagung. Es steht für die ewige Treue und ist damit ein Symbol der langjährigen und andauernden Liebe, die auch Aphrodite mit ihrem Ehemann Hephaistos führte.
