one of those days

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Ich wachte auf.

Boom.

Wie eine riesige Faust, die mir ins Gesicht boxte, drückte mich ein stumpfes Gefühl in mein Bett und ließ mich nicht aufstehen.

Ich hatte ungewöhnlich lange geschlafen und wusste, was all das zu bedeuten hatte.

Heute war einer dieser grauen Tage, die mich nichts fühlen und den Sinn im Leben nicht sehen ließen. Ich erkannte mich immer kaum wieder.

Mein Lebensdurst war wie weggeblasen. Das einzige, das mir wie das Richtige vorkam, war hier zu liegen. Kein Essen, nicht nach Draußen, keine Abenteuer oder Feiern.

Nur in der dunklen Stille liegen und wie ein Fisch in die Gegend starren. Und damit vollkommen sein.

Man brauchte nichts außer das,

Je weniger Sinne belastet wurden, desto besser.

Nur meinem selbstzerstörerischem Gehirn zuhören.

Doch nichteinmal weinen konnte ich. Ich war einfach leer und hatte nichts mehr zu sagen.

All die Dinge, die mir widerfahren waren spielten sich in meinem Kopf ab und lähmten mich wie ein tückisches Schlangengift.

Tyler betonte oft, wie meine goldene, gleißende Aura, einem dunklen Blau/Grau wich, das einen fröstelnd und müde machte.

Genauso fühlte es sich an.

Es kamen keine wahnsinnigen Vorschläge von mir, keine schnippischen Antworten oder ironischen Kommentare.

Ich lag einfach so da, wie ein Wasserball, aus dem alle Luft entwichen war und der keine andere Wahl hatte, als an Ort und Stelle zu liegen und abzuwarten.

Jede Bewegung kam mir anstrengender vor, als ein Marathon. Jeder Gedanke schmerzte und lähmte mich weiter. Es war, als hätte ich verlernt, wie man lebte. Und dabei hatte ich so gekämpft, um genau das zu können.

Leben. 

Doch an manchen Tagen hieß mich das Leben nicht willkommen, und schien mich an all die Momente erinnern zu wollen, in denen ich schon hätte sterben sollen.

An die Momente, in denen mir der Boden unter den Füßen weggezogen wurde.

Aber an drei Momenten kam ich dabei immer und, immer wieder vorbei.

Wie ich im Auto mit meinem Vater Wyoming verlassen musste, auf dem Weg zu meiner sterbenden Mom, alles hinter mir ließ und innerlich ein wenig starb.

Wie ich aus der Kirche kam, in schwarz gehüllt und mir die Lunge vor Trauer aus dem Leibe schrie, während mich Paparazzi aufforderten, in ihre Kamera zu sehen. Und ich innerlich ein wenig starb.

Wie ich hoch oben in den Bergen vor Entzugsschmerzen erfrierend aufwachte, feststellen musste, das man mich in meinem eigenen Blut, das an meinen Körper gefroren war, hinterlassen hatte, damit ich starb. So viele Knochen gebrochen, das ich mich nichteinmal bewegen konnte, wenn die multiplen harten Drogen aus meinem System gepumpt würden. Der Moment, indem mir klar wurde, das ich sterben würde. Jetzt. Und dann starb.


Und diese Emotionen waren zu schmerzhaft, zu quälend und paralysierend, das mein Kopf sich dafür entschied, mich gefühlstaub zu machen, damit ich sie nicht wieder fühlen musste, doch das hielt die Bilder nicht davon ab, wieder und wieder zu kommen.

Und so taub mein Kopf mich auch machte, ich wusste genau, wie diese Gefühle sich damals anfühlten und erinnerte mich somit an den Schmerz, die Qual und Paralyse.

Ich war so müde an diesem Tag. So erschöpft, dabei hatte ich bloß die Augen geöffnet.

Ich starrte an die Wand,

Wyoming Love Story III Cruel Summer Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt