Empty Days

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Oft hatte ich bereits überlegt, ob dass, was wir Beide vorhatten nicht völlig Wahnsinnig war, und wir einen schweren Fehler begehen würden. Doch meine Wut siegte jedesmal über die Kontrolle um meine Gedanken. Ich wusste auch, wäre das hier ein Film, würden wir sicherlich als die Bösen dargestellt werden. Aber niemand kannte die Wahre Geschichte, die Wahrheit über Blake Kingsman und wie sie mir mein Leben stahl. Ich würde der Blonden Betrügerin zeigen, was passierte, wenn man mir in die Quere kam. Alle waren so in ihrem Bann gefangen, niemand erkannte was für ein Scheusal da nach Wyoming gekommen war. Ich würde es allen zeigen und leider war er der Weg zu meinem Ziel. Und er war genauso besessen von der Schlange wie alle anderen, gut vielleicht ein bisschen mehr... krankhaft um das Kind beim Namen zu nennen.

Letzte Woche tätowierte er sich ihre Initialen auf seine Brust und murmelte ständig ihren Namen. Wenn er nicht ein wichtiger Teil meines Plans wäre, hätte ich ihn schon lange einsperren lassen. Doch ich hatte gewiss nicht vor, mir meine Hände schmutzig zu machen.

Ethan würde diesen Teil für mich übernehmen, wenn die Zeit reif war.

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Ein viel zu kalter Wasserschwall landete auf mir, nachdem ich ausdrücklich gesagt hatte, das ich mich nur bräunen wollte, und nicht meine frisch geglätteten Haare ruinieren. Protestierend quietschend richtete ich mich auf, riss meine Sonnenbrille von meiner Nase und sah Kean, Tyler, Braden, Raymond und sogar Colt unschuldig grinsend, wie sie in dem Teich-Pool vor meinem Wyoming-Anwesend standen und die Hände hinter dem Rücken verschränkten. "Leute!" Jammerte ich und versuchte meine Haare mit meinem Strandtuch zu trocknen, bevor sie in unzählige Wellen aufplusterten. Sie alle lachten aus vollem Hals, sogar Colt, der inzwischen wärmer zu meinen besten Freunden geworden war.

Nach fünf Minuten gab ich auf. Es war zwecklos. Meine Haare würden nicht mehr in die Glatte, ordentliche Form zurückkehren, in die ich sie gestern Nacht aufwendig gebracht hatte.

"Ihr Vollidioten." Sagte ich, ehe ich zur Überraschung der Jungs eine Arschbombe vollendete, die ordentlich spritze.

Als einziges Mädchen in einer reinen Junsggruppe, war es kein Wunder, das ich ständig runtergedrückt, nassgespritzt oder herumgeworfen wurde. Doch mir machte das nichts aus, ich genoss das kühle Nass. Den Spaß mit meinen Freunden und das Freiheitsgefühl, das der Sommerwind mit sich trug.

Und hatte ich doch einmal genug, hielt ich mir einfach an Colts breitem Nacken fest, denn von ihm traute sich keiner, mich loszureißen.

Während ich ihnen allen zusah, wie sie unbeschwert durchs Wasser tollten, konnte ich kaum glauben, dass es mir vor ein paar Monaten so schlecht ging, dass nicht einmal sicher war, das ich überlebte.

Wie grau, kalt und hoffnungslos meine ganze Situation war.

Drogenabhängig, die zweite tote Mutter, brutale Entführung und mein Nahtot und Koma hatten mir beigebracht alles und besonders Wyoming noch einmal viel mehr zu genießen und meine Zeit hier vollkommen auszukosten.

Ich schüttelte mich einmal doll, als ich an die kalte, gruselige Berghütte dachte, in der Ethan mich und Tyler im letzten Winter gefangen genommen hatte, mich wieder von Drogen abhängig machte und täglich missbrauchte, bis ich ihm zu anstrengend wurde und er mich mit weiteren Drogendealern von allen möglichen harten Drogen abhängig machte, mich überdosierte, verprügelte und anschließend zwei Tage lang in der ungeheizten Hütte, in meinem eigenen Blut erfrierend liegen ließ.

Das nächste Mal wachte ich auf, fünf Monate später in einem Krankenhaus in New York.

Wie ich danach wieder zu mir, meinem zu Hause und positiven Emotionen gefunden hatte, weiß nur der Gott. Oder Shadow.

Ich hätte niemals gedacht, dass ich wieder Freude empfinden könnte, nach allem, was letztes Jahr passiert war.

Doch dazu gehörte, Colt, der Liebe meines Lebens zu verzeihen, Wyoming mich heilen zu lassen und zu akzeptieren, das auch Shadow mir verziehen hatte, nachdem ich ihn alleine gelassen und mich selbst fast getötet hatte.

Ich sah inzwischen ein, ich war ein Mensch, der vermutlich mehr in seinem Leben erlebt hatte, als der Durchschnittsbürger. Und mir ging es gut damit. Meistens.

Ich hatte auch andere Tage, an denen ich nicht so dachte. An denen ich keine Emotion fühlen konnte. Keine Negativen, keine Positiven. An denen ich einfach... leer war.

An den Tagen blieb ich oft in meinem Bett liegen, zog die Vorhänge nicht auf und wollte nichts von der überreizenden Welt in Wyoming wissen.

An den Tagen dachte ich oft über Drogen nach, wie sie in diesem einen Moment kurz helfen würden, dann aber erinnerte ich mich selbst, was sie mit mir angestellt hatten.

An diesem Tagen saßen oft die Jungs in meinem Zimmer, genauso stumm und leer wie ich. So als ob sie alle die Ereignisse vom letzten Jahr überdachten, denn es hatte ein Stück von jedem von uns gefordert.

Dann ging es mir immer ein bisschen besser; Ich war nicht die einzige, die litt.

Obwohl niemand von uns etwas sagte, wussten wir alle, warum der Tag nicht so voller Leben und Lust sein würde, wie die übrigen.

Wyoming Love Story III Cruel Summer Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt