21. Erinnerungen

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Ich stand im Wohnzimmer. Erinnerungen prasselten auf mich ein. Es war schmerzhaft.
Bevor ich jedoch schreien konnte wurde wieder alles schwarz.
(Das Kursiv gedruckte sind Erinnerungen, außerdem sind die Erinnerungen in einer willkürlichen Reihenfolge, also nicht nach Alter der beiden geordnet)

Lachend rannte das kleine Mädchen durch das Haus. Kai verfolgte sie und wollte sie fangen, aber Katie war flink und rannte vor ihm weg.
Im Garten angekommen ließ die Kleine sich ins Gras fallen. Außer Puste kam Kai bei ihr an.
"Man Katie ich hab dir gesagt du sollst warten!" sagte er und schaute sie gespielt Böse an. Katie hingegen lächelte nur und sah ihn an.
"Du hast gesagt du hast mir etwas mitgebracht." sagte das kleine Mädchen und schaute ihn erwartungsvoll an.
"Hier." er holte zwei Armbänder aus seiner Tasche raus.
Lächelnd nahm das Braunhaarige Mädchen eines entgegen.
"Danke!" Sie nahm ihn in den Arm.

Alles verschwamm und die nächste Erinnerung trat auf.

Die beiden mittlerweile 10 Jährigen saßen im Wohnzimmer. Dem Mädchen liefen Tränen über die Wangen, Kai nahm sie fest in den Arm. Ihr Vater hielt den beiden gerade eine Standpauke, wie nutzlos die beiden doch wären und, dass sie dem Gemini Zirkel nicht würdig seien.
"Nichtmal eigene Magie habt ihr! IHR SEID ZU NICHTS ZU GEBRAUCHEN!"
Die verängstigte Mutter stand nur daneben und tat nichts.

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"Kai!" rief Katie aus. Mittlerweile war sie schon eine heranwachsende junge Dame.
"Kai warte!" Verzweifelt lief sie ihm hinterher.
Er blieb jedoch nicht stehen sondern lief weiter, in den angrenzenden Wald.
Katie wusste genau wo er hin wollte. Er wollte zu ihrem Lieblingsplatz.
Einem kleinen Ort den nur sie beide kannten.
Der junge Mann lief unbeirrt weiter. Hörte nicht auf sie. Er war von seiner Wut angetrieben.
Von seiner Wut gegen seinen Vater.
Am Steg angekommen zog er sein Shirt aus und seine Hose.
"Kai jetzt warte doch!" rief Katie die sich Sorgen machte. Es war eigentlich schon viel zu kalt um jetzt noch schwimmen zu gehen. Aber bevor sie ihre Bedenken hätte äußern können, sprang Kai schon in den See.
"Kai komm schon! Willst du mich verarschen?!" Brüllte sie ihm nach.
"Du bist nicht der einzige den die Sache belastet ja! MIR GEHTS AUCH SCHEIßE!" schrie sie dem Wasser entgegen, denn er war noch nicht aufgetaucht.
"Fick dich doch!" Sie drehte sich um und rannte los.

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Mit kleinen aber schnellen Schritten rannte die kleine Kaitlyn Kai hinterher.
"Kai wo willst du hin?" Fragte sie erneut.
"Komm schon Katie! Schneller! Ich muss dir was zeigen." Kai beschleunigte ihre Schritte nochmals und rannte tiefer in den Wald herein.
Atemlos kamen die beiden zum stehen. "Wow." Hauchte sie, als Katie sich den Ort ansah. Kai und Kaitlyn waren an einem See, der  von Bäumen umgeben war. Ein langer Steg war ebenfalls da.

"Und? Wie findest du es?" Der Junge Kai sah sie erwartungsvoll an

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"Und? Wie findest du es?"
Der Junge Kai sah sie erwartungsvoll an.
"Es ist wunderschön." Lachend fiel sie ihm in die Arme.
Und diese kleinen Erinnerungen liebte sie.
Die kleinen Dinge des Lebens. Sie schätzte es trotz ihres jungen Alters wert, da keiner in ihrem Zirkel sie mochte.
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Ganz leise wartete die kleine Katie im Schrank. Sie war 4 vielleicht 5 Jahre alt.
Als sie Schritte hörte hielt sie die Luft an.
"Kaaatie.." rief der kleine Kai leise nach ihr. Als der Vorhang sich bewegte pirschte er sich leise heran.
"Hab dich!" rief er laut, als er den Vorhang zur Seite schlug.

Enttäuscht drehte er sich wieder um. Nur das offene Fenster hatte den Vorhang bewegt.
Kichernd sah er auf den Schrank. Er wusste genau, dass sie sich dort versteckt hatte. Sie versteckte sich immer dort.
Mit einem weiteren lauten 'Hab dich!' öffnete Kai den Schrank.
"Och menno! Wieso findest du mich immer so schnell?"
"Naja du versteckst dich immer in unserem Zimmer und nirgends anders!" kicherte Kai wieder.
Die beleidigt drein blickende Kaitlyn ließ sich auf das Bett fallen.

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Katie und Kai wurden seit Beginn an nicht gemocht und anerkannt. Noch nie hatte es jemals im Gemini Zirkel Drillinge gegeben, doch dann kamen Malachai, Kaitlyn und Josette zur Welt.
Deswegen wurde Kaitlyn ohne hin schon nicht gemocht, jedoch verschlimmerte sich das nur, als dann auch noch herauskam, dass sie keine eigene Magie besitzt, und dann wand jeder sich von ihr ab. Jeder außer Kai.

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"OH MEIN GOTT!? Kai verschwinde sofort!!" Schrie die 18 Jährige nackte Frau, als Kai ins Bad spazierte.
"Was regst du dich so auf ich bin dein Bruder."
Entgeistert sah die Braunhaarige ihn an.
"Hast du schonmal was von Privatsphäre gehört?!"
Sie klammerte sich an ihr Handtuch und sah ihn böse an.
"Ja das Wort sagt mir was." gespielt überlegte er.
"Och komm schon Katie.. Ich bin dein Bruder. Und nur weil du jetzt Titten hast heißt das nicht, dass du dich jetzt verstecken musst."
Wenn das überhaupt möglich war, dann öffnete sich der Mund der jungen Frau nun noch mehr.
"Du bist ein Spinner." sagte sie laut und verschwand in ihr Zimmer.

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Nach weiteren drei Jahren ging es immer mehr bergab.
Malachai verlor sich immer mehr in seinen Racheplänen. Wollte die Verschmelzung. Kaitlyn hatte das Gefühl ihm nicht mehr wichtig zu sein.
Sie zog sich zurück.
Und dann kam der Tag der ihr Leben verändern sollte.

Ein alter Freund der Familie kam zu Besuch. Er war für sie schon mehr Vater gewesen, als ihr eigentlicher in ihrem ganzen Leben.
Kaitlyn machte Tee, stellte ihn im Wohnzimmer ab und ging kurz auf die Toilette.
Während sie weg war fingen die Erwachsenen im Wohnzimmer eine Diskussion an.
Doch zu schnell kam sie zurück. Keiner konnte ihren Vater aufhalten.

Die junge Frau trank ihren Tee und es dauerte keine 5 Minuten bis sie sich müde fühlte. Bevor sie etwas sagen konnte kippte sie schon bewusstlos zur Seite.

Katie wachte auf in einem Kellerraum. Gefesselt lag sie auf einem Tisch und viele aus ihrem Zirkel standen um sie herum.
Sie begann an ihren Fesseln zu rütteln.
"Was soll das?! Vater?" Verwirrt sah sie sich um. Keiner antwortete. Sie konnte nur ihre Mutter immer wieder ein 'Es tut mir leid' flüstern hören.
Bevor sie etwas sagen konnte, fingen die Hexen an einen Zauberspruch aufzusagen.
Schmerzvoll schrie sie auf.

Nachdem der Zirkel mit ihr fertig war wurde sie direkt wieder bewusstlos.
"Du weißt was zu tun ist?" fragte ihr Vater an seinen alten Freund gewandt.
"Ja ich weiß. Sie wird nicht altern und nach jedem Jahr werden ihre Erinnerungen quasi gelöscht. Ihre Kräfte werden blockiert es sei denn sie erlebt ein sehr emotionales Ereignis."
Bestätigend nickte er und verschwand dann mit ihr.

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Erschrocken holte ich Luft. Eine Träne lief mir über die Wange.
"Kai..." war das einzige was ich flüsterte, dann stand ich auf und lief zur Tür.
Ich musste ihn finden. Ich musste meinen Bruder suchen.

Dich zu treffen war der schönste Zufall in meinem Leben~ Klaus FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt