Kapitel 12

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Irgendwann musste ich anscheinend eingeschlafen sein, denn als ich heute aufwachte, befand ich mich in meinem Bett...alleine, ohne jegliche Erinnerungen an die gestrige Nacht. Moment mal, Kol war da gewesen und wir hatten es mal wieder übertrieben mit dem Trinken, wer hätts gedacht. Und dann, was war nur passiert? Mein Gehirn war wie leer gefegt, als hätte jemand meine Erinnerungen gelöscht. Ich beschloss die Treppen runter zu gehen, um vielleicht etwas zu sehen, das meinem Gehirn auf die Sprünge half, aber zu meinem Pech passiert nichts. Ich war immer noch genauso unwissend wie gerade eben. Mist, so schlimm war es noch nie gewesen, ich konnte mich eigentlich immer zumindest an Bruchteile erinnern.

Da ich nun aber nicht voran kam, ging ich wieder hoch und machte mich schnell im Bad fertig. Das Einzige was jetzt half war Sport, und da ich glücklicherweise keinen Kater hatte, legte ich direkt los. Ich breitete meine Sportmatte aus, machte ein Workout Video an und schon fing ich an. Ich liebte es, Sport zu machen, da konnte ich immer richtig abschalten und mich abreagieren. Nach einer Stunde HIIT war ich fix und fertig und hatte mich wirklich kurz wie im Himmel, oder eher gesagt wie in der Hölle, gefühlt. Ich nahm gleich darauf eine kurze, kalte Dusche, schminkte mich leicht und zog mir die nächstbesten Klamotten an. Gleicher Gedanke wie immer: Ich sollte wirklich mal wieder shoppen gehen.

Nachdem ich nun fertig war, beschloss ich kurzerhand meine Mum im Krankenhaus zu besuchen. Die Krankenschwester hatte mir zwar versprochen sie würde mich anrufen, sobald meine Mutter wieder aufwachte, ich wollte sie aber trotzdem sehen. Sie fehlte mir jetzt schon, nach nur einer Nacht, alleine in diesem mir nun viel zu groß vorkommenden Haus.
Eine halbe Stunde später kam ich am Krankenhaus an und begab mich sofort in ihr Zimmer, ich wusste ja schon, wo es sich befand. Ich trat ein und wie erwartet schlief sie noch. Ich setzte mich auf einen Stuhl neben ihrem Bett und schaute sie mitfühlend an. Keiner wollte mir sagen, was eigentlich passiert war. Ich wusste lediglich, dass es einen Unfall gab und das war alles. Das Personal und die Schwestern wirkten fast so, als seien sie manipuliert worden. Irgendwas lief hier definitiv nicht ganz richtig, das sagte mir meine Intuition. Es machte keinen Sinn, nochmal beim Personal nachzufragen, also musste ich selbst Hand anlegen, aber alleine dürfte das etwas schwierig werden.

Kurzerhand rief ich Rebekah an, welche ein paar Minuten später auch schon neben mir stand. Sie meinte, sie sei ohnehin in der Nähe gewesen.
"Also du lenkst sie ab und ich schleiche mich in die Kammer, um in die Akte meiner Mum zu schauen, alles klar?", fragte ich nochmal Bekah.
"Geht klar, Amber!", entgegnete sie mir freundlich.
Sie ging auf den jungen Mann zu, welcher sich immer in der Nähe der Kammer befand. Es sah so aus, als würde sie mit ihm flirten und keine Minute später gingen die beiden auch schon davon. Wow, das ging schnell. Natürlich hätte sie ihn auch Manipulieren können, aber 'das wäre dann kein Spaß gewesen'. Ich schlich mich heimlich in die Kammer, welche glücklicherweise nicht verschlossen war, dafür hatte ich gesorgt, und schloss sie vorsichtig wieder hinter mir.

Wow, das waren mehr Akten, als ich es erwartet hatte. Ich suchte nach dem Buchstaben E für Evans und durchstöberte die Regale, bis ich schließlich fündig wurde. Meredith Evans, da war ja die Akte! Ich blätterte sie durch und musste voller Entsetzen feststellen, dass die Akte leer war. Mist, das hätte ich mir auch denken können. Wer auch immer an ihrem Zustand Schuld war, hatte wirklich nichts dem Zufall überlassen.
Unauffällig verließ ich das Zimmer und wie sich herausstellte gerade rechtzeitig, da Bekah in der nächsten Sekunde schon mit dem Angestellten um die Ecke kam. Sie verabschiedete sich von ihm und kam dann auf mich zu. Meinen enttäuschten Blick konnte ich nicht verbergen und so nahm mich Bekah freundlich in den Arm.

"Einen Versuch war es wert, Schätzchen. Du wirst schon noch rausbekommen, was deiner Mum widerfahren ist, ganz bestimmt."
Bekah schaffte es immer wieder, mir Mut zuzusprechen. Ich war wirklich froh, sie zu haben.
Wir verließen das Krankenhaus und sie fragte mich, ob ich nicht noch spontan Lust hätte, mit ihr in die Stadt zu gehen. Ich bejahte dies, da mir in den Sinn kam, dass ich sowieso mal wieder shoppen gehen wollte. Wieso also nicht jetzt und mit meiner besten Freundin? Mit ihr war es einfach immer lustig und ich bekam eine ehrliche Meinung von ihr. Wenn mir etwas mal nicht stand, nahm sie kein Blatt vor den Mund und sprach sogleich ihre Gedanken aus.

Dark Love - Kol Mikaelson Ff ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt