Kapitel 43

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Mittlerweile war ich mit meinem Rücken bereits an einem Baum angekommen, wobei der Wolf immer noch näher kam und ich nur auf meinen Einsatz wartete. Plötzlich kam der Werwolf auf mich zugeschossen und da ich genau darauf gehofft hatte, war ich vorbereitet und schleuderte ihn geschickt weg. Er wurde von mir gegen einen nahegelegenen Baum geschleudert und knurrte daraufhin gewaltig auf. Seine scharfen Zähne kamen zum Vorschein und er blickte mich hungrig an, als wäre ich das Hauptmenü auf seiner Speisekarte. Nochmals kam er auf mich zu, doch dieses Mal konnte ich den Angriff nicht ganz abwehren und landete somit auf dem Boden direkt unter dem schweren Tier. Mein Rücken schmerzte, aber das würde vergehen. Bevor er mich beißen konnte, schmiss ich ihn mit meiner Vampirstärke von mir runter und setzte dazu an, ihm mit meiner Hand das Genick zu brechen, doch dazu kam es nicht. Der Werwolf war unglaublich stark und attackierte mich blitzschnell erneut. Diesen Angriff wehrte ich ebenfalls nicht so besonders gut ab und wurde jetzt selbst gegen einen Baum befördert, was höllisch weh tat. Zweitens war mein schönes Outfit jetzt schon ruiniert, worüber ich mich wirklich aufregte. Na warte, der konnte was erleben.

Blitzartig ließ ich ihn auf den Boden sinken und brach ihm dabei mit meiner bloßen Willensstärke mehrere Knochen. Zu meiner Überraschung machte ihm das nichts aus und er raffte sich gleich wieder auf ehe er einen erneuten Angriff startete. Das Ergebnis dieses Angriffs war, dass ich nochmals auf dem Boden landete und sich der Wolf über mich beugte. Ich bekam ihn leider nicht von mir runter, er war wirklich sehr stark, zu stark. Ich schrie auf, da sein schweres Gewicht mir gleich mehrere Knochen brach. Zwar konnte das wieder heilen, aber dazu musste ich mich erstmal aufraffen, was ich gerade nicht konnte. Ich versuche es weiter und weiter, doch es gelang mir einfach nicht. Mit einem Mal vergriff er sich an meinem Hals und biss zu. Es fühlte sich so an, als würde er mir gleich ein Stück Fleisch herausreißen, so sehr tat es weh. Umso lauter war mein erneuter Schrei, da er einfach nicht aufhören wollte. Was hatte ich ihm bloß getan, dass er mich so hasste?

Schließlich wurde sein Biss lockerer und ich nutzte die Gelegenheit, um mich endlich von ihm zu befreien. Die Stelle, an der er mich eben gebissen hatte, brannte zwar höllisch, aber ich schaffte es zu fliehen. So sehr ich einen guten Nahkampf mochte, standen meine Chancen hier sehr schlecht und es wäre dumm, einen erneuten Angriff zu wagen. Blitzschnell rannte ich davon, um schnellstmöglich aus dem Wald zu kommen. Ich wollte jetzt einfach nur zu Kol, wollte seine Lippen auf meinen spüren und mich bei ihm fallen lassen, so wie ich es allzu oft bei ihm tat.

Ich musste aussehen wie eine Obdachlose, so wie ich hier durch Mystic Falls rannte. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr zu rennen, also bremste ich ein Auto ab und manipulierte den Autofahrer, mich zur Villa zu fahren. Es dauerte nicht lange, bis ich am gewünschten Ort ankam und mich sogleich in das Gebäude begab. Dort flitzte ich hinauf in Kols Zimmer und ließ mich auf sein Bett plumpsen. Ich konnte hören, dass das Wasser im Bad prasselte, also befand sich Kol wohl in der Dusche. Umso besser, dann würde ich gleich seinen heißen Oberkörper sehen.

Ich hörte wie die Tür aufschwang und blickte Kol direkt in sein überraschtes Gesicht. Anscheinend hatte er gar nicht mitbekommen, dass ich bereits da war. Wahrscheinlich war er einfach nur in Gedanken versunken.

Ich raffte mich vom Bett auf, schritt auf ihn zu und zog ihn in eine innige Umarmung, die er erst etwas überrascht, dann aber ebenso leidenschaftlich erwiderte. Schließlich war er derjenige, der mich von der Umarmung in einen innigen Kuss zog, woraufhin ich in den Kuss grinsen musste.

"Ich liebe dich, Kol!", meinte ich zu ihm, als ich es endlich schaffte, mich von seiner Umarmung zu lösen.

"Ich liebe dich auch, Amber.", lächelte er mich an und zog mich erneut nah an sich ran. Innerhalb von Sekunden befanden wir beide uns auf dem Bett, Kol lag auf mir und ich unter ihm, was mich ebenfalls zum Lächeln brachte. Er küsste erneut meine Lippen und wollte seine dann auf meinen Hals verlagern, als er schockiert von mir abließ.

"Amber, was ist nur geschehen?", während er die Frage aussprach, verharrte sein Blick immer noch auf meinem Hals und seiner rechte Hand strich über die Wunde. Die Wunde? Mist, das hatte ich ja komplett vergessen. Der Werwolf hatte mich gebissen und ich hatte mich gar nicht weiter darum gekümmert.

"Es gab einen kleinen Vorfall im Wald.", schwächte ich das tatsächliche Geschehen etwas ab.

"Das schaut mir aber nicht nach einem kleinen Vorfall aus, darling. Was ist passiert?", stellte er die Frage nochmal eindringlicher.

"Ein Werwolf hat mich gebissen, als ich im Wald laufen war. Ich sollte mich mal langsam um die Wunde kümmern.", meinte ich nur beiläufig.

Kol schaute mich mit schon etwas beruhigter an, da wir das ganze Prozedere mit dem Werwolf-Biss schon mal hinter uns gebracht hatten und somit genau wussten, wie ich ihn loswerden konnte.

"Na dann los, nicht dass du mir hier an einer vermeidbaren Ursache davon scheidest."

Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ich legte meine rechte Hand auf den Biss und schloss meine Augen, um mich besser zu konzentrieren. Sofort spürte ich, wie ich die Magie aussaugte und der Schmerz langsam aber sicher verschwand.

"Erledigt!", grinste ich ihn selbstsicher an. Mir ging es bestens und ich war mir über meine eigene Macht umso mehr bewusst. Nichts konnte mich aufhalten, auch kein Werwolfbiss.

Erneut küsste ich Kol mit einer enormen Leidenschaft, welche er ebenso erwiderte.

"Ich bin so stolz auf dich, darling.", waren seine letzten Worte, bevor sich unsere Körper noch näher kamen und es endlich zur Sache ging.

Dark Love - Kol Mikaelson Ff ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt