Veränderung II

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Rose

Es ist wirklich nicht einfach über seine tiefen Gefühle und Gedanken zu sprechen, wenn man jemanden nicht wirklich kennt und noch nicht vertraut. Ich weiß auch nicht ob es daran liegt das Kyle und ich Seelenverwandte sind, aber eine andere und logischere Erklärung habe ich nicht dafür, dass ich mich in diesem Moment ihm gegenüber anvertraut habe. Dabei stand Kyle im Raum und sah mich die ganze Zeit an ohne auch nur sein Blick von mir abzuwenden. Seine Hände waren vorne in seinen Jeanstaschen, nur seine Daumen schauten noch raus. 

"Kyle ich weiß nicht genau wie viel du schon wirklich über mich weißt ohne das du schon wusstest wer ich bin. Aber jeder hat bestimmt schon mal über das Mädchen gehört, das sich nicht kontrollieren kann. Das sehr emotional und laut wird, wenn sie angesprochen oder im Mittelpunkt steht. Das Mädchen, dass ihre Gefühle und ihren Wolf nicht im Griff hat. Das Mädchen im Rudel, dass an ihrem 9. Geburtstag ihre Eltern verloren hatte und zum ersten Mal in ihre Wolf Gestalt wechselte. Dieses Mädchen bin ich und ich kann seit diesem Tag meine Gefühle und meinen Wolf nicht richtig unter Kontrolle behalten. Ich halte mich lieber fern von größeren Feiern oder Veranstaltungen in unserem Rudel und bin nur anwesend, wenn ich es wirklich sein muss. Ich bin gerne alleine und lieber in meinem Zimmer weg von allen anderen und ihren vorwurfsvollen Blicken. Ich weiß wie die Leute über mich denken und das viele von ihnen auch Angst haben in meiner Gegenwart, wenn sie wissen wer ich bin. Es ist nicht einfach Lynn unter Kontrolle zu halten und dann ist das noch mit meinen Augen und das macht das ganze nur noch schwerer." ich konnte ihn dann nicht mehr ansehen, ich hob meine Füße an die Bettkante, legte meinen Kopf auf meine Knie und umarmte meine Beine.
Für einen Moment war es Still in meinem Zimmer. Ich hörte Schritte und dachte erst, dass Kyle aus meinem Zimmer gehen würde doch dann saß er vor mir auf dem Boden. "Ja es stimmt was du sagst, im Rudel wird viel Erzählt und du weißt hoffentlich das Menschen gerne übertreiben in ihren Erzählungen. Du warst noch ein Kind, es ist sowieso schon schwer genug mit 16 Jahren seinen Wolf zu kontrollieren und mit 9 kann ich mir noch nicht mal vorstellen wie schwer und verrückt das alles gewesen sein muss."
Ich hob langsam meinen Kopf wieder hoch. Kyle war mit mir auf Augenhöhe und ich sah seine wunderschönen blauen Augen. Dann schloss er seine Augen für einen kurzen Moment und als er sie wieder öffnete konnte ich meinen eigenen Augen nicht trauen, eins war blau und das andere grün. Kyle fing an zu grinsen "Und was ist so schlimm daran seine Augenfarbe wechseln zu können, ich finde das macht uns beide auf unsere eigene Art und Weise besonders." Ich konnte nicht anders, meine Tränen die ich versucht habe die ganze Zeit zu unterdrücken kamen auf einmal aus mich rausgesprudelt. Und gleichzeitig hatte ich ein Lächeln auf meinen Lippen. "Hey es ist doch alles in Ordnung, komm her." dabei streckte mir Kyle seine Arme entgegen und ich fiel in seine Wärme hinein. Er hielt mich fest und ich lies zum ersten Mal seit Jahren wieder los. Ich lies alles raus, meine Trauer die ich fühlte, weil ich meine Eltern so vermisste, meine Angst die ich seitdem habe, meine Wut gegenüber jeden der sich lustig über mich gemacht hatte und die Scham die ich jeden Tag fühle, weil ich mich selber nicht unter Kontrolle habe. 

Nachdem ich mich wieder etwas beruhigt hatte, lag mein Kopf auf Kyles Brust und ich hörte seinem Herzschlag zu. Kyle hat sich währenddessen etwas bequemer hingesetzt und mit seinem Rücken an mein Bett gelehnt. Er strich mir sanft über den Rücken mit der einen Hand und seine andere Strich mir die Haarsträhnen aus dem Gesicht die mir ins Gesicht gefallen sind.  Ich sah zu ihm hoch und er lächelte mich nur süß an. "Geht es dir besser?" fragte er mich. "Ja, danke. Es tut mir leid das du das mit ansehen musstest. Ich wollte nicht so in Tränen ausbrechen." sagte ich etwas peinlich berührt zurück. "Das muss dir nicht leid tun, so lange du dich besser fühlst ist dass das Wichtigste. Und für die Zukunft, du kannst mit mir über alles reden worüber du nur möchtest. Wenn du deine Gefühle so unterdrückst ist es nur eine Frage der Zeit wann sie das nächste Mal wieder so aus dir rausplatzen. Du musst deinen Gefühlen Raum geben, sonst kannst du Lynn nicht kontrollieren. Unsere Wolfseite reagiert sowieso etwas sensibler auf alle Gefühle die wir empfinden. Deshalb fällt es dir auch so schwer Lynn zurück zuhalten, wenn es darauf ankommt." 
Wie kann er bloß die richtigen Worte parat haben? "Er ist einfach perfekt, genau deshalb ist er unser Seelenverwandter. Du musst aber auch zugeben das er Recht hat mit dem was er gesagt hat." meldete sich Lynn wieder zu Wort. Das was er gesagt hat klingt schon plausibel. "Kyle verrat mir was, wie hast du das vorhin mit deinen Augen gemacht? Ich kenne keinen anderen Wolf der auch seine Augenfarbe wechseln kann." 
"Naja am Anfang ist es nicht ganz einfach für mich gewesen. Ich habe das mit viel mentalem und körperlichem Training hinbekommen. Wenn du willst kann ich es dir beim morgentlichen Training beibringen." sagte Kyle zu mir mit einem funkeln in seinen Augen. "Ehm ich habe noch nie beim Training mitgemacht." dabei kratze ich mich verlegen am Kopf und setzte mich aufrechter auf seinem Schoß hin. "Du willst mir sagen, dass du die letzten Jahre nicht einmal dich oder deinen Wolf trainiert hast?" fragte mich Kyle schockiert oder eher entsetzt, ich kann es nicht ganz zu ordnen. "Naja ich bin nicht so gut was größere Menschengruppen angeht und ich wäre nur der Mittelpunkt für alle." 
"Tja Rose da muss ich dich leider enttäuschen, aber ab morgen werden wir jeden Tag zusammen trainieren ob du willst oder nicht. Auch wenn du nicht den Beta Titel trägst bist du meine Seelenverwandte und du bist nun in der Position in der du unsere zukünftige Luna beschützen musst. Du gehörst auch zu einem wichtigen Teil des Rudels und musst dich auf Gefahren vorbereiten und dich auch Verteidigen können müssen, wenn es darauf ankommt. Versteh mich nicht falsch ich will nur das Beste für dich, ich werde nicht immer bei dir sein können und dich beschützen können. Du musst auch auf dich selber aufpassen können. Und ich kann dich nur mit einem ruhigen Gewissen alleine lassen, wenn ich weiß das du dich auch wehren kannst." Kyle wirkte sehr angespannt und hielt mein Gesicht mit seinen Händen fest, sodass ich meinen Blick nicht von ihm abwenden konnte. Vielleicht auch mehr um mich davon abzuhalten aufzustehen. Doch in seinen Augen konnte ich seine Entschlossenheit und auch Sorge sehen. Ich nickte ihm zu, weil mir die Worte fehlten. "Ich verstehe dich." sagte ich dann leise zu ihm. 

Sein Blick wurde etwas entspannter und wanderte dann zu meinen Lippen und dann wieder zu meinen Augen. Sein Gesicht kam meinem immer näher und schon bald berührten sich unsere Nasenspitzen "Rose du hast ja keine Ahnung wie lange ich auf dich gewartet habe und ich werde dich nie wieder gehen lassen." und dieses Versprechen besiegelte er mit einem sanften Kuss auf meinen Lippen. Der Kuss war anfangs sanft und langsam doch je länger wir uns küssten, desto leidenschaftlicher wurde er. Kyle biss mir auf die Unterlippe, was mich überrascht hat und Kyle die Möglichkeit gab den Kuss mit seiner Zunge zu steigern. Seine Zunge berührte meine und wir kämpften beide darum wer dominiert. Dabei setzte ich mich so auf Kyles Schoß, das mein eines Bein links und das andere rechts von ihm war. Seine Hände wanderten von meinem Gesicht zu meinem Rücken. Seine linke Hand blieb an meiner Hüfte und seine rechte Hand ging weiter runter zu meinem Po. Er kneifte mir in meine linke Pobacke was mich wieder überraschte und mich dazu brachte in seinen Mund zu stöhnen. Kyle fing an in den Kuss hinein zu grinsen und packte mich fester am Hintern. Meine Hände gingen zu seinem Gesicht und wanderten weiter, bis sie sich in seinen Haaren verlierten. Was Kyle dazu brachte einen stöhnen von sich zu geben, was mich zum grinsen brachte. Nach ein paar Minuten hörten wir auf um Luft zu holen, meine Stirn war an Kyles angelehnt. Ich biss mir auf die Unterlippe und konnte nicht aufhören zu Lächeln. Kyle nahm seine Hand von meinem Hintern und mit seinem Daumen strich er mir über die Unterlippe "Wenn du nicht aufhörst dir so auf die Lippe zu beißen, weiß ich nicht ob ich mich noch länger zurückhalten kann." seine Stimme war etwas tiefer als vorher und als ich ihm in die Augen sah war sein eines wieder blau und das andere grün. Ich spürte wie mir die Wärme von meinem Hals hoch in die Wangen schoss und wendete meinen Blick ab. Ich räusperte mich und stand auf. Kyle stand auch auf.
Als ich aus meinem Fenster blickte, sah ich das die Sonne schon untergeht. Dann fiel mir ein, er will über Nacht bleiben..

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 14, 2021 ⏰

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