Inzwischen sind mehrere Wochen vergangen, in denen ich Steve erfolgreich aus dem Weg gegangen bin. Ich weiß, dass er es nur gut meint, aber ich wurde den Gedanken nicht los, dass mein Vater mir eine Wanze unter die Haut gesetzt hatte.Wenigsten war ich mir sicher, dass er uns im Wald nicht gehört hatte, denn Amber ging es gut. Und sie aß. Abgesehen davon hatte ich auch in letzter Zeit keine Briefe mehr bekommen. Keine versteckten Botschaften oder Sonstiges. Eigentlich sollte ich mich entspannen und die Zeit genießen, in der mein Vater mir nichts schrieb. Stattdessen schob ich vom Tag zu Tag mehr Panik, weil ich nicht wusste, was er vorhatte. Willkommen in meinem Leben. Meine Mutter ist tot, mein Vater ist ein Psychopath, meine kleine Schwester steht kurz davor getötet zu werden und ich bin eine Killermaschine, die unschuldige Menschen für das Leben ihrer Schwester tötete.
Gerade lag ich einfach in meinem Bett und starrte die Decke an. Früher dachte ich, dass mein Leben nicht mehr schlimmer werden konnte. Ich habe mich definitiv geirrt. In Gedanken versunken bemerkte ich nicht, wie jemand mein Zimmer betrat. „Rosé.", drang die Stimme dann doch zu mir durch. Das Bild meines Vaters, dass ich die ganze Zeit deutlich vor Augen sah, verschwand. Ich drehte meinen Kopf und sah, wer in meinem Zimmer stand. „Hi Steve.", sagte ich überrascht und setzte mich auf. „Du gehst mir in letzter Zeit aus dem Weg.", stellte er fest. Gott, er musste auch immer so direkt sein. „Es ist nicht einfach dich zu sehen, wenn du täglich auf Missionen bist." „Wieso?", überging er meinen Konter. „Ich gehe dir nicht aus dem Weg.", stritt ich seine Behauptung ab. „Im Grunde genommen, gehe ich allen aus dem Weg." Ich senkte meine Stimme. „Sorry." Steve seufzte und setzte sich neben mich auf mein Bett. „Du kannst uns vertrauen. Das weißt du, oder?", fragte er mich. Ich schluckte. „Kann ich das?", stellte ich die Gegenfrage. „Hör auf damit." „Womit?" „Alle Anderen aus deinem Leben wegzuschließen und dich nur noch an einer Person festzuhalten.", erklärte er mir. Ich brach den Blickkontakt ab und sah den Boden an. Er hatte Recht. Ich ließ mir nur eine Person nahe kommen und diese war Amber. „Sie ist nicht deine leibliche Schwester, oder?" „So offensichtlich, ja?", fragte ich zurück. „Amber hat extrem dunkle Augen. Du hast leuchtend Grüne.", antwortete er mir. „Woher weißt du, wie Amber aussieht?", fragte ich verwirrt. „Laura hat ein paar Fotos an Clint weitergeleitet." Ich nickte. „Rosé, ich würde dir gerne helfen, doch das kann ich nicht, wenn du mich nicht lässt.", versuchte mich Steve aus meiner Comfortzone raus zu bekommen. Ich blickte wieder zurück auf die Lieblings Stelle auf dem Boden. „Was ist wenn ich deine Hilfe nicht möchte? Was ist, wenn ich eigentlich dazu gezwungen bin mich mit dir anzufreunden, es aber nicht tue, damit du nicht denkst, dass eine mögliche Freundschaft auf der Basis einer Lüge entstanden ist. Was ist, wenn ich eigentlich mit dir befreundet sein möchte, es aber nicht kann, da ich euch sonst schaden würde.", sagte ich ruhig, aber bestimmt und sah Steve wütend. „Mir kann man nicht helfen, ohne selber dabei verletzt zu werden, Steve.", setzte ich flüsternd hinzu. Ich hätte wirklich mit allem gerechnet, aber nicht hiermit. Steve beugte sich zu mir und zog mich fest in eine Umarmung. Am Anfang hing ich steif wie ein Brett da und rührte mich nicht, dann aber legte ich langsam meine Arme um ihn und fing an leise zu weinen. Erst waren es nur ein paar Tränen, bis dann ein gesamter Bach meine Wangen hinab floss. Verzweifelt krallte ich mich in Steves T-Shirt. Das war die erste Umarmung seit Mutters Tot, die nicht von Amber kam. Nennt mich ruhig emotional. Beruhigend streichte mir Steve den Rücken entlang. Nach einer gefühlten Ewigkeit, die trotzdem viel zu kurz war lehnte er sich zurück. „Du bist definitiv zu jung, um durch das alles alleine durch zu gehen.", stellte er klar. Ich nickte kaum merklich und wischte mir über meine nassen Wangen. Es war mir unfassbar unangenehm mich so vor einem ‚Avenger' zu zeigen. Ich mein, Steve hatte schon gegen einen Gott, Aileens und Robotern erfolgreich gekämpft. Jetzt schlägt er sich mit Problemen von fünfzehn Jährigen rum.
Plötzlich kam Vision in den Rum reingeschwebt. „Vision, du sollst die Türen benutzen." „Tut mir leid, aber Mr. Stark hat Neuigkeiten für euch beide." „Wir kommen gleich." Vision verschwand wieder. Ich mochte Vision. Bei ihm musste man nicht viel reden. Trotzdem wäre es schöner, wenn er ab und zu mal die Türen benutzen könnte.
Fragend sah ich Steve an. Dieser zuckte aber nur mit den Schultern.
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Dunkelrote Rose || Avengers ff. EDITING
FanficLeise bewegte ich mich im Schnee voran. Ich sah mein Ziel direkt vor mir. Ich habe exakt 39 Wege, um diese Person zu töten. Ich entschied mich für die 7. Variante. Meine Liebste und unter anderem die einfachste und leistete. Ich zog ein Messer aus m...