Als wir uns dem Haus näherten ließ Carlisle den Arm den er um mich rum gelegt hatte plötzlich fallen. Es war vollkommen ruhig als wir das Haus über die Terrassentür beraten. Meine Geschwister waren wohl noch nicht von der Schule daheim. Ein Blick auf die Uhr ließ mich aber wissen das es nicht mehr lange dauern würde bis sie heimkommen würden.
Der Blonde Vampir hatte sich mittlerweile wieder auf seinen Platz auf dem Sofa hingesetzt. Und im selben Moment kam Esme von der Küche aus ins Wohnzimmer.
„Da seit ihr ja wieder. Habt ihr ein wenig frische Luft geschnappt?", fragte sie uns.
Sie hatte ein Geschirrtuch in der einen Hand und in der anderen ein Glas. Also war sie gerade am Haushalt machen.
Ich musste schlucken bei dem Gedanken das ich ihr gleich das Herz brechen werde. Sie war so fröhlich und ahnte noch von nichts. Direkt setzte bei mir ein schlechtes Gewissen ein und ich war mir nicht mehr so sicher ob es richtig ist diesen großen Schritt zu gehen.
Gedanken verloren nickte ich nur und starrte vor mir her.
„Ja haben wir.", antwortete Carlisle dann für mich.
Als ich aufsah lächelte Esme ihren Mann an und verschwand danach wieder in der Küche. Erst jetzt bewegte ich mich in Richtung Sofa und nahm auch drauf platz. Wer weiß wie lange es noch dauern würde bis der Rest der Familie heim kam. Aber das warten machte mich nur noch unruhiger und Carlisle schien das mit zu bekommen. Gerade als er sich zu mir bewegen wollte sah er auf und in Richtung Flur. Er muss gehört haben wie ihre Autos die Einfahrt hoch fuhren. Sie würden gleich da sein. Ich bekam Panik, tierische Panik! Immer wieder spielte ich mit dem Gedanken es doch nicht den anderen zu sagen. Jetzt war es aber mittlerweile bestimmt schon zu spät.
Das Familienoberhaupt war aufgestanden und in die Küche gegangen um Esme zu holen. Jetzt gab es also kein Zurück mehr.
Ganz Ruhig Bella. Du schaffst das. Es wird alles gut werden., sprach ich mir selber Mut zu.
Wenige Sekunden später kamen meine fünf gut gelaunten Geschwister ins Wohnzimmer. Natürlich bemerkten sie direkt das etwas nicht stimmte. Sie blieben wie angewurzelt stehen.
„Bella?", fragte Edward: „Geht es dir gut? Du siehst ganz blass aus.".
Dass das ausgerechnet von ihm kam wunderte mich sehr. Las er den meine Gedanken nicht? Ich war die ganze Zeit fest davon ausgegangen das er schon seit längerem über alles Bescheid weiß. Aber dem war anscheinend nicht so.
Ich nickte und stand vom Sofa auf: „Könntet ihr euch bitte setzten? Ich muss mit euch reden.".
Meine Geschwister machten es sich im Wohnzimmer gemütlich und ich wollte gerade zur Küche gehen, aber da kamen mir Esme und Carlisle schon entgegen. Esme setzte sich zu ihren Adoptivkindern und alle sahen uns gespannt an. Für einen Moment überlegte ich mich auf das Sofa gegenüber von ihnen zu setzen aber meine Beine wollten sich nicht bewegen.
„Jetzt Rückt schon mit der Sprache raus. Was gibt es so wichtiges?", wollte Emmett gut gelaunt der neben Rosalie saß wissen.
Die einzige die etwas zu ahnen schien war Alice, sie schaute nicht zu glücklich drein. Aber das selbst Edward ihre Gedanken nicht lass machte mich stutzig. Oder bekam sie gerade etwas eine von ihren Visionen?
„Na gut.", seufzte ich und saß die anderen weiter an: „Wir müssen euch was sagen.".
Carlisle war inzwischen zu mir gekommen um mir bei zu stehen.
Ich atmetet noch einmal tief ein und aus. Jetzt oder nie.
Und sah dann automatisch zu Boden: „Ich ähm...ähm...äh... oh Gott.".
Mein Gott Bella, jetzt stell dich doch nicht so an!, ging es mir durch die Gedanken.
Ich schloss die Augen, atmete noch ein letztes Mal tief durch und ließ die Bombe platzen: „Ich...ich habe mich verliebt... In Carlisle...".
Am Ende des Satzes wurde meine Stimme immer leiser. Ich öffnete meine Augen und sah in fünf geschockte Gesichter. Alice war die einzige die sich zu mindestens ein kleines bisschen zu Freuen schien. Sie hatte es also die ganze Zeit schon gewusst, wie ich es mir gedacht habe.
„Wie bitte?!", brüllte Edward plötzlich los als er vom Sofa aufsprang.
Er fing genauso wie Emmett und Jasper an zu knurren. Das machte mir große Angst, so etwas habe ich noch nie von den Vampiren mit bekommen. Und auf einmal kam Edward auf mich zu. Doch Carlisle stellte sich rechtzeitig schützend vor mir.
„Edward, lass sie!", versuchte der Blonde Vampir ihn zu beruhigen: „Wir können das alles in Ruhe klären.".
Hätte sich Carlisle nicht rechtzeitig vor mir gestellt wäre Edward mir bestimmt an die Gurgel gesprungen, hätte mir den Kopf abgerissen oder wer weiß was. Ich versteckte mich regelrecht hinter den blonden Vampir da ich solch eine Angst vor den anderen mit einem mal hatte. Die Tränen konnte ich mir leider nicht verkneifen, so sehr ich es wollte.
Als nächstes hörte ich ein schluchzen, aber es kam nicht von mir. Ich sah hinter Carlisle hervor zu den anderen. Esme saß total aufgelöst auf dem Sofa. Ich hatte ihr gerade das Herz gebrochen. Alice und Rosalie versuchten ihr verzweifelnd bei zu stehen und sie zu trösten.
Sie wusste genau was passiert war, nicht nur ich hatte mich in Carlisle verliebt sondern er auch in mich, so wie er mich gerade vor Edward und den anderen verteidigte. Das brach ihr das Herz. Es tat mir so unglaublich leid. Hätte ich doch mal meine Fresse gehalten.
Carlisle versuchte Edward immer noch mit Worten zu beruhigen. Aber es brachte nichts.
Mein Bruder sah zu mir runter und sagte wütend zu mir: „Was fällt dir ein in unsere Familie einzudrängen zu sie zu zerstören?".
Ich bekam kein Wort über die Lippen und hatte beide Arme um mich geschlungen. Es fühlte sich an als würde ich gleich auseinander brechen. Noch immer unterdrückte ich vergebens die Tränen.
„Du verschwindest jetzt sofort von hier!", knurrte Edward mich an: „Du hast schon genug kaputt gemacht! Ich will dich hier nie wieder sehen!".
Jetzt war es zu spät. Ich fing an zu weinen. Es fühlte sich an als würde man mir die Luft zum atmen weg nehmen. Ich setzte einen Fuß vor den anderen und wollte weglaufen doch eine kalte Hand hielt mich am Arm fest.
Ich folgte dieser Hand mit den Augen und sah in Carlisles traurigen Augen.
„Bella bleib hier. Bitte!", sagte Carlisle sanft zu mir und versuchte mich fest zu halten.
Doch ich entriss mich seinem griff. Wie gerne würde ich mich gegen Edward durchsetzen, aber ich konnte es einfach nicht. Die Angst in diesem Moment gegen die Vampire war zu groß. Emmett und Jasper waren inzwischen auch zu uns gekommen um Edward zu unterstützen. Ich sah noch einmal zu Esme, Rosalie und Alice die immer noch da saßen und sich keinen Zentimeter bewegt hatten. Wenn Blicke töten könnten wäre ich jetzt durch Rosalie gestorben. Sie war richtig sauer auf mich. Alice versuchte Esme immer noch zu trösten.
„Es tut mir leid.", sagte ich leise winselnd in Esmes Richtung.
Ich nahm die Beine in die Hand und rannte aus der Terrassentür raus bevor sich irgendjemand auf mich stürzen konnte.
„Bella beib hier!", hörte ich jemand hinter mir her schreien, doch wer es war wusste ich nicht.
Ich drehte mich nicht um sondern rannte nur um mein Leben. Wohin sah ich kaum, da der Tränenschleier vor meinen Augen immer dicker wurde. Ich rannte und rannte, immer tiefer in den Wald, in dem ich mich null auskannte, hinein. Es sah aus als würde der Wald kein Ende haben. Irgendwann verließ mich meine Kraft und ich wurde langsamer, meine tränen dadurch aber umso schneller. Mittlerweile irrte ich langsam durch die immer dichter werdenden Bäume. Schon bald war ich so erschöpft das ich über eine Wurzel stolperte und zu Boden fiel. Ich stieß mir an irgendwas hartem den Kopf und kam einfach nicht wieder auf die Beine. Mein ganzer Körper fühlte sich einfach nur noch Taub an. Aus Reflex schlang ich wieder meine Arme um meinen Oberkörper. Es tat alles so weh das ich Angst hatte jeden Moment auseinander zu fallen.
Würde ich meinen geliebten Carlisle je wieder sehen? Würde ich je irgendwann zu den anderen zurück kehren dürfen? Wird Esme mir verzeihen können? Und was ist mit den anderen? Wird mich überhaupt irgendjemand hier finden? Ich hatte wirklich alles mit einem Schlag kaputt gemacht. Es tat mir so unfassbar leid. Aber ich konnte nichts für meine Gefühle die ich für Carlisle hab. Ich liebe ihn!
Langsam wurde es immer dunkler hier draußen und vor allen Dingen kälter. Ich hatte keine Jacke, kein Schal und Mütze an. Daran habe ich nicht gedacht als ich los gerannt bin. Wie lange ich hier auf dem weichen Moss schon lag und weinte wusste ich nicht. Und irgendwann, ich weiß nicht wann, wurde alles schwarz um mich. War ich eingeschlafen oder bewusstlos geworden?
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Feelings of Love
FanfictionIch bin Bella, 17 Jahre alt & ich befinde mich am Tiefpunkt meines Lebens. Meine Eltern sind bei einem schweren Autounfall ums Leben gekommen. Bis heute lebte ich bei meiner Tante. Doch auch meine Tante ließ mich alleine indem sie tragischer weise S...