Am nächsten Morgen wurde ich sanft von Carlisle, der mich im ganzen Gesicht abküsste, geweckt. Das fühlte sich unbeschreiblich schön an, auch wenn ich gerne noch ein bisschen weiter schlafen würde.
„Noch fünf Minuten.", nuschelte ich müde ohne die Augen zu öffnen und drehte ihm den Rücken zu.
„Bella, es gibt Frühstück. Billy und Jacob warten bestimmt schon auf uns.", flüsterte er mir ins Ohr.
Ich stöhnte und richtete mich dann wiederwillig im Bett auf. Dann rieb ich mir die Augen bevor ich sie öffnete und bemerkte das es draußen bereits hell war. Mein Blick viel nach Rechts, wo Carlisle neben mir auf dem Bett saß und mich anlächelte.
„Gut geschlafen?", wollte er wissen.
Ich nickte: „Ja dank dir.".
Dann trafen sich irgendwie unsere Lippen. Jedes mal aufs neue fühlte es sich unbeschreiblich an ihn zu küssen. Meine Lippen fingen an zu kribbeln bis sich das Kribbeln auch in meinem Bauch ausbreitete.
„Ich verschwinde mal kurz im Bad.", sagte ich als wir uns voneinander lösten.
Danach verschwand ich im kleinen angrenzenden Badezimmer. Meine Klamotten von gestern hatte ich erst gar nicht ausgezogen. Nachdem ich mich frisch gemacht hatte und Carlisle das Bett wieder ordentlich gemacht hat gingen wir durchs Haus in die Küche.
„Guten Morgen.", kam es freundlich von Billy als wir die Küche betraten.
Und wir gaben ein eben so freundliches „Guten Morgen" zurück.
Der Frühstückstisch an den wir uns mit hinsetzten war reichlich gedeckt. Wir saßen direkt gegenüber von Billy und Jacob die bereits mit dem Essen angefangen hatten. Da ich ebenfalls großen Hunger hatte, da ja das Abendessen gestern für mich ausgefallen war, nahm ich mir direkt eins von den Leckeren Brötchen und haute kräftig rein.
Gerade als ich abbeißen wollte fragte Jacob mit einem genervten Unterton: „Also, warum habt ihr euch bei uns eingenistet?".
Ich blickte fragend zu dem Blonden Vampir links neben mir. Er nickte nur, den er verstand was ich wollte.
„Bella und ich... wir sind jetzt zusammen.", rückte er dann mit der Sprache raus.
Billy setzte seine Tasse mit Kaffe ab aus der er gerade trinken wollte. Und Jacob hörte auf zu kauen. Beide sahen uns geschockt und überrascht an. Damit hätte wohl keiner von ihnen gerechnet.
Während ich weiter aß erklärte mein Nebenmann den beiden was zuhause vorgefallen war. Billy gab sofort Verständnis doch Jacob eher nicht. Er stellte viele Fragen. Zum Beispiel wie Carlisle Esme einfach so verlassen konnte. Oder wie es jetzt weiter gehen soll. Er bekam von Carlisle auf jede seiner Fragen eine Antwort. Ich fragte mich nur weshalb Jacob so mies auf uns gelaunt ist.
Gerade als ich fertig mit dem Frühstück wurde, hörte Jacob auch auf zu fragen. Langsam nervte es mich aber auch. Nicht nur mich sondern Billy und Carlisle schien es auch ein wenig zu stören. Am liebsten hätte ich ihn jetzt mal was gefragt. Es gab so vieles was ich über ihn und die Wölfe wissen wollte. Doch es schien mir als wäre gerade nicht der richtige Zeitpunkt für so etwas. Mittlerweile war mir auch klar warum Carlisle die zwei kannte. Er war der Arzt von Billy, den die zwei kamen wohl regelmäßig zu ihm ins Krankenhaus.
„Gut. Ich glaube wir machen uns dann auch mal auf den Heimweg.", sagte Carlisle und sah dann kurz zu mir: „Wir wollen euch nicht länger eine Last sein.".
Ich nickte einverstanden und bedankte mich noch einmal: „Danke das wir diese Nacht bei euch schlafen durften.".
„Ach, nichts zu danken.", winkte Billy nur ab und gab Carlisle dann die Hand: „Kommt bald mal wieder vorbei ja?".
Der Vampir nickte einverstanden: „Sobald wir Zeit finden nehmen wir diese Einladung gerne an.".
Als wir aufstanden fragte Billy: „Ihr findet den Weg nach draußen?".
„Ja finden wir.", antwortete ich und drehte mich noch ein letztes mal zu den beiden um: „Tschüss und danke nochmals.".
„Tschüss, kommt gut heim.", kam es freundlich von Billy.
Jacob hingegen verabschiedete sich nicht von uns. Oder so leise das ich es nicht mit bekommen habe. Ich folgte Carlisle der in Richtung Wald ging. Aus welcher Richtung wir gestern Nacht gekommen sind wusste ich nicht mehr. Den ich hatte noch nie einen guten Orientierungssinn gehabt. Ich musste kurz überlegen, ergriff dann aber doch seine Hand in meine.
„Dieser Jacob ist echt komisch.", sagte ich dann zu meinem Vampir, natürlich erst als wir weit genug vom Haus weg waren: „Ist er immer so?".
„Nein eigentlich kenne ich ihn vollkommen anders.", antwortete er mir daraufhin: „Ich weiß auch nicht was er heute hatte.".
„Ich glaube ich kann es mir denken.".
Den ich war ja nicht doof und konnte eins und eins zusammen zählen. Carlisle sah mich fragend an währen wir in den Wald rein spazierten.
„Naja,", fing ich an zu erklären: „Entweder hat er was dagegen das ich, ein Mensch, was mit dir Vampir am Laufen habe. Oder er ist neidisch. Oder einfach beides.".
Der Blonde Vampir musste sich das Lachen unterdrücken. Ja es klang schon ein wenig komisch wie ich das so sagte. Aber was anderes fiel mir gerade nicht ein.
Als wir tief genug im Wald drin waren hob er mich plötzlich hoch und sagte: „Falls es dir zu schnell wird, dann schließ die Augen.".
Er fing an in Vampir Geschwindigkeit los zu rennen. Aber es fühlte sich keineswegs wie rennen an, sondern mehr so als würde er über den Boden in Lichtgeschwindigkeit schweben. Da ich mich nicht traute die Augen zu öffnen, legte ich meinen Kopf gegen seine Brust und ließ sie geschlossen. Und es dauerte nicht lange da waren wir schon da. Erst als ich wieder festen Boden unter meinen Füßen spürte öffnete ich auch wieder meine Augen. Bevor ich auch nur Carlisle los ließ sah ich zu ihm hoch. Meine Angst war mit einem mal wieder da. Meine Familie war bestimmt immer noch sehr sauer auf mich. Besonders Edward.
„Du brauchst keine Angst zu haben.", sagte er als würde er es in meinem Blick spüren.
Vorsichtig nahm er mein Gesicht in seine Hände und zog mich zu einem Kuss heran. Ich nickte als der Kuss endete. Dann atmete ich noch einmal tief durch und wir gingen durch die Terrassentür, aus der ich gestern geflohen war, wieder ins Haus zurück. Die anderen waren alle noch da. Sie standen und saßen alle auf der gleichen Stelle als hätten sie sich die ganze Zeit nicht bewegt. Was sie bestimmt auch nicht haben.
Als wir vor ihnen stehenblieben viel mir auf das Esme auch noch da war. Damit hatte ich am wenigsten gerechnet. Eigentlich bin ich fest davon ausgegangen das ihr das alles zu viel war und sie erstmal eine Auszeit von uns braucht. Aber da kannte ich sie wohl nicht gut genug. Man sah ihr aber immer noch an das es ihr schlecht ging. Die anderen sahen uns alle mit einem mal an. Und meine Angst stieg weiter und weiter. Edward war der einzige der sich zu bewegen schien, er kam auf Carlisle und mich zu. Das was gestern passiert war würde ich meinem Bruder nicht so schnell verzeihen können. Auch wenn ich das alles am liebsten einfach nur vergessen wollte. Mir stiegen wieder einmal Tränen in die Augen.
Würde er mich jetzt weiter fertig machen wollen?, fragte ich mich.
„Bella...", setzte Edward ruhig an als er vor uns stehen blieb.
Doch ich konnte nicht. Ich konnte es einfach nicht. Die Angst die ich jetzt vor ihm hatte war zu groß. Zum Glück stand ich sehr nahe an der Treppe, so das ich schnell meine Beine in die Hand nahm und hoch in mein Zimmer rannte. Die Tür schlug ich allerdings etwas zu Fest zu. Ich verkroch mich auf mein Bett, in die Ecke die am weitesten von der Tür entfernt war. Mein Blick blieb dabei auf die Tür geheftet, während ich versuchte mich zu beruhigen und nicht zu weinen.
Nach ein paar Minuten klopfte es an der Tür, sie ging einen Spalt auf und Alice steckte ihren Kopf in mein Zimmer.
„Bella?", fragte sie vorsichtig: „Darf ich rein kommen?".
„Geh weg!", brachte ich es nur ängstlich über die Lippen.
Im Moment fühlte ich mich bei keinen aus meiner Familie wohl, außer bei Carlisle. Doch Alice ging nicht weg, sie kam in mein Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
„Du brauchst keine Angst vor mir zu haben.", versuchte sie mich zu beruhigen als sie auf mein Bett zu kam: „Ich tu dir schon nichts.".
Ich nickte einverstanden. Sie hatte auch irgendwie schon recht, den sie war die einzige gestern gewesen, die nicht sauer auf mich war. Dann setzte sie sich zu mir aufs Bett und öffnete ihre Arme. Ich sollte sie umarmen. Nach kurzem zögern tat ich dies dann auch.
Sie seufzte: „Wir haben uns alle Sorgen gemacht als du gestern plötzlich einfach so raus in den Wald gelaufen bist.".
„Alle?", fragte ich vorsichtig als sie aufhörte mich zu umarmen.
Meine Schwester nickte: „Ja alle. Inklusive Edward und Esme.".
Direkt bekam ich ein schlechtes Gewissen.
Oh man, ich mache auch echt alles falsch., dachte ich mir.
„Es tut mir leid.", entschuldigte ich mich bei ihr und sah beschämend auf mein Bett: „Aber ich hatte solche Angst vor Edward.".
Wieder nickte Alice verständnisvoll: „Du hättest gerade nicht weg laufen sollen. Edward wollte sich bei dir entschuldigen. Und er will es jetzt immer noch, wenn du ihn lässt.".
Gutes Timing, den genau zu diesem Zeitpunkt klopfte es an meiner Tür.
„Herein.", rief ich.
Natürlich war es Edward der in mein Zimmer kam. Es blieb mir nichts anderes übrig als ihn anzuhören.
„Bella. Es tut mir leid.", fing er an sich zu entschuldigen als er vor mir und Alice stehen blieb: „Alles was ich dir gestern an den Kopf geworfen habe. Das war nicht richtig von mir. Und ich verspreche das das nie wieder passieren wird. Kannst du meine Entschuldigung annehmen?".
Ich nickte einverstanden: „Ja, ich hab mich ja mit der Aktion auch ein wenig daneben benommen.".
Edward lächelte erleichtert auf. Auch ich war erleichtert. Dann war das jetzt wenigstens vom Tisch. Ob Carlisle da bei ihm nachgeholfen hat oder war er ganz von alleine darauf gekommen sich bei mir zu entschuldigen?
„Ich hab es so kommen sehen.", sagte Alice plötzlich um die Stille zu brechen die seit einem Moment herrschte.
Ich sah sie fragend an. Sie sprach gerade in Rätseln.
„Das du mit Carlisle zusammen kommen wirst.", antwortete sie: „Ich hab schon damals eine Vision bekommen.".
Irgendwie war mir das peinlich, so dass ich rot anlief. Aber die Vermutung hatte ich damals schon als ich den ersten Abend mit Carlisle alleine war. Sie hat es also die ganze Zeit gewusst.
„Ach so, das hab ich mir beinahe schon gedacht.", sagte ich.
Alice grinste mich förmlich an. Und ich lächelte zurück. Im Moment schien sie die einzige zu sein die sich darüber freute.
Wieder war es kurz still. Ich wollte gerade was zu meinen beiden Geschwistern sagen als sich Alice plötzlich ganz komisch anspannte. Sie starrte vor sich hin in Leere. Ich wusste genau was das hieß. Sie bekam eine ihrer Visionen.
„Alice?", fragte ich überrascht: „Was siehst du? Was ist los?".
Keine halbe Minute später sprang meine Zimmertür auf. Als erstes kam Jasper herein zu Alice gestürmt und dann auch der Rest meiner Familie. Hatten sie unser Gespräch gehört? Es dauerte einen Moment bis sie aus ihrer Vision wieder kam. Bis dahin war es komplett Still in meinem Zimmer. Edward schien sie konzentriert zu beobachten und ihre Gedanken zu lesen. Als nächstes blinzelte sie ein paar mal und sah mich dann vollkommen geschockt an.
„Was ist los?", wiederholte ich mich.
Dann sagte sie nur: „Deine Eltern... sie leben!".
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Feelings of Love
ФанфикIch bin Bella, 17 Jahre alt & ich befinde mich am Tiefpunkt meines Lebens. Meine Eltern sind bei einem schweren Autounfall ums Leben gekommen. Bis heute lebte ich bei meiner Tante. Doch auch meine Tante ließ mich alleine indem sie tragischer weise S...