Gefühle & ein gemütlicher Abend zu zweit

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Den nächsten Tag verbrachte ich bis zum Mittagessen hin in meinem Bett, da mir meine Füße einfach noch dermaßen weh taten und ich nicht aufstehen wollte, sondern lieber etwas in meinen neuen Buch lesen wollte.
Erst als der leckere Essensgeruch auch in meinem Zimmer ankam stand ich dann doch auf. Als erstes duschte ich ausgiebig, nachdem ich meine Haare trockengeföhnt hatte zog ich mir schnell was Bequemes an und ging nach unten. Emmett saß mit Edward und Jasper im Wohnzimmer. Sie spielten irgendwas an ihrer Konsole, während Rosalie sich mit Alice über etwas unterhielt. Ich folgte aber den Essensgeruch rüber in die Küche wo ich auf Esme traf die am Herd stand und kochte. Carlisle war der einzige der nicht da war.
Wo steckt er wohl?, fragte ich mich.
„Guten Morgen!", begrüßte Esme mich freundlich als ich mich an die Theke der Kücheninsel setzte: „Endlich ausgeschlafen?".
Ich täuschte ein gähnen vor: „Ja. Aber mir tun immer noch die Füße weh von gestern. Solange ich die ganzen Shopping Touren nicht 3 oder 4 mal im Monat mit machen muss geht's ja noch.".
Esme musste lachen und ich konnte nicht anders als auch mit einzustimmen. Zum Mittag schien es heute Schnitzel mit Gemüse und Kartoffeln zu geben. Während ich aß leisteten Alice und Esme mir ein wenig Gesellschaft. Wir sprachen ein wenig über den gestrigen Tag. Meine neue Mutter sagte dass sie am liebsten auch mit zum shoppen mitgekommen wäre aber sie noch arbeiten musste. Bis dahin war mir gar nicht klar gewesen das sie auch arbeitete. Deshalb fragte ich nach und es stellte sich raus das sie Innenarchitektin war oder besser gesagt ist. Dann erfuhr ich auch dass sie dieses Haus auch selber geplant hatte. Mittlerweile hatte ich mich hier gut eingelebt auch wenn das Haus mir immer noch sehr riesig vor kam und ich immer wieder dachte dass ich noch längst nicht aller Räume kenne.
Als ich aufgegessen hatte legte ich das Besteck auf den Teller und trank einen Schluck Wasser aus meinem Glas.
„Achso, ich habe übrigens heute Morgen eine Vision bekommen.", erklärte Alice mir dann während Esme den Tisch abräumte: „Wir wollen heute Abend alle jagen gehen und werden erst am nächsten Morgen zurück kommen.".
„Du hast eine Vision über das Jagen bekommen?", fragte ich nach und zog eine Augenbraue hoch: „Und warum unbedingt heute Nacht? Ihr wisst doch genau das ich nicht gerne allein bin. Schon gar nicht in so einem großen Haus und das auch noch Nachts mitten im Wald.".
Meine Schwester holte tief Luft und erklärte mir dann: „Es wird heute Nacht sehr stark Gewittern und deswegen bleibt Carlisle hier bei dir und passt auf dich auf.".
Das klang jetzt fast so als wäre ich ein kleines ungezogenes Kind das ständig unter Beaufsichtigung bleiben musste. Aber dann zwinkerte Alice mir zu und fing breit an zu grinsen.
Oh nein! Sie weiß etwas!, schoss es mir durch den Kopf.
Mir klappte der Mund auf und ich fühlte mich ertappt. Dabei hatte ich mich doch so zurückgehalten, aber gegen ihre Visionen kam ich nicht an. Insgeheim kann ich jetzt nur hoffen das nur sie etwas weiß und nicht die anderen auch schon alle. Das darf keiner wissen das ich mich in Carlisle verguckt habe. Ich versuchte die Gedanken schnell zu verdrängen weil ich Angst hatte das Edward sie hören könnte. Aber das fiel mir sehr schwer. Ich meine, ich würde heute Abend mit Carlisle allein sein. Oh mein Gott. Ich freute mich zwar sehr aber war unsicher zugleich. Ich konnte ihn nochmal fragen weshalb er so traurig ist. Und ich könnte ihm vielleicht sagen das ich... in ihn verliebt bin. Sollte ich das wirklich tun?
Alice war inzwischen von meiner Seite verschwunden.
„Muss Carlisle sich nicht auch irgendwann mal stärken?", fragte ich Esme plötzlich die noch am abwaschen war.
„Er hat sich heute den Tag frei genommen und war den ganzen Vormittag unterwegs.", antwortete Esme mir: „Außerdem brauchst du dir keine Sorgen zu machen, in seinem Job hat er gelernt mit Menschenblut umzugehen.".
Angst vor Carlisle hatte ich keines wegs, aber er sollte sich wegen mir nicht aushungern lassen. Meine Aufregung auf heute Abend stieg noch mehr, so das ich jetzt schnell an was anderes dachte damit Edward wirklich nicht noch meine Gedanken las.
„Wir werden auch schon in drei Stunden aufbrechen.", fügte Esme dann noch hinzu.
„Okay.", antwortete ich noch darauf und stand auf um in mein Zimmer zu gehen.
Ich wollte unbedingt noch an meinem Buch weiterlesen. Was ich dann auch tat. Das war das beste um meine Gedanken vor Edward zu verstecken. Ich war so sehr mit lesen beschäftigt das die Zeit sehr schnell verflog. Es wurde sogar schon dunkel draußen, nicht weil es spät am Abend war sondern weil ein Gewitter aufzog. So wie Alice es hervor gesagt hatte.
Dann klopfte es an meiner offenen Zimmertür. Ich sah von meinem Buch auf. Esme stand im Türrahmen und kam dann hinein. Wahrscheinlich war es Zeit.
„So, wir wollen jetzt los.", erklärte sie als sie zu mir kam: „Carlisle steht schon unten in der Küche und macht dir Abendessen.".
Ich sah schnell auf meinen Wecker, es war wirklich schon 18Uhr.
Esme gab mir zum Abschied einen Kuss auf die Stirn: „Bis morgen. Falls was sein sollte ruf mich an, ich habe mein Handy mit.".
Ich lächelte und beruhigte sie mit den Worten: „Es wird schon nichts sein Mum.".
„Dann bis Morgen!", sagte sie nochmals als sie wieder aus dem Zimmer ging.
„Bis Morgen.", rief ich ihr nach.
Ich beendete die Seite auf der ich stehengeblieben bin noch und wartete ein paar Sekunden um auf Nummer sicher zu gehen das die anderen auch wirklich weg sind.
Carlisle. Ich hatte ihn heute den ganzen Tag noch nicht einmal gesehen. Ich konnte nicht mehr länger aushalten und sprang sofort vom Bett auf. Mit meiner Bürste kämmte ich mir noch rasch die Haare über und machte mich dann auf dem Weg nach unten. Langsam ging ich in die Küche wo dieses mal Carlisle am Herd stand und mir was zum Essen zauberte. Sein Blick war verträumt auf den Herd vor sich gerichtet. Erst als ich mich vor ihm an die Theke setzte sah er auf und mich direkt an. Unsere Blicke trafen sich und ich spürte wie ich rot anlief.
„Hey.", sagte ich schüchtern zu ihm.
„Hallo.", kam es von ihm als er wieder auf den Herd vor sich sah.
Es blieb wieder Still. Wenn ich eins hasste dann ist es Schweigen.
Deshalb unterbrach ich es mit der Frage: „Wo warst du heute?".
„Jagen? Hat dir Esme das nicht gesagt?", stellte er als Gegenfrage.
Doch hat sie. Ich wollte nur das Schweigen unterbrechen., dachte ich nur.
Das Essen für mich war fertig so das Carlisle mir etwas auf einen Teller füllte und diesen mir an meinen Gedeckten Platz am Esstisch stellte. Ich ging hinüber und setzte mich. Es gab Eierpfanne mit Penne und Bacon. Und wenn es genau so gut schmeckt wie es gerade roch dann würde ich definitiv öfters verlangen das Carlisle mal für mich kochen soll. Ich nahm meine Gabel und probierte ein paar bissen während Carlisle die Küche auf vorder man brachte und alles in den Geschirspüler stopfte. Als er fertig war kam er zu mir und setzte sich gegenüber von mich an den Tisch. Er faltete seine Hände, starrte auf meinen Teller und war einfach still. Es ist einfach viel zu ruhig in diesem großen Haus wenn die anderen nicht da sind, da es wirklich komplett ruhig ist. Na gut abgesehen von dem Regen der gegen die Fenster prasselte. Ich hatte gar nicht mit bekommen das es angefangen hatte zu regnen.
Ich sah wieder zu Carlisle während ich aß. Er sah sehr fertig aus wie er so auf meinen Teller starrte. Und ich wusste immer noch nicht was ihm so bedrückte. Immer wieder schaute ich während ich aß zu ihm auf. Er sieht einfach so unglaublich gut in seinem bordeaux roten, enganliegenden T-Shirt aus.
„Ahh... das war echt lecker!", sagte ich nachdem ich den Teller leer geputzt hatte und mich zurück lehnte.
Carlisle sah kurz, aber wirklich nur sehr kurz, auf und schenkte mir ein kleines Lächeln. Als wäre er zufrieden und glücklich das mir sein Gericht geschmeckt hat.
Ich glaube ich sollte es ihm heute Abend sagen. Heute ist der richtige Zeitpunkt dafür. Die anderen sind nicht da und keiner würde was mit bekommen., schmiedete ich in meinen Gedanken einen Plan.
Carlisle stand auf und nahm meinen leeren Teller: „Geh du dich doch schon mal Bettfertig machen. Ich räume den Rest eben in die Spülmaschine.".

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