Ein großer Schock

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„Deine Eltern... sie leben!".
„Was?", fragte ich sofort schockiert als könnte ich es nicht fassen.
Und das konnte ich auch nicht. Wie erstarrt saß ich auf dem Bett. Hab ich das gerade richtig gehört oder schlafe ich gerade und das alles ist gerade ein Albtraum? Das kann doch nicht wahr sein oder? Das geht gar nicht. Meine Eltern können nicht leben. Sie sind vor zwölf Jahren beim Unfall ums Leben gekommen und tote können nicht wieder aufstehen. Ich sank ein wenig nach hinten. Carlisle war sofort bei mir und stützte mich, er dachte wohl ich würde vom Bett fallen. Da ich so sehr geschockt war, bemerkte ich es gar nicht das er mich auffing.
„Bella?", fragte Carlisle besorgt.
Er strich mir leicht mit einer Hand über meine Wange und erst dann war ich wieder richtig da. Mir war total schwindelig, übel und mein Herz schien zu rasen. Ich fühlte mich definitiv nicht gut.
„Das kann nicht wahr sein.", sagte ich unter Schock mehr an den Blonden Vampir vor mir gerichtet.
Kurz darauf sah ich zu den anderen. Und sie sahen alle genau so geschockt aus wie ich. Selbst Esme und Rosalie waren ins Zimmer gekommen, die von denen ich es im Moment am wenigsten erwartet hatte. Im Augenblick schien es wirklich so als wären die Probleme die wir eigentlich gerade hatten wie weg geblasen.
Edward bewegte sich etwas auf Alice zu: „Was hast du genau gesehen Alice?".
Die Blicke von allen fielen jetzt wieder zu Alice. Meine Schwester hatte zuvor Edward angesehen, jetzt sah sie wieder zu mir. Einerseits wollte ich auch wissen was sie genau gesehen hat, wahrscheinlich wollten das gerade im Moment alle. Aber andererseits irgendwie auch nicht.
Sie schluckte kurz und fing dann an zu berichten: „Ich habe deine Eltern im Wald gesehen. Sie liefen sehr schnell, schienen glücklich zu sein und Spaß zu haben. Ihre Haut glitzerte durch die Sonnenstrahlen die in den Wald fielen und ihre Augen waren rot. Dann kamst du dazu.".
Sie machte eine kurze Pause, sah mich aber weiterhin an.
„Bella hatte auch rote Augen.", sagte Alice dann mehr zu Carlisle und den anderen.
Von Edward kam direkt ein knurren, so eins wie ich es gestern erst gehört hatte. Er schien darüber nicht sehr erfreut zu sein. Genau so wie die anderen. Für mich war das gerade ein weiterer Schock. Deshalb hatte ich nicht gemerkt das ich angefangen hab zu weinen. Im Moment weinte ich still, die Tränen rannten nur so wie ein Wasserfall meinen Wangen hinunter. Wir allen wussten was rote Augen bedeuteten.
Meine Eltern sind Vampire die sich von Menschenblut ernähren?, ging es mir durch den Kopf.
So langsam wünschte ich mir wirklich das das alles nur ein Böser Traum ist. Ich war traurig und wütend zu gleich.
„Kanntest du den Wald den du gesehen hast?", wollte Edward von meiner Schwester wissen.
Sie nickte mit dem Kopf: „Das ist hier ganz in der Nähe.".
„Das kann nicht sein!", brachte ich etwas lauter hervor, ich schrie schon fast vor Wut und entsetzen: „Meine Eltern sind seit 12 Jahren tot!".
Alice entschuldige sich traurig bei mir: „Meine Visionen sind bis jetzt immer alle wahr geworden. Es tut mir leid Bella.".
Jetzt umarmte mich Carlisle richtig fest, da ich angefangen hatte bitterlich zu schluchzen. Ich schloss meine Augen, drückte mich richtig fest gegen seinen Kalten Körper und versuchte krampfhaft mich zu beruhigen. Aber es gelang mir nicht. Als ich nach ein paar Minuten locker ließ waren alle, bis auf er, aus meinem Zimmer verschwunden. Das konnte ich noch gerade so mit verheulten Augen erkennen, den gehört hatte ich nichts das sie mein Zimmer verlassen hatten.
Wahrscheinlich hatte Carlisle über seine Gedanken Edward etwas mitgeteilt. Mein Körper fühlte sich wie gelähmt an, ich konnte mich gar nicht bewegen. Inzwischen hatte Carlisle mich auf meinen Bett lang hingelegt. Das bemerkte ich erst als er sich mit zu mir hinlegte und ich mich direkt wieder an ihn festkrallte, als würde ich ihn jeden Moment verlieren können.
„Das kann wahr sein.", schluchzte ich leise unter Tränen.
Der Vampir versuchte mich zu beruhigen indem er mich sanft hin und her wog und mir immer wieder die Tränen vom Gesicht weg wischte.
„Ich hab die anderen los geschickt. Sie sollen im Wald ein wenig Ausschau halten, falls deine Eltern dich suchen sollten.", versuchte Carlisle mich zu beruhigen und abzulenken.
Mittlerweile war eine halbe Stunde vergangen und fürs erste war der Schock etwas überwunden und meine Tränen getrocknet. Allerdings war mein Kopf jetzt voll mit Fragen.
Leben meine Eltern wirklich oder hatte Alice eine falsche Vision? Wie ist das möglich? Wieso haben sie Rote Augen und keine Goldenen? Wieso haben sie sich all die Jahre nicht bei mir gemeldet? Werde ich Sie irgendwann sehen können? Lebt meine Tante wohl möglich auch noch?
„Im Moment scheint ein Problem das nächste zu jagen, hm?", fragte Carlisle plötzlich.
Ich nickte in seinen Armen nur. Er hatte Recht. Wir hatten eigentlich im Moment andere Probleme die jetzt in den Hintergrund rücken würden.
Nach ein paar Minuten stillen Schweigens sah ich meinem Carlisle fest in die Augen und fragte ihn: „Was machen wir jetzt? Und wie soll es jetzt weiter gehen?".
„Uns bleibt wohl erstmal nichts anderes übrig als abzuwarten. Wir warten darauf bis die anderen wieder kommen und ob sie was gefunden haben.", antwortete er und gab mir danach einen Kuss auf die Stirn: „Bella ich verspreche dir das dir nichts passieren wird. Ich werde gut auf dich aufpassen. Dir wird so schnell niemand weh tun! Davor bewahre ich dich.".
Das war schon süß wie er das zu mir sagte.
„Danke.", murmelte ich und kuschelte mich wieder an ihn.

Feelings of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt