Durch ein rascheln wurde ich langsam wach. Ich sah Baumkronen über mir und der Himmel war pechschwarz. Also war es mitten in der Nacht, den viel sehen konnte ich nicht. Doch schnell bemerkte ich dass sich die Bäume bewegten. Oder bewegte ich mich? Mir war mollig warm obwohl ich bestimmt Stunden auf dem nassen kalten Moss gelegen haben muss. Ich hob meine Hände, rieb mir benommen die Augen und stöhnte kurz vor Schmerz auf. Mein Kopf tat mir weh. Plötzlich rutschte ich irgendwo oder von was runter.
„Ahh!", schrie ich vor Schreck auf.
Ich fiel tief, aber zum Glück konnte ich mich Rechtzeitig vom Boden mit den Händen abstämmen um nicht voll auf die Fresse zu fliegen. Ich konnte mich kaum abstützen da ich zitterte und mich sehr schwach fühlte. Mir war auf einmal eisig kalt.
Als ich ein lautes Schnaufen hörte drehte ich mich ruck zuck um. Wieder schrie ich auf, aber dieses mal vor Angst. Vor mir baute sich ein riesen großer Wolf auf! Mindestens so groß wie ein Pferd. Er sah mich verwundert an. Ich ging davon aus das er jeden Moment auf mich los stürmen würde und mich mit Haut und Haaren auffressen würde. Natürlich hatte ich Angst vor ihm. Sehr große Angst. Mir wurde immer nur erzählt das es hier in den Wäldern nur Bären und Rehe gab, aber keine Wölfe.
„Ach. Du. Scheiße.", fluchte ich leise.
Irgendwie muss ich hier weg kommen! Irgendwie. Lass dir was einfallen Bella., grübelte ich ohne den Wolf aus den Augen zu lassen.
Langsam versuchte ich rückwärts weg zu kriechen, doch schon sehr bald stieß ich gegen einen Baum und kam nicht mehr weiter. Der Wolf mit dem Grau-Weißen Fell kam mir immer näher und sah mich eindringlich an.
Plötzlich fiel mir alles wieder ein. Wie ich in den Wald gekommen bin, warum und was alles passiert ist. Mir stiegen sofort wieder Tränen in die Augen und ich fing an zu weinen. Ich zog meine Beine an, schlang die Arme drum und vergrub meinen Kopf in meinen Knien. Ich hatte alles verloren. Meine Familie, meine Freunde selbst meine große Liebe. Aber das war jetzt eh egal. In wenigen Minuten würde mich der Wolf zerfetzen.
Doch dann tat er was womit ich nicht gerechnet hatte: Das große Tier legte sich vor mir auf den Boden, legte seinen riesigen Kopf auf seine Vorderpfoten und fing leise an zu winseln. Langsam kam mir das alles nur wie ein langer und böser Traum vor aus dem ich nie wieder erwachen würde.
„Bella?", hörte ich jemand rufen.
Panisch sah ich mich um, viel erkennen in der Dunklen Nacht konnte ich nicht.
„Bella!", dieses mal kam mir die Stimme bekannt vor.
Ich hof meinen Kopf und sah mich noch einmal um. Carlisle stand weiter links von mir. Er war da. Er war wirklich da und hat nach mir gesucht.
Ich konnte nicht anders als seinen Namen vor Freude zu rufen: „Carlisle! Lauf weg.".
Ich versuchte ihn vor dem Wolf zu warnen. Dann versuchte ich aufzustehen was mir auch gelang und auf ihn zu zulaufen. Doch ich knickte vor schwäche um und dann war er da um mich aufzufangen.
„Hey.", sagte er mit einer Sanften Stimme: „Ich hab dich überall gesucht.".
Carlisle nahm mich auf seinen Arm und drückte mich ganz fest an sich. Mir liefen immer noch die Tränen die Wangen runter. Aber jetzt gerade vor Freude. Ich war glücklich das er da ist. Für einen Moment vergas ich vollkommen das ein Wolf hinter uns her war. Doch Carlisle schien das gar nicht zu interessieren. Den Schnell bemerkte er das ich noch am Zittern war. Keineswegs wegen seiner Körpertemperatur, nein ganz im Gegenteil. Sein Körper schien mir, auch wenn er nur ein T-Shirt an hatte, plötzlich ganz warm zu sein. Im Gegensatz zu der Temperatur die hier im Wald herrschte.
Der Wolf der eben noch auf dem Boden lag stand jetzt wieder. War das Tier wirklich lieb und würde uns nichts antun? Er war immerhin viel viel größer als ein Normaler Wolf der sonst die Größe eines großen Hundes hatte. Carlisle nickte dem Wolf dankend zu, der daraufhin im tiefen Wald verschwand. Ich war sichtlich verwirrt, den der Vampir blieb mit mir im Arm stehen und bewegte sich nicht von der Stelle. Worauf wartete er? Meine Frage wurde kurz darauf beantwortet.
Ein Junge, gut gebräunt, um die circa 17 Jahre kam hinter dem Baum hervor hinter dem der Wolf verschwunden war. Er trug nur eine kurze Jeans Hose und sonst nichts. Sein Oberkörper war frei und nur sein rechter Arm wurde von einem Tattoo geziert. In den Händen trug er eine Decke und blieb damit vor uns stehen.
„Danke.", sagte Carlisle zu dem Jungen als dieser mir die Decke überwarf.
Sie war kuschelig weich und wärmte mich sofort ein bisschen. War der Junge etwa der Wolf gewesen? Wundern würde mich nichts mehr, wenn es schon Vampire gibt. Aber warum haben sie mir dann nichts davon erzählt?
Nachdem ich gut in der Decke eingepackt war fragte Carlisle den Jungen: „Könntest du uns zu Billy bringen?".
Wieder nickte der Fremde und antwortet daraufhin: „Ja, folgt mir.".
Wer ist Billy? Und wer ist dieser Junge? Wohin gehen wir? Warum kennt Carlisle ihn?, tausende von Fragen schossen mir durch den Kopf.
Ich versuchte nicht weiter nach zu denken sondern war einfach nur froh das ich bei Carlisle sein konnte. Das er bei mir war und mich gefunden hatte. Es kam mir wie Stunden vor die er mich durch den Wald trug, dabei war es bestimmt nur eine halbe. Irgendwann kamen wir dann an einer großen Lichtung herraus. Ein paar Häuser die ich an beiden Händen abzählen konnte standen verteilt auf der Lichtung. Sie waren alle aus Holz gebaut, rot angestrichen und hatten schwarze Dächer. Sie sahen sehr gemütlich und einladend aus. Am anderen Ende erblickte ich ein Lagerfeuer. Ein paar Leute, ungefähr 15 bis 20 saßen drum herum auf Baumstämmen und unterhielten sich. Es sah aus als hätten sie Spaß. Unter den Menschen waren nicht nur Erwachsene sondern auch Kinder. Wo zum Teufel waren wir?
Der Junge der uns geführt hatte drehte sich zu uns um: „Ich hole eben Billy, wartet hier.".
Carlisle blieb mit mir im Arm stehen und wir sahen dem Jungen nach wie er schnell zu den anderen Leuten am Lagerfeuer lief. Er schien mit den anderen sich kurz zu verständigen und dann drehten sich alle plötzlich zu uns um und beobachteten uns für einen Moment. Ich lag immer noch zitternd und vollkommen verheult in den Armen des Vampirs. Was die Leute wohl von uns dachten. Wenige Minuten später kam ein anderer Junge zu uns, vor sich schob er einen Mann der im Rollstuhl saß zu uns. Der Mann im Rollstuhl sah schon sehr alt aus. Vor uns blieben sie stehen. Wir hatten uns keinen Schritt weiter bewegt.
„Hallo Billy.", begrüßte Carlisle den Mann mit den langen schwarzen Haaren der im Rollstuhl saß: „Und Hallo Jacob.".
Dann muss dieser Jacob wohl der Junge hinter dem Rollstuhl sein. Genau so gut gebräunt und gebaut wie der andere von dem ich noch nicht einmal den Namen wusste.
„Carlisle, was führt dich den hier her?", wollte Billy neugierig wissen.
Sie mussten sich wohl kennen, den Billy schien erfreut Carlisle zu sehen. Wieso wusste ich davon nichts?
Doch Jacob schien nicht so ganz erfreut zu sein und sagte in einem leicht sauren Ton: „Wir haben uns ja lange nicht gesehen.".
Carlisle seufzte. Waren wir hier nicht Willkommen?
„Wer ist dieses Mädchen?", wollte Billy wissen.
„Das ist eine lange Geschichte.", versuchte mein Vampir zu erklären: „Wir brauchen für diese Nacht einen Platz wo wir übernachten können. Spätestens morgen Abend sind wir aber auch schon wieder weg. Ich erkläre euch morgen früh alles. Versprochen.".
„Natürlich könnt ihr bei uns Schlafen!", antwortete Billy als wäre es selbstverständlich: „Jacob wird euch unser Gästezimmer herrichten.".Wenige Minuten später lag ich in einem Weichen und warmen Bett, in einer der Holzhütten. Carlisle deckte mich gerade fürsorglich zu und legte sich dann zu mir. Mein Zittern war inzwischen verschwunden und die Tränen fürs erste getrocknet. Dennoch fühlte ich mich schlecht.
„Versuch ein wenig zu Schlafen Bella", flüsterte er zu mir als er bemerkte das ich ihn ansah.
Also drehte ich mich auf die Seite und sah zum Fenster hinaus. Der Vollmond der durch die Wolken hindurch blickte schien fast zum Fenster hinein. Doch selbst nach wenigen Minuten bekam ich kein Auge zu.
„Ich kann nicht.", seufzte dich traurig.
Carlisle schlang dann seine Arme um mich und zog mich näher an sich ran. Er merkte das es mir nicht gut ging. Und das mich vieles beschäftigte. Ich hatte so viele Fragen zu all dem hier. Aber war jetzt der richtige Zeitpunkt?
„Werden wir je wieder zurück zu den anderen können? Werde ich das können?", fragte ich stattdessen.
„Ja das können wir.", antwortete er mir darauf: „Wir gehen morgen im Laufe des Tages zurück.".
„Ich hab Angst.".
„Die brauchst du nicht zu haben. Ich hab mit den anderen vorhin noch kurz gesprochen bevor ich los bin dich zu suchen.", erklärte meine große Liebe mir.
Ich dachte kurz nach und sagte daraufhin: „Aber sie mögen mich nicht mehr Carlisle.".
„Doch natürlich tun sie das!", wiedersprach er mir: „Ich weiß ihr Verhalten war nicht gerade schön. Aber ich glaube wir wussten beide das es so kommen wird.".
Ich drehte mich um um Carlisle in die goldenen Augen zu sehen. Wie lange seine letzte Mahlzeit wohl her war? Seine starken Arme lagen immer noch um mir.
Er versuchte mich anzulächeln: „Es wird alles gut werden. Auch wenn uns jetzt eine schwere Zeit bevor steht. Wir müssen zusammen halten. Auch als Familie.".
Ich nickte, irgendwo hatte er schon recht: „Danke das du mich gefunden und gerettet hast.".
Er küsste mich auf die Stirn: „Ich würde nie aufhören dich zu suchen wenn du mal verschwinden solltest!".
Dann hatte er es geschafft: Ich lächelte nach Stunden wieder zum ersten mal: „Ich liebe dich. So sehr.".
„Ich liebe dich auch.", flüsterte er zurück bevor sich unsere Lippen trafen.
Schneller als gewollt überkam mir dann die Müdigkeit und ich schlief traumlos in Carlisles Armen ein.
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Feelings of Love
FanfictionIch bin Bella, 17 Jahre alt & ich befinde mich am Tiefpunkt meines Lebens. Meine Eltern sind bei einem schweren Autounfall ums Leben gekommen. Bis heute lebte ich bei meiner Tante. Doch auch meine Tante ließ mich alleine indem sie tragischer weise S...