Kapitel 12

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-Selina

Der Tag nachdem ich meinen Vater getroffen hatte war seltsam. Mareike erzählte mir, dass auch ihre Mutter vorbei gekommen ist und schon war es nichts besonderes mehr für mich. Aber ich habe etwas von meinem Vater bekommen und zwar ein Schwert, was auch sonst? Ich meine er ist der Kriegsgott. Aber so hatte ich wenigstens etwas von ihm. Ich war trotzdem noch sauer auf ihn, er hätte sich ja früher schon melden können...
Ich fragte mich wie ich das Schwert am Besten verstecken kann, ich mein man kann ja schlecht damit in der Stadt herum stolzieren, die Leute denken dann auch ich hätte eins an der Waffel.
Ich steckte es in meinen Hosenbund und zu meinem Erstaunen schrumpfte es. Auch gut, dachte ich und lächelte. Aber wie bekommt man es wieder groß? Ich zog es wieder heraus und es begann zu wachsen. Zufrieden steckte ich es wieder weg und mit diesem Schwert bewaffnet begab ich mich in die Schule. Obwohl ich etwas sauer auf meinen Vater bin, mag ich ihn, denn wer bekommt so ein cooles Geschenk schon von seinem Vater?

Heute stand ein Schulausflug an. Wir würden 3 Tage in eine andere Stadt gehen und dort in einer Jugendherberge leben. Neben unserer Klassenlehrerin würde auch Herr Bilson mitkommen, das gefiel Mareike und mir überhaupt nicht.
Wir trafen uns vor der Schule mit unserem Gepäck und liefen dann gemeinsam zum Bahnhof. "Hereinspaziert, Hereinspaziert" schrie einer von der Bahn. Er hatte eine typische Uniform und winkte uns freundlich zu.
"Oh die Töchter der Athene und des Ares, hereinspaziert" grüßte er uns und dann sah er aus, als würde er es bereuen. "Woher...?" - "Ich sag nichts..." Ich durchkämmte all mein Wissen der griechischen Mythologie. "Du musst Hermes sein, der Schutzgott des Verkehrs, der Reisenden." sagte ich. "Ja und der Kaufleute und der Hirten, anderseits auch der Gott der Diebe, der Kunsthändler, der Redekunst, der Gymnastik und somit auch der Palästra und der Magie und ich bin der Götterbote." - "Wow." sagten Mareike und ich aus einem Munde.
"Freut mich auch euch kennenzulernen, dein Vater hat mir aufgetragen euch, naja, zu beschützen, bin ja nicht umsonst Schutzgott der Reisenden." er grinste mich an. "Dann richte meinem Vater doch bitte aus, dass ich ihm danke!" antwortete ich, obwohl das eigentlich auch nicht nötig gewesen wäre, ich bin schon oft gereist. "Du denkst jetzt sicher, dass das nicht nötig gewesen wäre, aber dein Vater hat mir das schon oft aufgetragen, dich bei deinen Reisen zu beschützen..." - "Kannst du Gedanken lesen?" fragte ich. "Hereinspaziert" sagte er nur und machte eine Handbewegung, damit wir in den Zug einstiegen.

Die geheimnisvolle MachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt