,,Spinnt ihr jetzt völlig?!" Erschrocken wacht Steve auf und fährt hoch. Als er sieht, dass die anderen von ihrem Wanderausflug zurück sind, weicht er schnell von Danny weg, der bis gerade eben noch auf ihm geschlafen hat. Der ist jetzt jedoch auch wach und blickt erschrocken in die Gesichter der Gleichaltrigen. ,,Verschwindet von hier!", schreit Marlon, der Typ, der mit seinen Freunden Danny zusammen geschlagen hat. Mittlerweile hat sich eine Traube um sie gebildet. Sie sind umzingelt. Hilfesuchend blickt sich Danny nach den Betreuern um, doch er kann sie nicht entdecken. Marlon wendet sich jetzt wieder an Steve. ,,Warum hast du was mit dem? Er ist ein Krüppel!"
Steve springt auf und stellt sich direkt vor Marlon. ,,Sag das noch einmal und du kannst was erleben!" Er lacht nur. ,,Jungs, unser Freund hier braucht eine kleine Abreibung." Sofort treten vier Schlägertypen hinter Marlon hervor und gehen direkt auf Steve zu. Danny will aufspringen und zu Hilfe eilen, doch einer der Jungs hält ihn fest und so muss er zusehen, wie Steve von den anderen verprügelt wird. Als sie zufrieden mit ihrem Werk sind, lassen sie von ihm ab, drehen sich um und gehen wortlos weg. Die anderen folgen ihnen und endlich kann Danny die Betreuer sehen. Diese helfen ihnen jedoch nicht, sondern drehen sich auch um und gehen. ,,Verschwindet hier!", zischt ihnen Tobi wütend zu. ,,Aber, aber..." ,,Sofort!" Schreit er und Danny blickt zu Steve dessen Gesicht mit Blut überströmt ist. ,,Sonst komme ich und beende das, was die Jungs angefangen haben!", droht Tobi. Schnell stehen Steve und Danny auf und laufen in Richtung Wald. Es ist etwas schwierig mit Dannys Krücken und Steve ist auch nicht mehr topfit. Dennoch lassen sie den Zeltplatz schnell hinter sich und befinden sich tief im Wald. Erschöpft lässt sich Danny auf einem Baumstamm nieder und Steve tut es ihm gleich. ,,Lass mich mal deine Wunden ansehen", fordert ihn Danny auf und Steve dreht etwas widerwillig seinen Kopf zu ihm. Er möchte nicht, dass Danny sich unnötige Sorgen macht.
,,Sieht schlimmer aus, als es ist", stellt Danny fest. Aber wir müssen es trotzdem desinfizieren und ein Pflaster draufkleben. Ich habe noch ein bisschen Geld, lass uns ins Dorf gehen und das Zeug besorgen." Steve schüttelt dem Kopf. ,,Das brauchen wir, um uns Essen zu besorgen" Danny überlegt kurz. ,,Wir schleichen uns in der Nacht nochmal zum Zeltplatz und holen uns Essen. Das haben unsere Eltern schließlich bezahlt." ,,Okay, und dann?" Ratlos zuckt Danny die Schultern. ,,Ich kann schlecht bei meinen Eltern anrufen und sagen, warum ich aus dem Camp geschmissen wurde." ,,Stimmt." Plötzlich fällt Steve etwas ein. ,,Etwa 50 Kilometer von ihr ist eine alte Hütte, die einmal meinem Großvater gehört hat. Wir könnten da hinfahren." ,,Gute Idee. Dann gehen wir jetzt ins Dorf, versorgen deine Wunden, dann holen wir uns in der Nacht unser Zeug und Essen, morgen gehen wir dann zur Polizei, um unsere Aussage zu machen und danach fahren wir zu dieser Hütte." ,,Genau", stimmt ihm Steve zu, ,,aber mit einem Unterschied: ich hole in der Nacht allein unser Zeug."
Erst will Danny protestieren, seufzt dann jedoch nachgiebig. Steve kommt ohne ihm viel schneller voran und der Weg vom Dorf und zurück, würde eh seine ganzen Kraft-Reserven aufbrauchen. Zum Glück sind sie nicht allzu weit entfernt von dem Dorf und gehen in eine Drogerie, in der sie Desinfektionsmittel und Pflaster kaufen. Sie suchen sich eine Bank, die etwas abseits in einem kleinen Park steht und lassen sich darauf nieder. ,,Nicht erschrecken, das brennt jetzt", warnt Danny und tupft mit einem Taschentuch, das er in dem Mittel getränkt hat, über Steves Wange. Dieser zuckt kurz zusammen, lässt sich jedoch nichts anmerken. Sorgfältig klebt Danny ein Pflaster auf die Wunde.
Wieder im Wald zurück ist es bereits dunkel und Steve beschließt, jetzt zum Camp zu gehen. Besorgt blickt ihm Danny nach. Es wurmt ihn, dass er Steve allein gehen lassen musste und besorgt rauft er sich durch die Haare.
Währenddessen ist Steve am Waldrand angekommen und kann aus der Ferne ein Lagerfeuer, um das Personen sitzen, ausmachen. Es wäre sicherer, wenn er noch warten würde, bis alle schlafen, doch er möchte Danny ungerne so lange alleine lassen. Außerdem ist ihr Zelt eh etwas Abseits aufgebaut und so beschließt er, das Risiko einzugehen. Langsam und in geduckter Haltung, verlässt er seine Deckung und schleicht sich zu ihrem Zelt. Vorsicht öffnet er den Reißverschluss und huscht ins Innere. Schnell packt er ihre Sachen in die Rucksäcke und geht dann wieder nach draußen. Fast geschafft, jetzt muss er nur noch an das Essen kommen. Dieses lagert in zwei Kisten am Rande des Platzes. Er möchte die erste lautlos öffnen, doch sie knarrt laut. Erschrocken blickt er sich um, doch zum Glück scheint ihn keiner Bemerkt zu haben. Schnell packt er Essen in einen Beutel und rennt Damm wieder in den Wald. Obwohl er sich sicher ist, dass ihn keiner bemerkt hat und er nicht verfolgt wird, sprintet er regelrecht und blickt sich immer wieder panisch um.
Danny macht sich mittlerweile Sorgen, obwohl er weiß, dass Steve noch nicht allzulange weg ist. Endlich hört er Äste knacken und sieht kurz darauf, wie Steve mit ihren zwei Rucksäcken und einer Tasche auf ihn zu kommt. Danny steht auf und umarmt ihn. ,,Ich habe mir Sorgen gemacht." ,,Ich weiß, aber alles ist gut. Komm, lass uns was essen, ich habe Hunger." Schweigend essen sie, bis Steve sich räuspert.
,,Danno?" ,,Mh?" ,,Was ist jetzt mit uns?" Erstaunt blickt ihn Danny an. ,,Wie meinst du das?" ,,Naja...", Steve fuchtelt unbeholfen mit den Armen herum. ,,Der Kuss und naja... Er hat mir viel bedeutet." Beschämt senkt er seinen Kopf. Danny fasst ihn an sein Kinn und schiebt es sanft hoch, so dass er gezwungen ist, ihn anzusehen. ,,Er hat mir auch viel bedeutet. Und weißt du was?" Er wartet kurz und fährt dann fort. ,,Wir sind hier ungestört." Daraufhin beugt er sich zu Steve vor und küsst ihn....
,,So, da wären wir." Steve schließt die Tür zu der kleinen Hütte auf. Nach ihrem Polizeibesuch, hat sei eine LKW Fahrerin hierher mitgenommen. ,,Puh", Danny lässt sich auf das Doppelbett in der Mitte des Raumes fallen. ,,Ich bin fix und fertig." Steve schließt sich ihm an und eine Weile geht jeder seinen Gedanken nach. ,,Steve?" Danny dreht sich zu ihm. ,,Ist das hier eine Sommer-Romanze?" Steve zieht verwirrt seine Augenbrauen nach oben. ,,Ich mein... Läuft das hier zwischen uns die nächsten Wochen so und dann fahren wir nach Hause und es ist vorbei?" ,,Danno, ich..." ,,Sag mir bitte die Wahrheit." ,,Okay. Ich weiß es aber nicht. Ich weiß nicht, wie es weiter gehen wird. Aber ich weiß, dass das hier für mich mehr ist, als eine Sommer-Romanze. Doch ich habe keine Ahnung, wie diese Beziehung nach ein paar Wochen weiter gehen soll. Wir müssten uns die ganze Zeit verstecken. Ich weiß nicht, ob ich das kann." Danny nickt. ,,Ich auch nicht." Er überlegt kurz ,,Lass uns etwas ausmachen: wir genießen die nächsten Wochen und gehen dann wieder unsere eigenen Wege. Vielleicht laufen wir uns eines Tages wieder über den Weg und dann ist es vielleicht alles anders. Vielleicht wohnen wir dann nicht tausende Kilometer auseinander und Homosexualität wird mehr akzeptiert." Steve seufzt, nickt dann aber. ,,Es tut weh, ist aber die einzige Lösung." Danny nimmt ihn in den Arm.
,,Eines Tages werden wir uns wieder sehen, das verspreche ich dir."
Hoffentlich hat euch der One-Shot gefallen! Schreibt doch mal in die Kommentare, ob ihr irgendwelche Wünsche für die nächsten One-Shots habt!♥️
Aloha:)
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McDanno Oneshots
FanfictionSelbstgeschriebene McDanno Oneshots. (pausiert) //Rechte der Personen liegen nicht bei mir//