Zoom Meetings und Uhrzeiten

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Ich war aufgeregt. Stefanie hatte ebenfalls ja gesagt und wir hatten uns zuerst über Instagram und dann über WhatsApp ausgetauscht und für heute eine Uhrzeit ausgemacht, um uns richtig kennenzulernen. Es war bereits 9:47 und nicht mehr lange, bis sie bei mir anrief. Ich stellte mir einen Kaffee und eine Tüte Gummibärchen auf den couchtisch. 9:51. Ich würde immer nervöser. Was, wenn wir uns gar nicht verstanden oder ich komisch rüber kam. Schließlich würden wir ja die nächsten Wochen und Monate eng zusammen arbeiten. Ich war so in Gedanken, dass ich gar nicht bemerkte, wie mein Handy summte. Ich schreckte hoch und blickte auf mein Handy. Ja es war Stefanie. Ich hob ab und die Verbindung baute sich auf. Ich wurde immer nervöser und mein Bein fing an zu zittern, als ich plötzlich eine grinsende Stefanie auf dem Bildschirm hatte. "Hi Yvonne, schön dich endlich einmal kennenzulernen", begrüßt sie mich. Hätte sie mich gern schon früher kennengelernt?, schoss es mir durch den Kopf. Ich schob den Gedanken beiseite und fragte, wie es ihr geht. Sie antwortete begeistert und ein nettes Gespräch begann.

Als ich das nächste Mal auf die Uhr blickte, war es schon vier Uhr nachmittags und ich merkte, wie sehr ich Hunger hatte. "Alles gut Yvonne?" Kam es vom anderen Ende der Leitung. "Ja, ich war nur überrascht, wie spät es schon ist." Sie guckte verdutzt in eine Richtung. "Oh nein, ich muss meinen Sohn abholen. Er ist heute bei Onkel Johannes." Ich musste grinsen. "Okay, dann bis bald." "Tschau". Mit einem Lächeln auf den Lippen legte ich auf. Steff war wirklich eine sehr besondere Person. Sie ist gut gelaunt und voller Energie, aber gleichzeitig auch total vernünftig und emotional. Schade nur, dass wir schon Schluss machen mussten. Ich hätte noch den ganzen Abend und die ganze Nacht mit ihr weiter telefonieren können. Bei dem Gedanken lächelte ich leicht. Oh mein Gott. Wie könnte man sich nur so schnell auf einen Menschen einlassen. Sowas hatte ich noch nie erlebt. Verwirrt, aber glücklich legte ich mein Handy beiseite und ging in die Küche.

Nur in meinem KopfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt