Heute war es soweit. Nach unzähligen Telefonaten, unendlicher Warterei und Kreativpausen war der Tag gekommen, an dem die erste Blind Audition stattfinden sollte. Ich stand viel zu früh und viel zu übermüdet auf. Ich hatte höchstens eine Stunde geschlafen. Aber im Moment schoss so viel Adrenalin durch mein Blut, dass ich auf der Fahrt zum Studio kaum stillsitzen konnte. Ich war so aufgeregt. Endlich würde ich Steff und die anderen treffen. Aber vorallem freute ich mich auf sie. Wir waren in den vergangenen Wochen immer mehr zusammen gewachsen und mittlerweile gute Freunde geworden. Ich war Mal wieder so tief in Gedanken, dass ich gar nicht bemerkte, dass der Wagen schon längst zum stehen gekommen war. Schnell sammelte ich meine Sachen zusammen und stieg aus. Und wer stand da grinsend auf der Treppe? Natürlich Mark. "Hi Yvonne" Er streckte seinen Ellbogen für einen Coronacheck aus und ich erwiderte. "Na? Heute etwas spät dran?" "Kann ja Mal passieren" Mark runzelte seine Stirn."Wieso heute so erst?" "Weil es heute um die Talente geht, die wir bekommen", antwortete ich schnippisch. "Ha, das werden wir ja sehen." Er setzte sein typisches Markgrinsen auf und wir gingen zusammen die Stufen zum Eingang hinauf. "Haha ihr zwei schon wieder am Duellieren?" Von hinten schlich sich ein junger Mann. "Der Kampf Cadderfeld gegen Forster hört nie auf" Die beiden geben sich einen Coronacheck, bis sich Nico an mich wenden. " Na und du von deiner Kollegin schon versetzt?" Die Worte versetzten mir einen kleinen Stich. Würde Steff sowas überhaupt tun? Aber wenn ja, dann würde es mir doch nicht so viel ausmachen, schließlich waren wir zwar gut befreundet, aber kannten uns noch nicht so lange. Ich war schon wieder tief in Gedanken versunken und merkte erst, dass ich angesprochen worden bin, als Mark mir den Ellbogen in die Hüfte rammte. " Hee!" " Schlaf doch einfach Mal in der Nacht und nicht im Stehen vor dem Studio", schlug Nico vor. "Wir sollten echt jetzt los. Sonst wird's zu knapp." Also Tritten wir vorbei an Angestellten, Bekannten, Freunden, Kaffeeautomaten und diversen anderem bis wir jeder an unserer Umkleide ankamen. Ich hatte meine direkt neben Steffs, was mich ein bisschen nervös machte. Aber wieso? Was war heute nur mit mir los? Schließlich hatte ich auch die Garderobe neben Samu und das war mir auch relativ egal. Ich klopfte an den Türrahmen, um meine Stylistin nicht zu erschrecken. "Guten Morgen" "Guten Morgen, Yvonne, na, spät dran." Sie reichte mir ein Kostüm und verschwand aus dem Raum, damit ich mich umziehen konnte. Ich war schon nach zwei Minuten fertig aber ich ließ das bitte-nicht-stören-schild an der Tür hängen, damit ich mich noch einmal sammeln konnte. Ich blickte mich im Spiegel an und untersuchte den Jumpsuit, ob er meine Figur wirklich gut betonte. Ja, er war nicht schlecht ausgesucht. In dem Moment klopfte es an der Tür. Ich hatte gar nicht damit gerechnet und zuckte deswegen ziemlich zusammen. Ich ging zur Tür und öffnete sie. In meinem tiefsten Inneren sah ich schon Steff, wie sie in ihrem coolen Style, ihren samtigen Haaren und den Rehaugen vor der Tür stand und begeistert lächelte. Doch es war Mark. Komplett verwirrt stand ich im Türrahmen und brachte kein Wort heraus. "Na Caddi, Mal wieder sprachlos? Was guckst du denn so, bin ich etwa so schrecklich?" "Nnein", stammelte ich und schloss die Tür hinter mir. "Lass uns zur Maske gehen." Ich schüttelte meinen Kopf über meine Gedanken, die ich noch vor wenigen Sekunden hatte. Doch bis zur Maske hatte ich diese schon wieder erfolgreich verdrängt, bis...
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Nur in meinem Kopf
RandomYvonne merkte mit der Zeit, dass sie immer unglücklicher in ihrer Beziehung wurde. Und als noch ein Angebot von the voice of Germany kam, steht ihr Leben völlig Kopf...