Freier Tag

263 19 0
                                    

...Nowi! Ich erschreckte mich so dermaßen, dass ich rückwärts wankte. Von hinten griffen mich dennoch zwei starke Hände und stellten mich wieder aufrecht. Ich wirbelte herum. Hannes! "Was zum...?" "Also dass wir schlimm sind, wusste ich ja, aber dass wir so schlimm sind, ist mir auch neu", bemerkte Hannes und grinste Thomas und Nowi an. "Mama" Unser Band Baby lief auf mich zu. "Morgen mein Schatz". Ich hob ihn auf den Arm. "Wieso sitzt ihr um diese Zeit in unserer Küche? Und wieso hat mich keiner gewarnt?" Ich war sehr verwundert. Klar, wir vier hatten in der Vergangenheit schon zusammen gelebt, allerdings kamen die beiden, seit Thomas und ich zusammen gezogen waren und einen Sohn hatten, entweder nach Vereinbarung oder erst gegen 10 Uhr vorbei, da wir hoffnungslose Langschläfer waren.
Hannes ging an mir vorbei und angelte sich einen Joghurt aus dem Kühlschrank. "Wir hatten euch doch gesagt, dass wir vorbei kommen." "Hää? Wann denn das?" Ich ließ meinen Sohn wieder hinunter, weil mein Arm langsam weh tat. Nowi spazierte ebenfalls Richtung Kühlschrank und angelte sich einen Joghurt daraus. "Gestern Nachmittag", berichtete Hannes mit vollem Mund. "Wir hatten wir sogar extra noch eine SMS geschrieben und Thomas eine Nachricht an die Klingel gehängt." Ich ließ mich auf einen der Küchenstühle sinken und klaute mir ein Stück Käse von Thomas Teller. "Heee"
"Okay, dann hab ich sie wohl nicht bekommen." "Anscheinend nicht, nein", kommentierte Johannes und angelte im Kühlschrank nach einem zweiten Joghurt.
" Ich man, ich hab euch ja noch gar nicht richtig begrüßt." Ich stand auf und umarmte zuerst Nowi und dann Hannes, der die Verpackung seines zweiten Joghurts gerade in den Müll schmiss. "Und was ist mit mir?",  kam von Thomas. "Du natürlich auch." Ich umarmte ihn lange und fest und blieb dann neben ihm stehen. Wir hatten immer noch die Arme im uns geschlungen.
Normalerweise achteten wir darauf, nicht zu viele Zärtlichkeiten in der Gegenwart von Nowi und Johannes aus zu tauschen um das Miteinander nicht zu gefährden, doch die beiden grinsten sich nur an und fingen dann an sich zu Boxen.
"Wieso seid ihr nun hier?", fragte ich gespannt. "Wir haben eine Überraschung für dich und wollten euch abholen." "Wieso denn eine Überraschung?" Ich war verwirrt. "Weil wir heute Bandjubiläum haben!!", sagte Nowi etwas vorwurfsvoll. "Hast du das etwa vergessen?" Alle drei zogen die Augenbrauen hoch.
"Dadadaaa". Ich schlich auffällig Richtung Tür. "Heee" Hannes stellte sich in die Tür und schaute mich mit zusammen gekniffenen Augen an. "Steeff, hier kommst du nicht durch." "Ich bin gar nicht da."  "Und wieso sehr ich dich dann?" "Das bin nicht ich, das ist..." Ich drehte mich um, weil ich ein kreischen hörte, dich ich sah, dass mein kleiner die Situation extrem komisch fand und laut auflachte. Ich musste auch lachen. Er hatte ein so unbeschwertes Lachen. Jedes Mal fühlte ich mich, als wäre alles möglich und es gäbe keine Grenzen. Johannes hatte die Gelegenheit genutzt, um erneut in den Kühlschrank zu fassen und sich einen dritten Joghurt heraus zu stibitzen. "Hee, hast du zu Hause nichts zum Essen", kam von Thomas. Er stand auf gab mir einen Kuss auf die Wange und sprach: "Ich geh mit dem Kleinen ins Bad, frühstücke du in Ruhe. Aber Pass auf, dass die zwei nicht unseren Gesammten Vorrat aufessen!" Er warf einen warnenden Blick zu Johannes und Nowi herüber. "Ist okay." Ich musste kichern und streichelte über Thomas Arm. Er sah mir in die Augen. Vlt etwas zu lange, dann plötzlich zog ein kleiner Mann heftig an seiner Hand. "Papa, komm endlich." Lächelnd folgte Thomas ihm ins Bad.
Ich ließ mich auf einen Stuhl fallen und angelte mir ein Brötchen aus dem Brotkorb. Nowi ließ sich gegenüber von mir nieder und Hannes machte auch Anstalten, sich hin zu setzten.
"Und Steff, wie war's gestern?", Thomas hat uns nur gesagt, dass du Abends Zeit müde warst.
"Ja es war echt anstrengend, aber auch total schön. Ein Talent hat ein wunderschönen Vibrato und eine soo stabile Höhe..." Nowi verdrehte die Augen, hörte mir aber trotzdem weiter aufmerksam zu. Als ich am Ende der Blinds angekommen war, fiel mir plötzlich die Situation mit Yvonne wieder ein. "Oh maan,ich Idiot, ich wollte dich noch..." Ich stand erpruppt auf und ging in Richtung Garderobe. "Steff was ist?" Die zwei Jungs schauten mir besorgt hinterher. "Nichts", gab ich zurück. Ich fischte mein Handy aus meiner riesigen Handtasche heraus und war froh, dass ich es endlich einmal schnell fand und nicht ewig suchen musste. Ich schaltete es an und rief meine Nachrichten ab. Es war nur eine von Mark.
-Alles gut mach dir keine Sorgen Yvonne geht's wieder stabil- 

Ich fühlte mich total schlecht. Yvonne ging es schlecht, Mark hatte sich um sie gekümmert, um mich zu entlasten und ich hatte nicht einmal daran gedacht. Mein schlechtes Gewissen quälte mich so unglaublich, dass ich sofort die Kontaktliste öffnete und Yvonnes Nummer wählte, doch es ging sofort der Anrufbeantworter hin. Enttäuscht legte ich auf. Was, wenn sie nun sauer auf mich war? Weil ich mich nicht gemeldet hatte, obwohl ich gewusst hätte, dass es ihr nicht gut ging. Ich schrieb ihr eine SMS.
-Hey Yvonne geht's dir gut? Würde mich freuen wenn du dich meldest.-
Nach einem kurzen zögern, fügte ich noch ein Herz an und schickte die Nachricht ab. Danach rief ich noch zweimal bei ihr an, bevor ich Aufgab. Ich hatte nicht bemerkt, dass mittlerweile Hannes und Nowi im Gang standen und mich besorgt anschauen. "Hey Steff, was ist los?"
"Nichts, lass uns los gehen, ich bin schon gespannt auf die Überraschung." Ich schlupfte ins Schlafzimmer und warf mir einen hoddy über. Ich griff in den Schrank, ohne ein Licht an zu machen und zog eine Jeans heraus. Da meine Haare komplett verwirrt waren, setzte ich mein Cap auf. Ich hatte keine Lust, mich zu schminken, also puderte ich nur kurz mein Gesicht und deckte eine Rötung ab. Ich hatte wahnsinnige Augenringe, aber diese zu kaschieren, war mir viel zu aufwendig, weswegen ich es einfach so hinnahm und nur kurz etwas kaltes Wasser über mein Gesicht laufen ließ, bis ich bemerkte, dass ich meine damit wieder alles abgewaschen hatte. Ich stöhnte genervt auf, aber hatte keine Motivation von vorne anzufangen, weswegen ich mein Gesicht einfach so ließ, wie es war. Ich trat aus dem Bad raus und wieder zurück in die Küche. Dort standen Nowi und Hannes und machten sich über ihre -ich weiß gar nicht wie vielten-Joghurts her.
"Hey ihr zwei, ihr esst uns noch arm ."
"Aber wir brauchen doch Vitamine ", entgegnete Hannes. "Was für Vitamine bitteschön ?", fragte ich. Die beiden fingen an zu kichern, räumten dann brav ihre Löffel in den Geschirrspüler und verzogen sich Richtung Gang, um zu schauen wie weit Thomas und und das jüngste bandmitglied war. Ich nahm das Geschirr und räumt es in den spüler, obwohl ich das auch hätte später machen können. Allerdings machte mich herum stehendes Geschirr immer sehr nervös, weswegen ich es immer gleich weg räumte. Ich folgte ihnen hinaus in Gang und sah, wie mir unser Junge entgegen lief. Ich nahm ihn hoch und drückt ihn fest. Er lachte laut auf und strampelte, weil er wieder runter wollte.
"Na komm zieh schnell deine Schuhe und deine Jacke an dann können wir los ."
Als hätte ich das zu allen Vieren gesagt, zogen alle vier Jungs brav ihre Schuhe und Jacken an, wobei man das, was Hannes und Thomas anzogen, nicht als Jacke bezeichnen konnte. Wenige Minuten später standen wir überraschungsweise vor dem Auto und stiegen alle ein.
Da Nowi und Hannes auf keinen Fall verraten wollten, wohin es ging, quetschen wir uns zu fünft in Nowis Auto, das echt winzig war. Wenig später wurde der Wagen wieder langsamer...

Nur in meinem KopfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt