Epilog

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Die Kirchenglocken läuteten, als sich die Gäste im großen Saal versammelten.

Es war schon eine lange Zeit her, dass ein so prachtvolles Fest im Schloss von Bredinia gefeiert wurde und es war auch schon lange Zeit her, dass Adelige aus Rumina das Schloss betreten hatten.

Vor Monaten noch, hätte sich niemand auch nur vorstellen können, dass ein Ruminianer je wieder ein Fuß in das Land setzen würde - geschweige denn in das Königshaus. Doch so war es zum heutigen Anlass mehr als nur gerechtfertigt. Rumina hatte Bredinia in Kriegszeiten zur Seite gestanden und gemeinsam hatten sie viele ihrer Landsleute aus dem feindlichen Zumalia retten können - darunter auch den König.

Gottes Wille stand ihm zur Seite und eröffnete ihm sein Glück: Zumalia wurde besiegt und stand nun unter seiner Obhut. Und wer dachte, dass die Grenze des Glücks da schon erreicht war, der irrte sich. In einigen Monaten würde der König einen hoffentlich gesunden Thronerben in den Armen halten, den ihm seine wunderschöne Frau schenken würde.

Das Königpaar war nach einigen Wochen der Erholung zu neuem Leben erwacht und strahlte wie die aufgehende Sonne. Sie waren ein so schönes Paar.

Nun standen sie in den ersten Reihen, hielten sich bei den Händen warteten gespannt auf die anstehende Hochzeitszeremonie. Sicherlich schwelgten sie dabei in Erinnerung an ihre eigene Hochzeit, die vor gut einem Jahr genau hier stattgefunden hatte.

Der heutige Tag galt aber nicht Matthew Kyle Montrose und seine Frau Lyla Jane, sondern seiner Schwester, der Prinzessin Miranda Montrose, die zukünftige Ehefrau von keinem geringeren als Peeta Lyon, rechte Hand des Königs und ein alter Freund der Familie.

Und dann war es soweit. Als die Braut den Raum betrat, zog sie alle Blicke auf sich. Sie trug ein wunderschönes, weißes Kleid mit langen Spitzenärmeln und einem herzförmigen Ausschnitt. Das Kleid selbst war ausladend, ließ sie aber keines Wegs breit oder unförmig erscheinen, sondern schlank und anmutig. Man konnte erahnen, dass viel mit Spitze und Silbergarn gearbeitet wurde, denn hin und wieder verfingen die Sonnen strahlen sich darin und ließen es glitzern.

Doch es war nicht das Kleid oder ihr braunes Haar, welches ihr prachtvoll geflochten wurde, was besonders an ihr auffiel, sondern es war ihr Lächeln.

Die Prinzessin strahlte übers ganze Gesicht. Ihre Augen funkelten und ihre weißen Zähne glänzten im Licht. Ihr Blick galt ihrem zukünftigen Ehemann, der ebenfalls freudenstrahlend lächelte. Es war ein rührseliger Anblick.

Wer würde bei dieser sehnsüchtigen, vollkommenen Liebe nicht schwach werden?

Die beiden würden den Bund der Ehe schließen, da sie sich nicht mehr vorstellen konnten, ohne einander zu sein. Das Schicksal hatte sie zusammengeführt und würde sie auch nicht mehr trennen. Das war gewiss.

All das, was geschehen war, hatte Gott geschehen lassen, weil er wollte, dass die Menschen etwas lernen und das Leben besser verstehen würden, wenn sie es wahrhaftig lebten.

Für die wahre Liebe lohnt sich jeder Kampf...

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