Kapitel 8

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*Blooms pos.*

Langsam öffne ich meine Augen und schaue mich kurzzeitig desorientiert um, bis mir wieder einfällt, wo ich bin und warum. Vorsichtig setze ich mich auf und muss gegen leichten Schwindel ankämpfen und die selben Kopfschmerzen, von der Nacht. 'Ich muss ja kräftig gegen meinen Kopf geflogen sein.' denke ich und erkläre mir somit meine unerträglichen Kopfschmerzen. Benommen von dem Schmerz stehe ich endgültig aus dem Bett auf und gehe auf das Waschbecken am Ende des Raumes zu, was sich als schwieriger als gedacht herausstellen sollte, da ich leicht verschwommen meine Umgebung nur wahrnahm. Ja wenn ich so darüber nachdenke, sind die Kopfschmerzen intensiver als gestern Nacht, aber es ist ja auch verständlich, schließlich habe ich eine Platzwunde, bin gegen Bäume geflogen, da ist es doch überhaupt nicht verwunderlich, dass ich Kopfschmerzen habe, es wäre eher besorgniserregend, wenn ich nach gestern nichts verspüren würde.

Endlich am Waschbecken angekommen, stütze ich mich erst am Waschbeckenrand ab, um mich danach frisch im Gesicht zu machen. Mein Blick wandert zum Spiegel und ich betrachte nachdenklich mein eigenes Spiegelbild. Was war das bloß gestern? Eine Vision der Vergangenheit? Aber wer war der Junge? Warum konnte ich seinen Namen nicht verstehen? Sollte ich ihn nicht verstehen? Aber warum um alles in der Welt, soll ich eine Vision sehen, wenn ich nicht erfahren darf, wer oder besser um was und wen es geht? Ich bin hier doch nicht in einer Rätselshow, was soll ich damit anfangen? Oder war es doch nur alles Einbildung? Soll ich mir das alles einfach nur ausgedacht haben? Eine Art Traum, ein Hirngespinst? Nein, dafür war es zu real. Und wieso auch? aber was sollte es dann? Soll mir das vielleicht bei irgendetwas helfen? aber bei was? Was haben die Urhexen nur mit dem Jungen getan? Und dieses Dorf...was ist da bloß geschehen? Warum sagt mir mein Instinkt, dass die Urhexen etwas mit dem abgebrannten Dorf zu tun haben? Und dieser mysteriöse Junge eine wichtige Rolle spielt? Doch wer ist er? Könnte er der Schlüssel für ein verborgenes Geheimnis sein? Der Schlüssel, der mir helfen könnte, mehr über Domino zu erfahren? Mehr über die Urzeitlichen Hexen? Doch warum hatte ich dieser Vision im Kampf mit Valtor? Werde ich nochmal so etwas zu fühlen bekommen?

Zögerlich wende ich mich vom Spiegel ab und gehe zurück zu meinem Bett. Nachdenklich setze ich mich. Das ist alles so surreal. Ich verstehe das alles nicht. Ich habe so viele Fragen in mir, wie ein Feuer, was in meinem Herzen startet und sich immer weiter verbreitet, bis zum Höhepunkt und dann einfach erstickt, weil ihm nichts mehr gegeben wird zum wachsen, so als würde immer mehr ans Licht kommen, immer mehr Fragen entstehen, die am ende doch nur unbeantwortet bleiben, eine verschlossene Tür, die ich nie zu öffnen bekommen werde. aussichtslos.

Immer tiefer versinke ich in meinen Gedanken, drifte immer tiefer ab, einfach um Antworten in der Dunkelheit der Ahnungslosigkeit zu finden, doch leider holt mich kein Licht aus der Dunkelheit. Immer wieder rufe ich meine Erinnerungen wach, versuche etwas zu sehen, um zu verstehen, suche nach Hinweisen, gehe jeder Erinnerung nach. Sollte ich Miss Faragonda fragen? Sie auf das Dorf ansprechen? Aber was würde es bringen, woher soll sie wissen, was ich für ein Dorf meine, wenn ich nicht mal weiß, wie es heißt, wo es liegt, das führt doch zu nichts. Frustriert stehe ich wieder von dem Bett auf und werde wieder von dem Schwindel überrumpelt. 'Was soll das?' frage ich mich still. Es war einfach nur merkwürdig gestern. Was hat Valtor überhaupt hier gemacht? Was wollte er? Warum war er so merkwürdig? Es sah so aus, als würde es ihm schlecht gehen. Moment mal, auf Andros, da war doch auch so eine merkwürdige Begegnung, nur dass er da sich umdrehte und Blut auf den Boden tropfte. War es von ihm? Kann es sein? Doch was hat das alles dann zu bedeuten? Hat es überhaupt etwas zu bedeuten? Vielleicht hatte er einfach Nasenbluten, kann ja mal vorkommen. Ich bin einfach überfordert mit meinen ganzen Gedanken, mein Kopf droht ja schon fast zu platzen von dem vielen Nachdenken.

Wieder wälze ich mich umher, ich brauche Antworten, Antworten, die ich nie erhalten werde. Das ist so frustrierend. Wie sehr ich es hasse, wenn ich im Dunkeln tappe. Ich hoffe, dass ich wenigstens wieder auf mein Zimmer darf, ich hasse die Krankenstation.

DrachenliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt