Kapitel 16

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*Blooms pos.* 

Das Zittern wird immer schlimmer, die Schmerzen scheinen nur so zu explodieren. Ich versuche es zu ignorieren und mich zu fokussieren, doch nichts scheint zu gelingen. Und dann, dann spüre ich wieder, wie Blut aus meiner Nase zu laufen beginnt. 'Oh nein.' Langsam, kaum merklich bewege ich meine zitternde Hand an meine Nase heran und einzelne rote Tropfen meines Blutes sammeln sich auf meiner Hand, doch es ist kein Vergleich zu dem Szenario in der Bibliothek vorhin. 'Komm schon, das schaffst du!' motiviere ich mich gedanklich, auch wenn ich mich überhaupt nicht danach fühle auch nur etwas zu machen. Wieder wandert mein Blick zu Valtor, der immer noch bewusstlos neben mir hockt, das Blut immer noch zu fließen scheint. 'Wenn ich ihn nicht heilen kann, dann muss ich doch wenigstens ihm irgendwie anders helfen, ich muss einfach.'                                                                                                                                                                 Qualvoll langsam bewege ich mich etwas, um näher an Valtors Gesicht rutschen zu können. Noch einmal unternehme ich einen lächerlichen Versuch meine Kräfte zu verwenden, doch ich schaffe es nicht einmal einen einfachen Funken Feuer zu erschaffen. 'Gut, dann eben anders.' Auch wenn es mir schwer fällt, überhaupt noch meine Augen offen zu halten, so kämpfe ich gegen den dichten Nebel um mich herum an, um Valtor helfen zu können. Ich greife ich meine rechte Rocktasche und ziehe ein weißes Taschentuch hervor. Sehr langsam und vor allem vorsichtig, beginne ich das herauslaufende Blut abzufangen und seine Nase und auch seinen Mund von diesem zu befreien. Die Blutung scheint zu stoppen, dennoch sieht er mehr als nur verboten aus, wenn ich mir sein von Blut gezeichnetes Gesicht anschaue. Das Taschentuch färbt sich immer weiter rot ein, doch sein Gesicht wird nicht wirklich sauber. Doch ich verliere nicht die Geduld und tupfe weiter behutsam über sein Gesicht, befreie ihn schrittweise immer weiter von dem Blut. Schnell ist das gesamte Tuch rot gefärbt. Wieder greife ich in meine Hosentasche und ziehe ein weiteres Tuch heraus, vollende mein Werk, tupfe weiter das Blut ab.                               Doch plötzlich schlägt eine Hand nach mir und noch bevor ich reagieren kann, erwischt sie mich und ich kippe leicht zur Seite, reflexartig halte ich meine Hand an meine geschlagene Wange und schaue schockiert zu dem Schwarzmagier vor mir. Alles geht wieder so schnell und schon in der nächsten Sekunde greift er gewaltsam nach meiner Hand und zerquetscht mein Handgelenk, seine Augen schlagen wütend auf und er sieht voller Zorn zu mir, doch als er mich erkennt, sieht, wie eingeschüchtert ich neben ihm sitze, erweichen sich seine Gesichtszüge und er beginnt mich mit seinem Blick abzuscannen. Nervös betrachte ich ihn, schaue kurz zu meinem Handgelenk, welches er noch immer fest in seinem hält. Er verfolgt meinen Blick, sieht zu seiner Hand, an meinem Handgelenk und lässt dieses aus Reflex sofort los. ,,Tut mir leid." murmelt er. Ich nicke nur und entferne meinen Arm etwas von ihm. ,,G-geht es dir besser?" frage ich leise. ,,Es geht... besser...und...wie geht es dir?" fragt er zögerlich. ,,Auch besser." antworte ich immer noch eingeschüchtert. ,,Was machst du überhaupt hier?" fragt er nun wieder strenger. ,,Was wohl? Ich war zufällig wach, habe gespürt, dass du wieder Mist baust und wollte dich aufhalten." erkläre ich selbstverständlich. ,,Hätte ich mir denken können." ,,Was ist mit dir passiert?" wechsle ich das Thema ohne weiter auf seine vorige Aussage einzugehen. Überrascht wandert sein Blick zu mir. ,,Das geht dich nichts an!" keift er mich an. ,,Du wärst fast an deinem Blut erstickt, kannst du dir vorstellen, dass ich mir irgendwie Sorgen mache?!" keife ich zurück und bereue sofort meine letzten Worte. Natürlich muss es, auch wenn es selber sehr lächerlich aussieht, dank seiner noch blassen Haut und den restlichen Blutspuren, mich süffisant anstarren und ein unverschämtes Lächeln aufsetzen. ,,Die kleine Fee macht sich also Sorgen um ihren Erzfeind, wie nützlich." amüsiert er sich über mich. ,,Tja, ich habe halt ein Gewissen und kümmre mich um meine Mitmenschen!" antworte ich beleidigt und wende meinen Blick ab. Insgeheim warte ich auf eine Reaktion von Valtor, die auch sofort kommt, als er beginnt leise zu lachen. Auch ich muss mir das lachen verkneifen, als mir die gesamte Situation bewusst wird, ich wollte eigentlich Informationen, war in der Bibliothek, bin einfach hergekommen, habe Valtor gefunden, wir waren beide schwach und dem Tod näher als dem Leben und jetzt sitzen wir hier gemeinsam und lachen über uns und die gesamte Situation.    

DrachenliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt