Drachenliebe

Kapitel 10

*Blooms pos.* 

Ich verstehe so langsam nichts mehr, ich komme nicht mehr hinterher. Was haben diese Visionen zu bedeuten? Was sollen sie mir vermitteln? Was ist die Bedeutung? Wer ist dieser Junge? Was hat er mit den Urhexen zu tun? Was hat das alles mit Domino zu tun? Warum sehe ich diese Visionen immer nur dann, wenn ich mit Valtor aufeinander treffe? Warum drifte ich in eine andere Welt ab, wenn sein Feuer mit meinem in Verbindung kommt? Hat das überhaupt eine Verbindung? Kann ich überhaupt noch klar denken? Diese verdammten Kopfschmerzen, die rauben mir jeden Nerv. ,,Bloom!" schreit plötzlich jemand meinen Namen aus vollen Halse. Überrascht und mit Schmerzen des Grauens schaue ich mich um und entdecke erst nach einiger Zeit den kleinen Elf, Professor Wizzgaz vor mir. ,,Wie schön, du hörst also doch noch etwas?" schreit er mit piepsiger Stimme und löst damit in mir eine Welle des neuen Schmerzes aus. Angestrengt versuche ich meine Schmerzen zu unterdrücken, so wie die letzten Tage schon. 

Eigentlich war ich noch krankgeschrieben, der Kampf ist erst drei Tage her, aber ich habe es nicht mehr ausgehalten, alleine in meinem Zimmer, ich war nur mit meinen Gedanken beschäftigt, mit ihnen und meinen Schmerzen, deshalb wollte ich wieder am Unterricht teilnehmen, einfach um auf andere Gedanken zu kommen. Kopfschmerzen habe ich so oder so, da kann ich auch im Unterricht sitzen, dachte ich zumindest, doch nichts hilft, meine Gedanken kreisen nur um die gleichen Themen, meine Schmerzen steigen, mein Kopf ist so empfindlich, als wäre er plötzlich aus Zucker. ,,Es tut mir leid Professor, ich war gerade abgelenkt." entschuldige ich mich und versuche keine Schwäche zu zeigen. Unter zusammengebissenen Zähnen atme ich gleichmäßig, versuche es, um den Schmerz nicht zu spüren. Wenn es doch nur helfen würde. Es fühlt sich an, als würde jemand mit einem Hammer auf meine Schläfen schlagen, meinen Schädel einschlagen. Als würde mein Kopf einfach platzen, in tausend Teile zerspringen. ,,Abgelenkt? Kurz? Du hast nicht ein Wort von dieser Stunde mitbekommen, die anderen Lehrer haben sich auch schon beschwert, wenn du noch nicht auf den posten bist, dann geh ins Bett, aber sitz hier nicht und mach nichts." schreit er aufgebracht. Langsam steigt die Wut in mir. Was will der eigentlich von mir? Was wollen die Lehrer von mir? Meine Güte da passe ich einmal nicht auf und die Lehrer beraten sich alle sofort, haben die kein anderes Gesprächsthema? Als würde ich nicht schon genug Probleme haben. ,,Anstatt darüber zu reden, dass ich nicht aufgepasst habe, sollten sie Lehrer sich lieber beraten, wie sie ihren Unterricht führen sollen!" uppsi wo kam das denn her? Schockiert über meine eigenen Worte lege ich mir eine Hand auf meinen Mund und schaue den Elf vor mir an. ,,Ich meine, es tut mir leid, ich...ich fühle mich heute noch nicht besonders, ich denke es wäre besser, wenn ich doch noch ein oder zwei Tage krankgemeldet bleibe." entschuldige ich mich. ,,Das glaube ich auch, also nimm deine Sachen und gehe dich ausruhen, hoffentlich bist du in ein paar Tagen aufmerksamer." ,,Ja Professor." 

So schnell wie nur möglich packe ich meine Schulsachen zusammen und verschwinde aus den Klassenraum. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie mir die Winx mitfühlende Blicke zuwerfen, doch ich reagiere nicht. Die Tür fällt hinter mir ins Schloss und ich lasse mich langsam auf den Boden sinken. Tief atme ich ein und aus, versuche meine Gedanken zu ordnen, meine Schmerzen zu kontrollieren. Wie konnte ich nur so die Kontrolle verlieren? Er ist mein Lehrer, war immer für mich da, aber diese Situation, es ist mir alles zu viel. Ständig spuken die gesehenen Bilder in meinem Verstand. Dann diese Schmerzen, sie zerren an meinen Nerven. ,,Was soll ich nur machen?" flüstre ich in die Stille. Langsam senke ich mein Gesicht, winkle meine Knie an, lege meine Arme auf sie und stütze mein Gesicht auf meine Arme. Tränen beginnen meine Augen zu verlassen, prasseln wie kleine Regentropfen auf mein Shirt, meine Arme werden feucht. 

'Reiß dich jetzt zusammen, wenn dich hier jemand sitzen sieht, was sollen die nur denken?' Langsam erhebe ich mein Gesicht von meinen Armen und erschrecke. Kleine Bluttropfen sind auf meinen Armen. Überfordert und mit zitternder Hand, wische ich unter meiner Nase entlang. Rot, meine Hand ist rot von Blut. Überfordert und panisch wische ich mir nochmals unter der Nase entlang, wieder Blut. Mein Kopf dröhnt, meine Nase fühlt sich an, als würde sie brennen. Ich spüre, wie immer mehr Blut aus meiner Nase zu laufen scheint.