~Kapitel 11~

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Aizawa rannte auf mich zu und ich stand auf. Tränen sammelten sich in meinen Augen und ich rannte auch zu ihm. Er nahm mich fest in seine Arme und drückte sein Gesicht in meine Schulter. Ich verstand nicht ganz. Er ist doch mein Lehrer. „Ich dachte ich hätte dich verloren" sagte er und ich war immer noch verwundert. „Herr Aizawa was machen Sie da?" fragte ich ihn und er löste die Umarmung sofort auf. Ich sah ihm fragend ins Gesicht und er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Ähm also das ist so..." fing er an und sah mir dann ernst in die Augen. 

„Setz dich erstmal" sagte er und ich setzte mich auf den Rand vom Krankenwagen. „Hmmm wo soll ich anfangen?" fragte er sich und schaute in den Himmel. Ich beobachtete ihn und spürte, dass es ihm schwerfiel, für das was auch immer er mir sagen wollte. „Okay also ich ähm bin dein Onkel. Ich bin der Bruder deines Vaters" sagte er und mir stockte der Atem. //Warte was?!// „Ich weiß das kommt jetzt komisch rüber und ich hätte es dir vielleicht früher sagen sollen aber ich wusste es ja nicht einmal mehr selber. Jedenfalls bist du meine Nichte" sagte er und schaute nun direkt in meine blauen Augen. „Wie.. Wie ist das möglich. Ich habe Sie vorher nie gesehen. Und mein Vater hat auch nichts von einem Onkel erzählt" fing ich an. „Damals, bei dem Feuer. Da war ich da aber ich wusste nicht, dass du meine Nichte bist. Ich habe dich damals ins Krankenhaus gefahren. Ich dachte du wärst vielleicht irgendeine Freundin meiner Nichte. Schließlich heißt du ja eigentlich Sakaki Yuki Iseba. Hätte ich es damals schon gewusst, hätte ich mich um dich und deinen Bruder kümmern können. Und mir tut es unendlich leid, dass er dich die ganzen Jahre Misshandelt hat. Ich habe das alles erst vor kurzen rausgefunden, wo du schon verschwunden warst. Es tut mir so leid" sagte er und ich umarmte ihn einfach. „Ist schon gut" sagte ich und schniefte. Klar es war komisch jetzt wieder jemanden zu haben aber daran werde ich mich schon gewöhnen. „Okay komm. Wir müssen dich ins Krankenhaus bringen" sagte er. Ich nickte und setzte mich mit ihm in den Krankenwagen, welcher dann auch losfuhr. 

Am Krankenhaus angekommen wurde ich erstmal untersucht und es stellte sich heraus, dass mein linkes Schienbein so stark demoliert war, dass es abortiert werden musste. Ich wurde in Narkose gesetzt und bekam von allem nichts mit. Als ich wieder aufwachte spürte ich, das mir etwas fehlte. Mein linkes Bein ging nur noch knapp bis zum Knie, aber ich hatte keine Schmerzen mehr. Zum Glück. //Warte wo ist Eri?!// dachte ich und stand panisch auf. Ich verlor fast mein Gleichgewicht aber ich schaffte es dennoch und hüpfte zur Tür. Gerade als ich sie öffnen wollte ging sie schon auf und vor mir stand Aizawa. „Oh Iseba was machst du denn hier?" fragte er. „Wo ist Eri?!" fragte ich panisch. „Wer?" „Das kleine Mädchen. Sie hat ein kleines Horn auf der Stirn. Wo ist sie?!" erklärte ich kurz. „Ah. Sie ist in Zimmer 533. Gleich neben deinen" sagte er. Ich wollte an ihm vorbei, jedoch stoppte er mich und hob mich hoch. Ich wolle protestieren aber als ich merkte, dass er mich zu Eris Zimmer trug blieb ich still. Dort angekommen sprang ich fast schon aus seinen Armen und hüpfte so schnell es ging zu Eri. Sie war wach und Midoriya war bei ihr. Er schlief. Ich hüpfte an ihr Bett und umarmte sie. „Geht es dir gut?" fragte ich und untersuchte sie, ob sie irgendwelche Verletzungen hatte. Sie nickte und ich umarmte sie wieder. Sie erwiderte die Umarmung und legte ihre kleinen Arme um mich. „Was ist mit deinem Bein?" fragte sie auf einmal. Ich sah an mir hinunter. //Ach ja// „Ich habe mich dort ganz doll verletzt, deswegen wurde es amputiert" erklärte ich. „Was ist amputiert?" fragte sie und schaute zu mir hoch. „Das heißt es wurde ab operiert. Entfernt, weil es nicht mehr zu heilen war" erklärte ich nochmal. „Kayoko?" fragte Midoriya plötzlich. Ich drehte mich zu ihn um. Er sah mich mit aufgerissenen Augen an. Dann fing er an zu weinen und umarmte mich. „Hey hey alles gut. Mir geht es gut" sagte ich und streichelte seinen Kopf. „Bin ich froh, dass es dir gut geht" sagte er und löste endlich die Umarmung. Er wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und wurde wieder ernst. „Tut mir leid, dass wir dich erst jetzt gefunden haben" sagte er. „Wie lange war ich eigentlich weg?" fragte ich, weil es mir immer noch nicht gesagt wusste. ich wusste noch nicht mal, welchen Tag und welches Datum wir hatten. „Vier Monate und drei Tage" sagte er und mein Atem stockte. //Was?! So lange?// „Tut mir leid wegen deinem Bein" sagte er und schaute bedrückt weg. „Ach. Das geht schon" antwortete ich nachdem ich meine Stimme widergefunden hatte. 


~Timeskip: eine Woche später~

Ich war endlich zurück an der UA. An meinem linken Bein hatte ich eine Prothese und konnte wieder normal gehen. Aizawa meinte, dass die Klasse jetzt in Wohnheimen auf dem Schulgelände wohnt, wo ich auch ein Zimmer habe. In der Woche, wo ich noch im Krankenhaus war, kam mich meine Klasse jeden Tag besuchen. Ich spürte immer wieder die traurigen und besorgten Gefühlen der anderen. Das brachte mich dazu mich schlecht zu fühlen. Ich will nicht, dass sich jeder um mich sorgt oder meinetwegen traurig ist. Mein herz schmerzte....... auch jetzt, wo ich vor dem Wohnheim stehe. Ich atmete einmal tief ein und aus, setzte ein lächeln auf und öffnete die Tür. Es waren gerade alle am Essen, doch als sie mich sahen sprangen alle auf und es gab eine Gruppenumarmung. Ich fühlte mich unwohl. Traurigkeit, Sorge, Freude alle Gefühle trafen mich auf einmal und mir wurde leicht schwindelig. „Ich... krieg.. keine Luft!" presste ich heraus und die anderen lösten endlich die Umarmung auf und guckten mich mit einem breiten Lächeln an. „Komm ich zeig dir dein Zimmer" rief Ochako. „Ich komm mit" sagte Mina. „Ich auch" warf Hagakure ein und schoben mich nach oben. Ich spürte die Aufregung der drei Mädels und sie wurde immer mehr so näher wir zu meinen Zimmer gingen. //Was haben die denn?// fragte ich mich selbst. 

~𝐹𝑒𝑒𝑙𝑖𝑛𝑔𝑠~   (𝚋𝚗𝚑𝚊)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt