~Kapitel 16~

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„Ich... ich verspreche es.." sagte er leise und immer noch verwirrt.


Ich atmete tief ein und aus. Konzentrierte mich und bereitete mich darauf vor ihm alles zu erzählen.




„Es fing alles an als ich 7 war. Meine Mutter hat mich mit runter in den Keller genommen. Ich hatte schon vorher gemerkt, dass irgendetwas nicht stimmte. Dort unten wurde ich an einer Metallplatte festgebunden und bekam unser Familienmal auf den Rücken Tätowiert" fing ich an. Ich stand auf, stellte mich mit dem Rücken zu Todoroki und zog mein Shirt hinten hoch. Ich drehte meinen Kopf nach hinten und sah, wie er meinen Rücken anstarrte. Aber er stand nicht auf und blieb sitzen. Ich zog mein Shirt wieder runter und setzte mich wieder neben ihn. „Es tat höllisch weh und ich habe ab und zu noch Alpträume von dem Tag. Danach wurde es nicht wirklich besser. Meine Mutter hat mich gezwungen zu Trainieren und wenn ich mich geweigert habe, hat sie mich geschlagen. Als ich acht war, war es immer noch nicht besser. Und was am Geburtstag meines Bruders geschah war schlimm. Denn unser Haus explodierte und alle außer mir und meinem Bruder sind ums Leben gekommen. Mein Bruder konnte mich damals schon nicht ausstehen und das hat er mich die die letzten sieben Jahre deutlich spüren lassen. Er hat mich gezwungen meinen Quirk nicht zu benutzen und wenn er mich erwischt hat hat er mich geschlagen. Er hat mir auch andere Wunden zugefügt. Eine Narbe davon geht von meinen Bauchnabel bis zum Anfang meines Oberschenkels" sagte ich und zeigte ihm die Wunde. „In der Schule war ich eine Außenseiterin und wurde von ein paar anderen Mädchen gemobbt. Aber das war nicht so schlimm, wie zuhause bei meinem Bruder. Er hat mich immer geschlagen nach der Schule und ich war immer froh, wenn er nicht da war oder geschlafen hat. Und als er herausgefunden hat, dass ich auf die UA gehe ist er ausgerastet. Er hat mich an die kalte Heizung in meinem Zimmer gekettet. Zuerst hat er mich nur geschlagen aber dann.... dann hat er eines seiner Messer geholt und die Narbe an meinem Oberschenkel wieder aufgeschnitten. Diese hatte er mir das erste mal zugefügt, als er herausgefunden hat, dass ich heimlich meinen Quirk trainiere. Deswegen auch die blauen Flecke an meinem Körper und an der Hüfte, welche ja angeblich vom Training war" sagte ich mit zitternder Stimme. Todoroki sagte nichts und beobachtete mich nur und hörte mir zu. Dafür war ich ihm dankbar. Ich schaute auf meine Hände und spürte, dass er Mitleid mit mir hatte. Aber ich spürte auch Nachvollziehbarkeit und Dankbarkeit. Ich atmete ein paar mal tief ein und aus und redete dann weiter. 
„Kommen wir zu meinem Quirk. Ihr alle wisst ja, dass mein Quirk Wind ist.....
Das stimmt nicht ganz. Mein eigentlicher Quirk heißt Feelings. Ich kann die Gefühle aller in meiner nähe spüren, außer ich habe meine Augen geschlossen. Ich kann dir jetzt genau sagen, wie du dich fühlst. Du hast Mitleid mit mir aber ich spüre auch Nachvollziehbarkeit und Dankbarkeit. Und jetzt gerade bist du erstaunt darüber" sagte ich und lächelte leicht. „Das ist aber nicht alles, denn ich kann wenn ich mich konzentriere sogar die Gefühle Manipulieren. Das Problem dabei ist, dass ich, wenn ich jemandes Gefühle manipuliere, deren Gefühl, welches ich gegen ein anderes ersetzen möchte, aufnehme und nicht mehr loswerde. Ich selbst habe mir geschworen nie die glücklichen Gefühle von anderen zu nehmen, weshalb ich nur die schlechten Gefühle aufnehme. Und da ich die nicht loswerde frisst es mich immer weiter auf umso mehr ich aufnehme. Wenn dass so weiter geht dann... dann endet es nicht gut... Diese Gefühle wandeln sich in Wind um. Wenn ich verzweifelt bin ist er lila und eiskalt. Wenn ich traurig bin ist er farblos und leicht feucht. Wenn ich wütend bin ist er blau und heiß. Wenn ich glücklich bin gelb und hat eine heilende Wirkung" erzählte ich. Tränen bahnten sich ihren weg in meine Auge und ich blickte hinunter auf meine geschlossenen Hände, welche auf meinem Schoß lagen und leicht zitterten. Stille breitete sich zwischen uns aus...

Eine unangenehme Stille....


Dann spürte ich zwei warme arme, welche mich in eine sanfte Umarmung schlossen. Ich schloss meine Augen und weinte still. Meine Tränen hörten gar nicht mehr auf und ich schluchzte leise. Todoroki setzte uns schließlich so hin, sodass ich auf seinem Schoß saß, meinen Kopf gegen seine Brust gelehnt. Ich fühlte mich so schwer und wollte nicht mehr. Ich wollte nicht mehr Leben. Und trotzdem tat es gut mich ihm anvertraut zu haben. Ich beruhigte mich wieder und meine Augen brannten. Wir saßen still auf meinem Bett und genossen die Anwesenheit des anderen. Meine Augen hatte ich geschlossen. Damit ich nicht die anderen Gefühle spürte. 


„Eine Sache gibt es da noch" sagte ich und er schaute fragend zu mir hinunter. 















„Ich werde sterben..." sagte ich.















 „Was?! Nein! Das... das kannst du nicht machen" sagte er und schluchzte. „Hab keine Angst. Ich werde deine Gefühle für mich so manipulieren, sodass du mich zwar noch liebst aber nicht an meinem Tod kaputt gehst. Glaube mir es ist besser so. Suche dir jemanden mit dem du für immer Glücklich sein wirst. Ich bin diese Person nicht. Ich mache die Menschen nur kaputt, zerstöre sie oder sie mich..." sagte ich. „Das lasse ich nicht zu! Ich will bei dir bleiben! Bitte... lass mich bei dir bleiben..." schluchzte er. Er weinte und mein Herz brach immer weiter. Es würde nicht mehr langen dauern, bis es ganz gebrochen war. Und dann leuchteten meine Augen blau auf. Todoroki sah in meine Augen und dann leuchteten seine auch leicht blau. //Diese Manipulation wird heftig// dachte ich und drang in seine Gefühle für mich ein. Ich manipulierte seine Liebe für mich so, dass es nur Freundschaftliche liebe war. Ich schwächte seine Traurigkeit, Sorge und Mitleid für mich. Ich schwächte seine Gefühle für mich alle so sehr, sodass wir nur eine leichte Freundschaft hatten und er nur kurz um mich trauern würde. Dann setzte ich sein Schlafgefühl frei und drang aus seinen Gefühlen. Er lehnte schlafend an mir und ich stand vorsichtig auf. Ich legte ihn richtig in mein Bett und deckte ihn zu. Ich sah traurig zu ihm und guckte dann auf die Uhr. Sie zeigte bereits 5 Uhr morgens und ich ging aus meinem Zimmer. Erst ging ich zu Ochako, dann zu Mina und dann zu den Jungs auf meinem Stockwerk. Danach ging ich nach ganz oben und dann runter und klapperte alle Zimmer ab. Ich manipulierte bei allen die Gefühle für mich und als ich fertig war, war es bereits kurz vor sieben. Ich ging gerade zu Aizawas Zimmer und öffnete die Tür vorsichtig. Er schlief wie ein Stein und bekam, wie alle anderen nichts mit.

~𝐹𝑒𝑒𝑙𝑖𝑛𝑔𝑠~   (𝚋𝚗𝚑𝚊)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt