epilog

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vibe des kapitels: can't imagine - shawn mendes
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5 Jahre später

„È tutto?"

„Sí, grazie, Lolo", sagt Louis und nimmt die Tüte mit dem Fisch entgegen. „A domani, ciao!"

„Ciao, Louis", verabschiedet sich auch Lorenzo und grinst nochmal sein Zahnlückegrinsen, das bestimmt einer der Gründe ist, warum er reihenweise Touristinnen abschleppt. Das kleine Glöckchen über der Tür bimmelt, als Louis aus dem Laden in die warme Luft tritt und er lächelt.

Heute ist einer dieser Tage, an denen einfach nichts schief laufen kann. Schon als er aufgestanden ist hatte er ein Lächeln auf den Lippen (was auch daran liegen könnte, dass Harry ihn mal wieder wachgeküsst hat, weil ihm zu langweilig geworden ist) und das ist bis jetzt nicht verschwunden.

Es weht eine leichte Brise und er hört in der Ferne ein paar Möwen kreischen, die sich um einen Fisch streiten. Das Wetter könnte heute gar nicht perfekter sein. Und es passt zu Louis' Stimmung.

Er läuft durch die kleinen Straßen des Fischerdörfchens und grüßt ein paar der Anwohner bis er am Parkplatz ankommt. Beim Auto ist noch niemand, deshalb legt er die Tüte mit dem Fisch nur auf den Rücksitz neben Harrys Hut, den er nie trägt und angelt dann nach der Packung Kaugummis daneben. Wie praktisch es doch ist ein Cabrio zu haben. Und wie praktisch, dass man hier allen vertrauen kann und sie deshalb weder das Verdeck runter klappen noch das Auto abschließen (meistens jedenfalls...in der Hochsaison sind ihnen dann doch zu viele Touris hier).

Louis lehnt sich an den Kofferraum, schließt die Augen und streckt sein Gesicht gegen die Sonne. Sie scheint warm auf seine Haut und er atmet tief ein und lächelt. Sein Leben ist gerade einfach perfekt.

Nach ein paar Minuten vibriert das Handy in seiner Hosentasche und er zieht er hervor. Mum steht auf dem Display, deshalb geht er schnell ran und dreht sich so, dass die Sonne ihn nicht blendet.

„Hey Mum", begrüßt er seine Mutter und hört ihr Lächeln fast, als sie den Gruß zurückgibt. Louis entfernt sich vom Auto und geht weiter zu der kleinen Mauer, um sich darauf niederzulassen. Selbst hier hat man einen fantastischen Ausblick aufs Meer.

Eine Weile reden sie nur über belangloses Zeug, dann irgendwann geht es darum, dass Jays letzter Arzttermin gut verlaufen ist.

Louis beißt sich grinsend auf die Lippe. „Ja, klar Mum", sagt er. „Und sag Dan er soll mich nicht hassen, wenn ich komme und euch erstmal eine Woche lang nerve. Ich will da sein, wenn mein Geschwisterkind geboren wird."

Kurz ist Stille. Louis runzelt die Stirn.

„Ähm." Seine Mutter räuspert sich. „Deine...deine Geschwister."

Louis runzelt seine Stirn noch tiefer.

„Was?" Hat er sich verhört?

„Es ähm...es sind Zwillinge", sagt Jay und Louis' Mund klappt auf. Er kann kaum glauben, was er gehört hat. Er schnappt nach Luft. „Zwillinge?" Seine Stimme zittert ein bisschen und er sieht in Gedanken schon ein Bild von seiner Mutter und ihrem Mann wie sie beide jeweils ein Kind auf dem Arm haben und sich gestresst aber glücklich zulächeln, während sie durchs Wohnzimmer laufen und versuchen die Kinder zum einschlafen zu bringen.

„Ja", haucht seine Mutter und Louis kann hören wie glücklich sie ist und das reicht schon fast, dass seine Augen wässrig werden.

„Oh mein Gott", flüstert er und holt tief Luft. „Ich krieg zwei kleine Geschwister?"

„Ja", wiederholt seine Mutter und Louis merkt, dass auch sie fast weint.

„Mum", sagt er und schluchzt leise. „Ich weiß gar nicht was ich sagen soll."

a rose by another name | l. s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt