Kapitel 9

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 Mir stockt kurz der Atem. Das ist er wirklich! Er, mein Retter und Held, von dem ich seit dem Vorfall jeden Tag träume. Ich weiß nicht, wie lange ich schon zu ihm rüber starre und sein Gesicht und Körper bewundere, doch plötzlich werde ich unsanft von der Seite angestoßen.

 „Hey, Erde an Emma! Was ist denn mit dir los?“ fragt mich meine Schwester. „Ach, Sophie! Musste das sein? Ich habe nur ein bisschen vor mich hin geträumt.“ – „Ja, das hat man gesehen. Du hättest ja beinahe zu sabbern begonnen? Wen beobachtest du denn“ sagt sie und schaut ebenfalls in seine Richtung. „Jonas? Gefällt der dir? Er studiert im gleichen Semester Medizin wie ich, soll ich euch vorstellen?“ „Äh..ja...n-nein, ich meine nein danke“ stottere ich daher, „wir kennen uns schon irgendwie...“ – „Wie, ihr kennt euch? Woher denn?“ – „Erinnerst du dich noch an den Vorfall vor einigen Wochen?“ – „Ja, natürlich. Wie könnte ich das denn bitte vergessen? Aber ich verstehe nicht ganz was Jonas damit zu tun hat.“ – „Da war doch ein Junge, der mich in letzter Sekunde gerettet hat? Aber in dem Trubel aus lauter Polizisten, Sanitätern und Schaulustigen habe ich ihn aus den Augen verloren, und dachte schon, ich würde ihn nie wieder sehen...bis jetzt!“ – „Jonas ist dein Retter??“ fragt sie mich erstaunt. Leider eine Spur zu laut.

 Als er seinen Namen hört, dreht er sich in unsere Richtung um. Und die Überraschung steht ihm ins Gesicht geschrieben. Wir schauen uns beide etwas verlegen an, bevor mir meine Schwester einen leichten Schupf in seine Richtung gibt und ich losgehe. Auch er kommt auf mich zu, der überraschte Gesichtsausdruck ist mittlerweile verschwunden und an seiner Stelle hat sich ein breites Lächeln ausgebreitet.

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