Kapitel 18
Ich starrte einfach auf die Fotos und zum ersten Mal seit ich denken konnte, war ich wirklich sprachlos. Einhundert Gedanken rasten durch meinen Kopf und hetzten sich gegenseitig. Woher hatten sie das Zeug, wer hat es hierher gebracht, was wollten sie damit bezwecken. Mein Blick wanderte zu James, der immer noch verkrampft von mir wegsah. Natürlich…
Mein Blick wanderte zu Victoria und schärfte sich, als ich ihr zufriedenen Ausdruck sah. Oh du kleines Miststück…
Sie hatte das getan. Keinen Zweifel. Aber wie sie es geschafft hatte, fragte ich mich…
„Adriana! Erklär uns endlich was diese Fotos zu bedeuten haben“, rief Evelyn aus und sah mich ungeduldig an. Was sollte ich sagen? Es war eine Fotostrecke von mir und Männern. Nun zwei Männern. Und jede Pose sah schlimmer aus, als die nächste. Mit den Bildern mit mir und Blake wollte ich nicht anfangen. Mir war gar nicht während unserem Treffen aufgefallen, dass wir die ganze Zeit über beobachtet worden waren, oder dass wir uns so oft berührt hatten. Seine Hand um meine Schultern, meine Hand an seinem Arm, wie wir lachten und uns angrinsten. Es sah nach etwas Eindeutigem aus, was es ganz und gar nicht gewesen war! Und Tom? Durch das Fenster des Cafes schien jemand die Möglichkeit gehabt zu haben, die ganze Konversation, die ich mit Tom gehabt hatte, auf einer Fotostrecke aufzunehmen. Vor allem die innige Umarmung zwischen mir und Tom, schien einige Fotos würdig zu sein, und der Winkel versicherte nicht, dass es nur zu einer Umarmung gekommen war… Verdammt, der Fotograf hatte wirklich gewusst, wie diese Fotos zu machen waren.
„Nichts“, antwortete ich ehrlich und erhielt ein Chorus von Schnauben aus der weiblichen Allianz, die sich gegen mich gebildet hatte.
„Nach Nichts, sieht das wirklich nicht aus“, meinte Caroline und hielt eines der Fotos zu Evelyn hoch, als hätte sie es nicht schon gesehen.
„Es ist aber nichts!“, erwiderte ich härter, „in einem seht ihr Blake, er sollte euch allen ein Begriff sein und der andere ist Tom.“
„Tom? Schon schlimm genug, dass du dich mit Blake in der Öffentlichkeit triffst, aber fremde Männer umarmen soll auch nichts sein?“, fragte Evelyn fassungslos und sah mich an, als sei ich ein noch schlimmeres Geziefer, als das sie gedacht hatte. Ich atmete tief durch und versuchte nicht die Beherrschung zu verlieren.
„Tom und ich sind Freunde. Wir waren mal zusammen ja, aber…“
„-du triffst dich mit deinem Ex-Freund?“, unterbrach mich Victoria und sah mich mit einer gehobenen Augenbraue an, bevor sie sich zu James umdrehte und ihn mit einem traurigen Lächeln anblickte.
„Hast du etwas davon gewusst?“, fragte sie leise, als hätten wir es hier mit einem Hochverrat zu tun. Ich sah sie völlig perplex an. War das ihr ernst? Sie verurteilte mich hier für meinen Exfreund, während sie neben ihrem Ex/meinem Verlobten sass und ihn trösten wollte, für nichts und wieder nichts.
Dieser Kampf hier hatte kein Sinn. Die Frauen hatten sich schon eine Meinung gebildet und nichts was ich sagte, würde sie ändern. Es gab nur eine Person hier, die ich von meiner Unschuld überzeugen musste. Die Person, die mich gerade nicht ansah und mehr nachdenklich wirkte, als wütend…oder niedergeschlagen.
„Es gibt hier nichts zu wissen. Und jetzt ist diese Inquisition beendet. Wenn ich mich jemandem zu erklären habe, dann ist das James und das werde ich im Privaten in unserer Wohnung machen.“
„Verzeihung?“, fragte Caroline empört, als wäre der Gedanke, dass sie sich in diese Sache nicht einzumischen hatte, unsinnig, „du kannst von Glück sprechen, dass Victoria so gute Kontakte hat und den Paparazzi kannte, der dich in diesen missbilligenden und fragwürdigen Momenten fotografiert hat. Wäre sie nicht gewesen, die ihm die Fotos abgekauft hätte, wäre James wegen dir ruiniert. Er hätte sein Gesicht verloren wegen einer bedenklichen Verlobten.“
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marry his brother
RomanceWenn man eine wichtige Entscheidung zum Wohle der anderen fällt, dann sollte man sich diese genau überlegen. Besonders wenn man jemanden heiraten sollte, denn man nicht kannte, wie James. Dessen Mutter sich wie der Hausdrache schlechthin benahm, wi...