thirty-six

1.5K 54 12
                                    

„Komm mit, Harry", sagte Draco und stand vom Tisch auf.

„Warum?", fragte Harry und zog das Wort in die Länge.

„Komm einfach mit mir", wiederholte Draco, nahm seine Hand und zog ihn auf die Füße. „Mum wird Victoria mitbringen."

Harry sah nur verdächtig ausdruckslose Gesichter, als er sich am Tisch bei den anderen umblickte. „Wo gehen wir hin?", fragte er und erlaubte es brummend, dass man ihn aus dem Raum zog.

Draco antwortete nicht und hielt auch nicht an, bis sie in der Mitte des Wohnzimmers standen.

„Geschenke?", fragte Harry matt und starrte auf den großen Berg von eingepackten Päckchen.

„Was denn sonst?", erwiderte Draco und wirkte sehr selbstzufrieden mit sich.

„Die sind alle für mich?", fragte Harry und seine Braue hob sich ungläubig.

„Ich hatte schon befürchtet, dass du das wirklich als bizarr ansehen würdest", murmelte Draco. „Ja, diese Geschenke sind für dich, Harry", bekräftigte er und zog Harry sanft auf den Boden neben den Berg der Päckchen.

„Wo zur Hölle kommen die her?", fragte Harry und starrte verwirrt auf den Haufen. „Das sind sicher mehr Geschenke, als ich in meinem ganzen Leben bekommen habe."

„Du warst halt unterprivilegiert", meinte Draco rundheraus.

Harry sah Draco von der Seite an. „Und du bist verwöhnt", konterte er belustigt und hat wohl wieder sein Gleichgewicht gefunden.

„Jetzt bist du dran verwöhnt zu werden", meinte Narzissa freundlich.

Die Erwachsenen waren gefolgt und setzten sich so, dass sie Harry beim Öffnen seiner Geschenke zusehen konnten. Narzissa setzte eine wieder saubere Victoria auf den Boden, die sofort zu den farbig eingeschlagenen Schachteln krabbelte.

„Wo kommen die alle her?", fragte Harry. „Ihr könnt doch nicht einkaufen gehen."

„Einiges davon haben Mum und ich eingekauft, bevor wir zum ersten Mal in dein Haus gekommen sind", gestand Draco nebenbei. „Bei anderen war ich auf die Hilfe der Zwillinge angewiesen."

Harry blinzelte vor Erstaunen. „Ihr musstet das Untertauchen vorbereiten und ihr seid Einkaufen gegangen?!"

„Eigentlich nur Mum. Du weißt doch, ich konnte auch da schon nicht mehr raus. Ich hatte ihr einfach gesagt, was ich wollte."

Harry starrte Narzissa mit offenem Mund an. „Warum solltest du so was machen?" Er war sich sicher, dass er seine Obergrenze für das Bizarre schon längst überschritten hatte. Das alles war für ihn unbegreifbar.

Severus war derjenige, der antwortete. „Narzissa war einige wenige Stunden wie ein Wirbelwind einkaufen, in verschiedenen Städten und machte es mir unmöglich ihrer Fährte zu folgen", sagte er trocken. „Es war also nicht nur für dich."

„Danke, Merlin", sagte Harry dankbar. Er hätte nie gedacht, dass man Einkaufen als Weg sehen konnte Menschen zu entkommen, aber wenn man zu den Malfoys kam, gab es irgendwie Sinn.

„Willst du auch Geschenke?", fragte Harry Victoria fröhlich. Sie hatte es geschafft einen Streifen Papier von einem der Päckchen abzureißen und wedelte damit freudig herum, als wäre es eine Flagge. „Ich bin mir sicher, dass deine Großmutter dir viele schöne Dinge zu deinem Geburtstag nächsten Monat gekauft hat."

„Hat sie", sagte Draco grinsend. „Aber Victoria kann mit deinen üben. Es ist schon fast zwei Uhr und du hast nicht mehr so viel Zeit."

„Du hast gesagt, ich hätte Zeit bis sechs Uhr", protestierte Harry.

Secrets - GeheimnisseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt