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„Ana bitte sag mir das sich Lupin irrt" die Sorge und Verzweiflung waren nun voll komplett ausgeprägt in seiner sonst so strengen Stimme. Wieder antworte ich nicht. Ich konnte einfach nicht. Meine Gedanken drehten sich im Kreis. Warum war ich nicht eine Sekunde schneller.

„Mir geht's gut, kann ich dann ins Bett?" meine Stimme wurde wieder kälter und die Leere machte sich in mir breit. „Lüg mich nicht an!" Was ich konnte, konnte er schon lang doch seine Stimme wurde nicht wirklich kalt denn sie blieb bei sauer hängen. „Ich lüg nicht, siehst du ich lächle." Ich hatte meine Maske wieder voll im Griff und lächelte Ihm entgegen.

„Snape ich denk nicht das es Sinn hat Sie jetzt noch weiter zu drängen. Asana, bitte kommen Sie morgen zu mir, wir müssen noch wegen dem Unterricht was nachholen, wird auch nicht lange dauern." Ich nicke Ihm zu und stehe auf. Snape tat es mir gleich obwohl er Professor Lupin gerne noch die Meinung gegeigt hätte, allein wegen dem Kommentar.





Ich machte mich schnellen Schrittes auf dem Weg in Richtung Gemeinschaftsraum und hoffte einfach, dass mich Snape in Ruhe lässt. Ich konnte einfach nicht mehr, ich will niemand mehr hören müssen, niemand mehr sehen müssen und einfach meine Ruhe haben. Doch mein Hoffen wurde nicht erhört. Auf der Treppe runter in den Kerker hatte er mich eingeholt und griff nach meinem Handgelenk.

„Lass mich los" zischte ich Ihn zu meiner eigenen Verwunderung an. „Tut mir leid, tut mir leid, ich wollte nicht, es tut mir leid" sprudelte es sofort aus mir hervor. Er musterte mich mit seinem Blick in dem man seine Verwirrung ablesen konnte. Schweigend lief er weiter und zog mich hinter sich her bis wir bei seinen Privaträumen ankamen. Er öffnete die schwere Tür und zog mich weiter hinter sich her bis zu seinem Sofa, auf das er nun mit einem Zeigefinger zeigte. „Setzen" Ich konnte seine Stimme nicht einsortieren und tat wie mir befohlen. Nun zückt er seinen Zauberstab.


In mir stieg ohne es zu wollen Panik auf und ich drückte mich in die letzte Ecke des Sofas. Ich machte mich so klein wie ich nur konnte, alles geschah aus Reflex wie automatisch. Ich hörte wie das Blut mir durch die Ohren rauscht und mir wurde schwindelig. Auf einmal tauchte Kissen und Decke neben mir auf dem Sofa auf und auch er kam nun auf mich zu. Ich bemerke das ich zittern angefangen hab und mir einfach alles zu viel wurde.

Er setzt sich zu mir und nahm mich in den Arm, er drücke mich so fest an Ihn aber trotzdem noch liebevoll. Nun konnte ich nichts mehr zurück halten und ich brach zusammen. Ich sank in seine Arme, die Tränen flossen wie ein Regenguss über meine Wangen und das Zittern wurde stärker. Doch er hielt mich fest, seine Hände auf meinem Rücken die mich an in pressten. Das war das erste Mal seit langem das ich so etwas empfand wie das ich geliebt werde, das erste Mal wo ich mich nicht wert- und nutzlos fühlte. Und er hielt mich fest, er ließ nicht los.





Es war wohl der nächste Tag angebrochen und ich fand mich selbst auf seinem Sofa wieder. Er saß gegenüber von mir in einem Sessel und beobachtet mich. „Guten Morgen" murmle ich vor mir hin. Ich war immer noch so erschöpft, mein Köper wollte mir einfach noch nicht gehorchen und somit war mein Versuch aufzustehen erfolgreich gescheitert. Snape musste bei dem Anblick wie ich mich aufsetzte und gleich wieder zurück viel schmunzeln. "Lach nicht." Murmelte ich wieder und als ich ein neuen Versuch startete kam er mir zu Hilfe, setzte sich neben mich und stabilisierte mich mit einer Hand.

Erst jetzt hatte ich bemerkt, dass er in der anderen Hand ein kleines Fläschchen hielt, was er mir nun in die Hand gibt. „Drink das, das wird helfen das du wieder zu Kräften kommst." Verdattert schau ich Ihn an, sein Gesicht hatte alles strenge verloren und seine Stimme war ruhig und warm. „Na komm, trink schon." Ich öffne sie, der Geruch stieg mir sofort in die Nase und ich hätte mich allein davon schon übergeben können, doch als ich es in Zug runter schluckte war ich mir echt nicht mehr sicher ob wirklich alles drin bleibt.

Doch er hatte recht behalten ich konnte kurze Zeit darauf schon wieder alleine sitzen und die Erschöpfung war beinahe verschwunden. „Danke." Auch meine Stimme hatte ihre normale Kraft zurück. Ich schloss meine Augen nochmal kurz um noch einmal tief ein- und auszuatmen. Als ich die Augen wieder aufschlug stand ein Teller mit einem Sandwich darauf vor mir. „Ich hab das vom Frühstück geholt als du noch geschlafen hast." „Danke aber ich hab kein Hunger." log ich doch genau in dem Moment musste mein Bauch zwar nur leicht brummeln aber Snape hatte es trotzdem gehört. „Bitte ess das, der Trank ist zwar gut aber der Körper ist trotzdem auf Essen angewiesen."

Zögernd schaue ich auf das Sandwich, biss eine kleine Ecke ab und legte es wieder auf den Teller zurück. Mein Blick wurde leicht angewidert. „Magst du es nicht?" Ich schüttle den Kopf „Nein, alles gut, ich hab nur kein wirklichen Hunger. Tut mir leid."

Er hatte sich wieder gegenüber von mir hingesetzt und scannte mich nun mit seinem Blick, von oben nach unten und wieder hoch. „Wann hast du das letzte Mal was gegessen?" Verwirrt schaute ich Ihn nun an „Gestern, warum?" „Du siehst so blass aus und damit mein ich nicht deine normale Blässe, kränklich blass und auch abgehungert. Alles in allem, nicht wirklich gesund." In dem Moment bereute ich es noch mehr gestern das gesagt zu haben, was ist wenn er jetzt erst recht auf mich achtet und wirklich nun alles bemerkte. Hätte ich doch nur geschwiegen.

„Ana?" mein Name riss mich zurück in die Wirklichkeit. „hmm?" „Ich hab dich gefragt wie es dir geht?" Sein Blick wich nicht von meinem Gesicht ab, er suchte den Augenkontakt mit mir, doch ich wich seinen Blicken aus. „Gut." Sage ich schnell und warf einen Blick auf die Uhr. Es war schon mittags Zeit.





„Severus?" sage ich nach einer Weile des Schweigens. Er hatte sich seinem Vorratsregal zugewandt und sortierte Sachen neu ein. Langsam drehte er sich zu mir um, Verwirrung und Besorgnis spiegelte sich in seinem Gesicht wieder. Ich nannte selten beim Vornamen, es erschien mir meistens einfach als falsch. Aber da er mich bei meinem Spitznamen nannte und der gegebenen Situation, empfand ich es für nicht ganz so falsch.

„Ana? Was gibt es denn?" Die Besorgnis ging von seinem Gesicht über in seine Stimme. Ich senke meinen Blick schnell wieder. „Tut mir leid, wirst du mir eines Tages verzeihen?" kaum hatte ich die Worte ausgesprochen kam er Schritt für Schritt auf mich zu. „Was tut dir leid? Was soll ich dir Verzeihen?"

„Ach ich weiß auch nicht, einfach alles." Er kniet sich zu mir runter und schließt seine warmen Hände um mein Gesicht. Er zwang mich förmlich ihn anzuschauen. „Was redest du nur?" Ich wich seinem Blick aus. „Verspreche mir bitte einfach, dass du mich nicht hasst und mir verzeihst." „Ana, Mädchen was redest du da?" Meine Augen beginnen zu brennen und ich spür wie sich Tränen bilden. „Ana, hey, schau mich an, ok, schau mich an." Langsam heb ich meinen Blick und schau Ihm direkt in seine schwarzen Augen. „Ich könnte dich niemals hassen, du bist mein Licht hier in dieser Welt. Ich kann dich niemals hassen, denn dafür bist du mir zu wichtig, auch wenn ich das nicht immer zeige."

Er zieht mich in eine Umarmung, er drückte mich so fest an Ihn, dass es mir schwer fiel noch Luft zu bekommen, doch das war mir egal. Er hält mich fest und ich fühlte mich sicher. „Bitte hilf mir..." flüstere ich gegen Ihn. Er verfestigt seinen Griff um mich herum.

𝙰𝚜𝚊𝚗𝚊 𝙻𝚎𝚜𝚝𝚛𝚊𝚗𝚐𝚎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt