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Inzwischen war es Sonntag am späten Abend und ich war zum ersten Mal seit her wieder alleine. Naja nicht ganz, Pansy lag in ihrem Bett und schläft friedlich aber das erste Mal seit dem Vorfall, das mich Snape alleine ließ ohne das ich bei Professor Lupin war.

Ich stehe im Badzimmer direkt vor dem Spiegel. In meinem Kopf ging ich ohne es zu wollen jedes einzelne Gespräch durch, die ich in den letzten zwei Tagen mit Ihnen führte. Snape wie er meinte, er wird mich weiter in Okklumentik fördern und nach noch was suchen will, was Ihn aufhalten kann in meinen Kopf einzudringen. Ihre Blicke brennen immer noch auf meiner Haut. Voll gefüllt mit Mitleid und Verzweiflung die Sie sich nicht anmerken lassen wollen. Doch sowohl ich als auch Sie wissen das es eine eigentlich ausweglose Situation ist.

Weiter starre ich in den Spiegel, mir selbst in meine leeren Augen. Ich hasse sie. Ich hab genau die gleichen wie meine Mutter, nur das ich schon lange das Funkeln in ihnen verloren hatte. Ich hatte nichts mehr das mir Freude bescherte, sie spiegelten die Leere meiner Seele wieder. Ich hasse es, mich so zu fühlen. Ich hasse diese Leere.

Plötzlich zersprang der Spiegel vor mir und ich schrei auf. War ich dankbar, dass ich den Muffliato auf den Raum beschworen hatte, dass niemand hörte was in dem Raum vor sich geht. Ich setzte mich auf den Rand der Badewanne. Ich betrachte die Scherben wie sie da lagen, wie scharf ihre Kanten blitzen. Der Druck in mir stieg immer weiter an und meine Adern am Handgelenkt brannten, es war als würden Sie den schmerz wollen. 'Was solls' dachte ich mir und hebe langsam eine Scherbe auf. Mit zittriger Hand bringe ich sie zu meinem Handgelenk und ratsch.

Ein Moment Ruhe, ein Moment Frieden. Nichts außer das warme Blut das an mir runter fließt und auf den Boden tropft und schon kam alles wieder zurück. Warum hab ich es getan, ich wollte doch damit aufhören. Das einzige was ich nun fühlte außer dem immer noch bestehenden Hass, war die Wut. Ich war so wütend auf mich selbst, warum hab ich das getan, warum war ich nicht schneller, warum schaffe ich nichts, nicht mich zu verteidigen, nicht mich umzubringen und auch nicht damit aufzuhören. Nichts kann ich, gar nichts.

Ich rutsche runter von dem Rand der Badewanne und sinke auf dem Boden zusammen. Weinen und schreien, das war wohl das einzige was ich wirklich konnte.

Von einem Klopfen und Pansys Stimme werde ich wach. Ich muss wohl eingeschlafen sein. Schnell repariere ich den Spiegel und wische das nun getrocknete Blut weg. Ich verlasse das Bad und lächle Ihr zu. Meine Maske sitzt wieder perfekt und wenn man mich nicht genau studierte merkte man auch nichts von letzter Nacht. Schnell ziehe ich mich um und mache mich auf den Weg runter zum Frühstück.

Dort angekommen setzte ich mich an einen Patz weit genug von den anderen entfernt. „Guten Morgen Miss Lestrange." Eine nur allzu bekannte Stimme tauchte hinter mir auf. Immer schön lächeln, immer schön lächeln, dachte ich mir und dreh mich langsam um.

„Guten Morgen Professor." Ich lächle Ihm entgegen, als wäre das Wochenende nie passiert. Als wären die zwei Wochen nach den Ferien nie passiert. „Was kann ich für Sie tun?" Er scannte mich mit seinem Blick von oben bis unten und wieder zurück bis er mir wieder in die Augen schaute, es brauchte kurz doch meine Frage riss Ihn scheinbar zurück aus seinen Gedanken. „Oh nein...eh gar nichts, ich wollte Ihnen nur das Buch zurückgeben." „Stimmt, das hatte ich ja total vergessen. Danke Professor." Ich nahm das Buch entgegen und er lief weiter.

Der Unterricht verlief normal, ich machte wie vor den Ferien mit im Unterricht und verhielt mich ansonsten unauffällig. Das einzige was war, ist ein leichtes ziehen in der Schulter, doch das schob ich darauf das ich die Nacht auf dem Boden verbrachte. Nach dem der Unterricht für den Tag beendet war, setzte ich mich in die Bibliothek und machte gleich meine Hausaufgaben. Ich schrieb die Aufsätze die wir bekamen und machte mich auch nochmal mit Sachen vertraut, die nicht mehr so aktuell waren aber trotzdem relevant für die Jahresabschlussprüfung.

Ich ging so in der Arbeit auf das ich nicht bemerkte wie es schon dunkel wurde und nach einem Blick auf die Uhr wurde mir fast anders.
Ich hätte vor 30 Minuten schon bei Snape sein sollen für die erste Stunde Okklumentik bei Ihm. So schnell ich konnte rannte ich in den Kerker runter zum Klassenzimmer für Zaubertränke. Als ich ankam stand Snape schon vor der Tür mit leichter Besorgnis in seinem Blick. „Tut mir leid, tut mir leid. Ich war in der Bibliothek und hab die Zeit aus den Augen verloren." keuchte ich außer Atem. Nichts erwidernd drehte er sich um und öffnete die Tür.





„Snape ich... ich kann nicht mehr. Pause bitte." Langsam sacke ich zurück auf den Stuhl und die Erschöpfung überkam mich. Bis her konnte ich Ihn immer gut abblocken erst jetzt brechen langsam die Mauern ein und einzelne Erinnerungen kamen zum Vorschein. „Denkst du der dunkle Lord nimmt darauf Rücksicht und hört einfach auf, nur weil du Ihn darum bittest?" „Nein, natürlich nicht." Nichts gegessen zu haben machte die Sache nicht gerade einfacher. „Bereite dich vor...Legilimens!" Dieses Mal kam es zu schnell, schon war er in meinem Kopf.

Erinnerungen aus meiner Kindheit kommen hoch. Die erste Erinnerung wurde klar, ich war ca 7 Jahre alt. Ich stand vor zerbrochenem Glas, es war mir aus der Hand gerutscht. Sie steht vor mir und schrie mich an. Es war nicht mal eins der teuren Gläser aber sie war auf 180. Nach vielen Beleidigungen wurde Sie plötzlich still. Sie begann zu lächeln, hob eine Scherbe auf und schon war sie über meinen Arm gezogen worden. Vor Schmerzen ging ich auf dem Boden nieder, dann verwischt die Erinnerung zu einer neuen.

Sie presste mich gegen die Wand, quetschte mir mit ihrem Arm die Luft ab und schrie mich an. Ich versuchte mich zu wehren, haue mit meiner Hand gegen ihren Arm und ringe nach Luft. Die Erinnerung verblasste und ich alles was ich sah war schwarz. Immer noch ringe ich nach Luft, ich fühlte mich wie damals, die Panik in mir stieg weiter an und ich wartete nur gerade so darauf das endlich die Ohnmacht kommt und mich mir sich reißt.

Doch Sie kam nicht, die Luft wurde immer enger, meine Atmung immer schneller, doch trotz all dem kam sie nicht. Nur ein ekliger Geschmack der mir den vom Mund in den Rachen runter fließt und keine 30 Sekunden später war alles still. Ich bewege mich nicht mehr, meine Atmung ging zurück zum Normalzustand und ich konnte meine Augen wieder öffnen. Es war alles noch vernebelt und ich konnte nur schwer die Umrisse von Snape erkennen. Wieder schließ ich die Augen. „Hey...nein, nein, nein, du bleibst schön bei mir, hörst du? Schön wach bleiben." Ich schlag meine Augen wieder auf, alles war wieder klar und ich schaue Ihm direkt in die Augen. Schnell wich ich ihnen aus und versuche aufzustehen.

Mit leichtem Druck bringt er mich zurück auf den Stuhl. „Snape, ich bin müde und ich kann nicht mehr, bitte können wie nicht morgen weiter machen?" „Das war auch nicht mein Plan, ich hab dich zurück auf den Stuhl gedrückt weil du ansonsten spätestens bei der Tür umgefallen wärst. Denkst du echt ich würde dich in deinem Zustand noch weiter drängen?" „Tut mir leid." Meine Stimme war immer noch heißer und ich wusste nicht warum aber mir war wieder alles zu viel. Die Erinnerungen, die Situation und der Druck der in mir wieder anstieg. Langsam kralle ich meine Nägel in meine Hände und versuche es so irgendwie zu kompensieren.

„Ana!" seine Stimme riss mich zurück ins hier und jetzt, raus aus meinem Kopf. Seine Hände umgreifen meine und er öffnet sie langsam. Ich senk meinen Blick starre nun selber auf meine Hände. Einzelne Tropfen Blut bildeten sich, wo ich gerade noch meine Nägel rein gekrallt hatte. Was hab ich getan, warum, warum vor ihm? Leicht schockiert heb ich meinen Blick wieder an zu seinem. „Tut mir leid, tut mir leid." Mit den Worten drücke ich ihn aus dem weg und renn aus dem Raum.

Kurz nachdem ich aus der Tür draußen war wurde mir schwarz vor Augen. „Warum muss er eigentlich immer Recht behalten." Murmle ich vor mich hin wären ich an der kalten Wand hinunter sacke und alles um mich herum still wurde.

𝙰𝚜𝚊𝚗𝚊 𝙻𝚎𝚜𝚝𝚛𝚊𝚗𝚐𝚎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt