“So, was machen wir jetzt?"
“Keine Ahnung, du willst doch was von mir.”
"Dann gehen wir erstmal raus. Ich will Samirs Blumen gießen."
Er nickte.
Ich ging mit ihm zusammen in den Garten.
“Das ist also das Grab deines Sohnes.”
"Ja."
Er las den Grabstein.
"Deines Neffen, den du nie kennengelernt hast."
“Hätte ich auch nicht gewollt, wir wären nie gut ausgekommen.”
"Ich wette, er hätte dich gemocht. Er war ein so fröhliches Kind. Er hatte nie mit irgendjemanden Probleme."
“Aha.”
"Und ich wette, du hättest ihn auch gemocht."
“Nein.”
"Doch, ganz sicher." Lächelnd strich ich mit der Hand über den Grabstein.
Er schnaubte.
"Du hast mich als Kind ja auch gemocht."
“Ja und?”
"Ich glaube nicht, dass er so unterschiedlich von mir war."
“Kann ich nicht beurteilen.”
"Vielleicht kann ich dir ein Bild von ihm zeigen. Das zeigt dir natürlich nicht, wie er war, aber dann kannst du es dir vielleicht vorstellen."
“Du wirst ihn mir ja dadurch nicht näher bringen.”
"Ich weiß, aber...tut mir leid, wenn ich dir das Ganze hier aufzwinge."
“Nein schon gut, bin froh mal da aus dem Loch heraus zu sein. Aber es hat keinen Sinn, irgendwie.”
"Sei nicht so pessimistisch. Unsere Eltern haben viel erzählt, was so nicht stimmt."
“Ach ja? Schieb ihnen nicht irgendwas zu, nur um mit deinem Mann gut dazustehen.”
"Mache ich nicht."
“Jaja.”
"Du kennst ihn nicht einmal."
“Ich muss ihn auch nicht kennenlernen. Gestern hat mir gereicht.”
"Was hätte er denn sonst tun sollen? Man hat mich als Spionin beschuldigt und einer Affäre, er bekommt von dir keine Antworten, will sie dann von mir haben und natürlich hat er dann schlechte Laune und ist mit den Nerven am Ende. Er liebt mich und vertraut mir. Ein solcher Verrat…"
“Jaja.”
"Wenn du eine Frau hättest, die dich angeblich ausspioniert und betrügt. Wie würdest du reagieren?"
“Ich habe eine Frau, aber sie würde das nicht tun.”
"Oh, das wusste ich nicht. Herzlichen Glückwunsch."
“Danke.”
"Tut mir leid, dass ich nicht bei der Hochzeit war, aber du hättest mich ja eh nicht da haben wollen."
“Ja, wahrscheinlich unsere Eltern noch weniger.”
Ich nickte.
"Außerdem hätte dein Mann das auch nicht erlaubt, du kannst dich doch gar nicht frei bewegen."
DU LIEST GERADE
Die drei Frauen des Königs
AcakLiebe kann kompliziert sein, vorallem mit drei Frauen. Es ist schwer immer die richtigen Entscheidungen zu treffen als König, vorallem wenn es um die Familie geht. Und um die eigenen Kinder.