Kapitel 15

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Jan's Sicht:

In den nächsten Wochen traf ich mich oft mit Tim zum Eis essen und wir verbrachten viele Pausen zusammen. Da wir beide unseren Eltern schon viel von einander erzählt, aber noch nie persönlich vorgestellt hatten, beschlossen wir uns mal zu Hause und nicht immer nur in der Stadt zu treffen. Heute sollte Tim direkt nach der Schule mit zu mir kommen. Das passte sehr gut, weil wir beide sechs Stunden hatten. Zum Glück hatten wir auch beide keine Hausaufgaben auf. Ich muss gestehen, dass ich ein bisschen nervös war, als ich die Haustür aufschloss. Meine Mutter stand gerade in der Küche und kochte Nudeln für uns. Sie freute sich sehr, Tim mal persönlich kennen zu lernen und schien ihn gleich sympathisch zu finden und zu mögen. Das erleichterte mich. Manche meiner Freunde werden von meinem Eltern nämlich als ein wenig komisch "abgestempelt". Beim Essen fragte meine Mutter Tim alles, was ich ihr eigentlich schon erzählt hatte, aber egal.


Tim's Sicht:

Ich war ein wenig nervös als wir bei Jan vor der Tür standen.

Seine Mutter sieht sehr nett aus und die Nudeln haben sehr gut geschmeckt. Nach dem Essen gingen wir in Jan's Zimmer. Das sah relativ durchschnittlich aus und hatte irgendwie nicht wirklich etwas besonderes. Mein Zimmer sieht allerdings auch nicht wirklich anders aus. Auch dieser Nachmittag war sehr schön und wie immer hatten wir viel Spaß. Heute fiel mir allerdings etwas an Jan auf. Zwar hatte ich das schon vorher bemerkt, aber heute ist es mir extrem aufgefallen. Er verdrehte ständig die Augen, blinzelte komisch oder zuckte ein wenig zusammen. Außerdem räusperte er sich öfters. Mich wunderte das ein bisschen, und ich überlegte, ob ich ihn darauf ansprechen sollte. Tat es dann aber nicht, weil sich auch irgendwie nicht die richtige Situation bot und ich auch nicht einfach völlig Kontextlos fragen wollte. Jan's Vater habe ich nicht gesehen. Jan sagte, der wäre auf der Arbeit und er fände es schade, dass er mich nicht kennenlernen konnte. Ich konnte das gut verstehen, denn mein Vater muss auch immer sehr lange arbeiten und wahrscheinlich wird Jan ihn morgen auch nicht kennenlernen. Morgen kommt Jan nämlich mit zu mir.


*am nächsten Tag*


Tim's Sicht:

Heute habe ich in allen Pausen etwas mit meiner Klasse gemacht und kaum mit Jan gesprochen. Ich hatte ein bisschen Angst, dass er sich irgendwie vernachlässigt fühlt oder so und deshalb nicht mehr mit zu mir kommen möchte, aber zum Glück war er einsichtig und hatte Verständnis dafür, dass ich was mit meiner Klasse gemacht habe. Das fand ich richtig toll, den Einsicht und Verständnis sind für mich wichtige Punkte für eine gute Freundschaft.

Als wir dann bei mir ankamen, hatte meine Mutter ebenfalls Nudeln gekocht. Sie schien Jan sympathisch zu finden und bombardierte ihn, genau wie Jan's Mutter gestern mich, mit fragen. Von diesen Fragen hatte ich ihr zwar schon oft die Antworten erzählt, aber sie tat so, als wären das neue Informationen.

Das Kennenlernen und was danach kam | Gewitter im Kopf Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt