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POV: Manu

Ich stehe am Altar und sehe sie an.
Hübsch ist sie nicht gerade, ihr rechtes Auge schielt leicht.
Ihre Haare sind zu einer echt dekorativen Frisur hochgesteckt, was ihr Aussehen dann doch um einiges verbessert.

"Willst du, Linda von Schwalbenthal, Manuel Büttinger zum Mann nehmen? "
"Ja, ich will."
Sie sieht sehr traurig aus.
"Und willst du, Manuel Büttinger, Linda von Schwalbenthal zur Frau nehmen?"
Nein!
Ich will nicht!
Ich muss rauss!
"Ja, ich will." krächze ich gequält.
"So dürft ihr euch nun küssen."
Vorsichtig nimmt sie mein Gesicht in ihre Hände, ich zucke erst zurück, lasse sie dann aber machen.
Sanft drückt sie ihre Lippen auf meine, erst nach einiger Zeit  erwiedere ich den Kuss.
Ich warte bis sich das Gefühl einstellt, dieses unverkennbare Kribbeln, von dem meine Mutter immer erzählte, aber es bleibt aus.
Ich löse mich von ihr.
Jetzt ist mein Leben vorbei, ich bin an sie gebunden, bis der Tod uns scheidet.
Keine Freiheit keine Liebe., und das mit 16.
Ätzend,  wirklich.
Aber wenigstens bin ich bald Fürst von Schwalbenthal.
Wenn ihr Vater verreckt ist jedenfalls.

_______________________Zeitsprung_________________________________

Ächzend hievt sie ihre Gewänder die Treppe hoch zu unseren Gemächern. Pausenlos schickt sie irgendwelche Mägde irgendwo hin und nicht grade freundlich.
Ich habe ehrlich keine Ahnung wie alt sie ist, villeicht 19 oder so.
Also deutlich älter als ich.
Mit der soll ich jetzt mein Leben verbringen.
Welch ein Glück ich doch im Leben habe

______________________Zeitsprung__________________________________

Schnaufend betritt Monsieur Pietro von Schwalbenthal mein Zimmer.
Er hievt sich und seinen gewaltigen Bauch auf mein Bett und sieht mich an.
"Na dass ihr mir nicht zu früh Kinder kriegt."
Ich starre ihn leicht verstört an.
Hatte ich auch nicht vor.
"Naja, vor der Tür stehen Zombey und Maudado,  deine Leibwächter."
Zwei Männer von ca. zwanzig Jahren betreten den Raum.
Monsieur Schwalbenthal  ist schon verschwunden, mit einer Geschwindigkeit,  die ich ihm gar nicht zugetraut hätte.

"Hi"
Ich sage nichts, denn ich bin immer noch verwirrt von dem Satz des Monsieurs.
Er war einfach so reingeplatzt und sagt dann das.
Ich bin immer noch 16!

Ich sehe auf.
Zombey  und Maudado  starren mich erwartungsvoll an, aber um ehrlich zu sein habe ich keine Ahnung, was sie von mir wollen.
Der eine der beiden, Zombey, räuspert sich.
"Hi" sagt er übertrieben deutlich.
Ich glaube, ich sollte so langsam mal antworten.
Habe ich grade ernsthaft vergessen, zu antworten?
"Hallo" krächze ich und werde sofort rot.
Die beiden fängen an zu knicken, wahrscheinlich denken sie, ich erwarte das von ihnen.
Nagut, ich sollte es erwarten, tue ich aber nicht.
Es Sicht albern.
" schon gut, ihr braucht euch nicht verbeugen."
Maudado seufzt erleichtert.
"Na?" fragt zombey jetzt und sieht mich erwartend an.
"Huh?", ich weiß echt nicht was er grade meinte.
"NA?" fragt er erneut, aber deutlich genervter.
"Na was?"
Na das  fängt ja gut an.
Ich sitze inzwischen eingeklemmt zwischen den beiden und habe ehrlich keinen Plan, was sie von mir wollen.
Maudado kichert leicht und sagt zu mir gewant:
" Smalltalk. "
Er zuckt mit den Achseln.
Echt seltsam die beiden, obwohl ich Maudado von Anfang an ziemlich symphatisch finde.

Es ist bedrückend still im Raum und Zombey scheint das gleiche zu denken.
Er räuspert sich.
Wieder stille.
In der Ecke meines Gemachs blättert Putz von der Wand.
Sonst ist es ganz schön  hier drinne.
Stille.
Recht prunkvoll der Raum, nichtmal unsere Eingangshalle war so schön.
"Wollen wir reiten?"durchbricht Zombey endlich die unangenehme Atmosphäre im Raum, während er Maudado ein leicht seltsames Grinsen zuwirft.
Die beiden sind offensichtlich die besten Freunde.

"Ich hätte lust" ,sagt Maudado  direkt begeistert," hast du ein Pferd?"
Mist.
" Ähh, es kann vorkommen, dass ich eventuell villeicht noch nie auf einem Pferd saß.?" frage ich eher, als das ich  ihm antworte.
Wieder werde ich rot.
Auf unserem Hof hatten wir zwar Pferde gehabt, aber niemand hat es für nötig gehalten, mir das beizubringen.
Ich wollte es, um ehrlich zu sein, auch nicht lernen.
Pferde sind zwar schön, aber so toll nun auch wieder nicht.
Außerdem waren unsere Pferde strohdumm und vor allem faul.
" Na, dann kriegst du eben eins von uns und du darfst..."
"REITEN LERNEN" fällt Maudado ihm ins Wort.
Er strahlt, als wäre grade sein Geburtstag und er ist beim Geschenke auspacken.

Das weiße Kleid war auch keine Tradition, irgend so eine Königin trug bei ihrer Hochzeit halt ein weißes Kleid und dann wurde es zum trend.
Ende.

He's a Pirate | KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt