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____________Tag nach Palles verschwinden________________________
POV: Manu

Die Sonne glitzert durch die Wipfel, während ich zum Mühlrad  laufe. Palle ist an diesem wunderschönen morgen zum Glück noch nicht da, sonst ist er immer erster.
Ich habe nämlich etwas kleines für ihn vorbereitet, um ihn von seinen Eltern abzulenken.
Die letzten paar Tage habe ich damit verbracht,  einen Bogen für ihn zu bauen.
Er ist wirklich stabil und biegsam, ich habe gestern auch schon damit geschossen.
Obwohl ich nie getroffen habe war der Bogen echt gut.                                                                                       Glaube ich.
Und er ist leise.
Ich glaube, er wird Palle gefallen.
Pat war schon immer sehr selbstständig gewesen und villeicht kann er sich selber Essen jagen, dann muss er nicht betteln oder auf dem Markt singen. Er  hasst das, aber seine Eltern sind zu krank zum arbeiten. Ich lege den Bogen an die Stelle, wo er immer auf mich wartet und klettere auf den Baum daneben.
Das Versteck hier oben habe ich aufgesucht, damit ich Palles echte Reaktion sehen kann. Villeicht freut er sich ja auch gar nicht und tut nur so.
Ich selbst heuchle  auch manchmal Freude, zum Beispiel bei Tante Margret,  die mir immer selbstgebackener Brot schenkt.
Es schmeckt furchtbar.
Steinhart und trocken wie Staub.
Sie erwartet dann immer, dass ich es immer vor ihren Augen esse und lecker finde.
Sonst ist sie ganz ok.

Die Sonne steht schon hoch am Himmel und ich Frage mich wann Pat endlich kommt. Irgentwie vermisse ich ihn schon.
So lange hat er mich noch nie auf sich warten lassen.

___________2 Stunden später______________________________________

Pat kam heute nicht mehr, langsam geht die Sonne unter.
Villeicht musste er sich heute um seine Eltern kümmern.
Ja, das klingt realistisch.
Ich glaube ich gehe mal bei ihm vorbei, den Bogen nehme ich mit.

Bei ihm angekommen öffne ich die Tür und trete ein.
Die muffige alte Küche ist verstaubt und dunkel.
" Palle?"
Keine Antwort
"Palle?" Rufe ich erneut.
Wieder stille.
Langsam durchquere ich die Küche.
Hier ist jedenfalls keiner.
" Pat?"
"Bitte antworte"
Im Bad ist er auch nicht.
Er könnte bei seinen Eltern eingeschlafen sein, die Tür zu deren Zimmer ist ein Spalt breit offen.
Vorsichtig  luge ich ins Zimmer.
Seine Eltern liegen da.
Tot.
Blut, überall Blut.
Palles Mutter hat eine Schnittwunde am Hals, wie von Pats Messer.
Sein Vater ist einfach nur tot.
Ich drehe mich auf der Stelle um und renne weg.
Mir ist schwindelig und mein Kopf summt vor Fragen.
Hat Palle seine Mutter wirklich ermordet?
Wo ist Palle überhaupt?
Geht es ihm gut?
Ich stoße meine Zimmertür auf und verkrieche mich unter der Bettdecke.
Hat Pat mich wirklich hier alleine gelassen?
Tränen rinnen  über meine Wangen und Tropfen auf die Matratze.
Pat, wieso?

Palle und ich sitzen auf unserem Stein im Feld.
Seine braunen Augen glitzern Golden im Sonnenlicht.
Er jongliert mit drei Bällen, ohne das einer runterfällt.
Jetzt bin ich dran.
Als ich den dritten grade in der Luft hatte, muss ich den ersten schon wieder fängen. Natürlich verfehle ich ihn und er landet auf dem frisch gesägten Maisfeld.

Anfangs konnte die Ehe auch einfach wieder gelöst werden, es war nicht unüblich, dass Freunde heiraten um ihre Bindung zu stärken.
Im Laufe der Zeit wurde die Ehe dann zu einem Wirtschaftlichen Faktor, einflussreiche Familien Vereinten sich, auch konnte man so sein Vermögen vermehren.

He's a Pirate | KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt