ℂ𝕙𝕒𝕡𝕥𝕖𝕣 𝕋𝕨𝕠

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ᵈᵉʳᵉᵏ

"Jake! Talia! Macht schon. Wir wollen heute noch losfahren!" rufe ich den beiden von unten aus zu. "Ja! Ja! Dad! Wir kommen gleich!" ruft Talia mir zurück. Kurze Zeit später kommt sie endlich aus der Haustür, dicht gefolgt von ihrem Zwillingsbruder Jake. Sie tragen ein paar letzte Kisten mit sich und verstauen sie im Kofferraum, bevor sie einsteigen. "Gut. Können wir jetzt losfahren oder habt ihr noch was vergessen?" frage ich die beiden und sehe hinter zu den beiden, die sich es dort auf der Rückbank bequem gemacht haben. "Nein! Wir sind startklar!" gibt mir Jake das Wort und ich starte den Wagen.

Wir fahren schon seit einigen Stunden. Talia ist bei der Musik, die durch ihre Kopfhörer dröhnt eingeschlafen. Während Jake neben ihr ein paar Schulbücher durchbüffelt. Die beiden sind so verschieden wie Tag und Nacht. Trotzdem verstehen sie sich zum Glück so gut miteinander.

"Dad? Können wir bitte mal anhalten? Ich muss mal!" beschwert sich Talia nach weiteren Stunden. Ich nicke und fahre bei der nächsten Raststätte ein. "Beeile dich. Ich möchte noch bevor es dunkel wird ankommen." rufe ich ihr hinterher und sie verschwindet auf der Damentoilette. Ich lehne mich an meinen Wagen an und sehe zu Jake hinunter. "Was lernst du da eigentlich die ganze Zeit?" frage ich ihn und greife nach dem Buch in seiner Hand. "Ach nichts besonderes." gibt er als antwort und will es mir schon wieder aus der Hand reißen. Doch zu spät. Ich habe es schon gesehen. "Das ist gut. Ich wusste ja nicht, dass du so gut Zeichnen kannst." sage ich beeindruckt und gebe es ihm wieder zurück. "Wer ist denn die Glückliche?" frage ich ihn gespannt mit einem Lächeln im Gesicht. "Ist nicht so wichtig. Werde sie sowieso nie wieder sehen." nuschelt er vor sich hin und zeichnet weiter an seinem Kunstwerk. "Bin wieder da!" meldet sich Talia plötzlich neben mir zu Wort. "Na dann kann es weitergehen. Es ist nicht mehr weit." meine ich und steige währenddessen ein.

Als wir kurz vor Beacon Hills sind, kann ich eine leichte Anspannung in mir spüren. Ein merkwürdiger Druck, der damals als ich aus Beacon Hills gefahren bin, von mir gefallen ist. Jetzt scheint er wieder da zu sein und das lässt mich verdammt nervös werden. "Wo werden wir eigentlich leben?" fragt mich Talia, als wir an der Grenze von Beacon Hills sind. "In meinem altem Loft. Wenn Onkel Peter es freundlicher Weise stehen gelassen hat." antworte ich ihr und versuche mich etwas zu entspannen. Doch irgendwas lässt meine Anspannung verstärken. Werden die anderen noch hier leben? Wird er noch hier leben? So viele Gedanken verschwende ich daran. Diese Gedanken, die ich seit Jahren habe verdrängen wollen.

"So da wären wir." sage ich und halte auf dem Parkplatz an. Wir steigen gemeinsam aus und die Zwillinge folgen mir nach oben. Zusammen laufen wir hoch bis zur Großen Metalltür. Ich atme einmal tief aus. "Was ist denn los?" fragt Talia besorgt nach. Ich sage nichts und mit einem mal schiebe ich die Tür zur Seite auf. Das dunkle Wohnzimmer kommt sofort zum Vorschein. Durch das Große Fenster scheint die untergehende Sonne herein. Ein atemberaubender Blick. Wie ich mein Loft doch vermisst habe.

"Wow! Die alte dunkle Wolfshöhle." lacht Talia und ich zeige den beiden erst einmal alles. Sie folgen mir nach oben. Beide bekommen jeder ein Zimmer und schließlich komme ich in meinem alten Schlafzimmer an. Ich schließe die Tür hinter mir und sehe mich um. Es sieht noch genauso aus, wie ich es vor Jahren in der Hektik verlassen habe. Nur etwas eingestaubt, aber bewohnbar. Ich lasse mich in die Kissen fallen und huste laut auf. Ok hier sollte doch erst mal ein wenig Staubgewischt werden.

𝚂𝚝𝚎𝚛𝚎𝚔 N͟e͟u͟e͟ C͟h͟a͟n͟c͟e͟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt