ℂ𝕙𝕒𝕡𝕥𝕖𝕣 𝔼𝕝𝕖𝕧𝕖𝕟

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ˢᵗⁱˡᵉˢ

Ein paar Woche sind vergangen und ich bin mit der ganzen Arbeit auf dem Polizei Revier ziemlich beschäftigt gewesen. Zu mindestens haben wir einige der offen stehenden Fälle gelöst. Das ist heute der erste Freie Tag seit langer Zeit.

Derek hat sich seitdem weder blicken, noch etwas von sich hören lassen. Sie haben sich nach dem Vorfall an Vollmond komplett zurück gezogen. Ich kann das voll verstehen, aber trotzdem fehlt er mir. Immer wieder spüre ich einen nervösen Herzschlag, zittrige Hände und diese ganzen Gefühle, die mich zu ihm ziehen.

Ein Teil in mir sagt, dass ich ihn anrufen oder bei ihm vorbei schauen soll. Aber dann ist da noch dieser andere Teil in mir. Der mich jedes mal davon abhält ihn anzurufen. Denn immer wenn ich seinen Kontakt ausgewähle, zögere ich und lasse es schlussendlich doch sein. Wieder sitze ich in meinem Jeep und überlege ob ich nicht doch zu ihm fahren soll. Nur kurz nach ihm sehen. Ich will wissen wie es ihm geht. Spiele ich mit meinen Gedanken.

Schließlich lasse ich den Motor an und rolle aus der Einfahrt. Ich halte erst wieder vor dem großen Gebäude. Zögere einen Moment und überlege, ob ich es nicht doch lassen soll. Ich steige trotzdem aus. Wenn auch langsam und total unsicher. Wie immer richte ich meinen Blick erst nach oben. Ob er überhaupt zu Hause ist? Ich mach mir eindeutig zu viele Gedanken. Also gehe ich zu seinem Loft nach oben.

Mit jedem Schritt, den ich nach oben mache, klopft mein Herz immer wilder und ich spüre förmlich jeden einzelnen Schlag, der durch meinen Körper schlägt. Meine Hände wische ich jedesmal an meiner Jeans ab und kurz bevor ich oben angekommen bin, mache ich zuerst halt. Vielleicht sollte ich doch besser wieder gehen. Denke ich, als ich vor der großen Tür stehe und versuche mich zu überwinden, zu klopfen.

Schließlich will ich mich wieder umdrehen und auf dem Weg nach unten machen, als ganz plötzlich mit einem großen Schwung die Tür zur Seite aufgerissen wird. "Stiles? Was machst du hier?" kommt es verwundert von Derek. Vorsichtig drehe ich mich zu ihm um. Er steht fragend da. Vermutlich hat er die ganze Zeit gewusst, dass ich hinter der Tür lauere. Ich presse nervös meine Lippen zusammen. "Hey." sage ich kurz und kann ihn nur anstarren. "Hey?" kommt es ebenfalls von Derek und er setzt ein unsicheres Lächeln auf. "Eh...Komm doch rein." schlägt er mir vor und zeigt zu sich herein. Ich nehme dankend an und laufe gemeinsam mit ihm hinein.

"Also...Was machst du hier?" fragt er mich erneut. Ich zöger einen kurzen Moment. "Ehm...Ich...Ich wollte...nur nachsehen...wie es dir geht?" stottere ich heraus. "Das ist nett. Danke...Aber es geht schon." antwortet er verwundert. Es entstand ein peinliches Schweigen zwischen uns und ich weiß nicht was ich noch sagen soll. "Okay...Das...Das ist toll. Ehm..." bekomme ich nur noch raus.

"Wie geht es dir? Müsstest du nicht eigentlich auf dem Revier sein?" fragt er. "Mir geht es gut. Nein...Ha-b...mir heute fr-ei genommen." antworte ich ihm. "Achso...." sagt er daraufhin. Wieder ist diese verdammte Stille zwischen uns. "Warum hast du uns geholfen?" fragt er plötzlich und ich sehe ihn fragend an. "Niemand hätte sich so dafür eingesetzt, nicht nachdem was ich getan habe." fügt er noch hinzu und läuft nervös durch sein Loft. Gebannt sehe ich ihm hinterher. Ich schlucke schwer und wische erneut meine schweißnassen Hände an meiner Jeans ab.

"Ich weiß nicht was du meinst." lüge ich, doch eigentlich weiß ich worüber er spricht. "Doch Stiles... Du weißt was ich meine." antwortet er und ich habe gehofft, dass wir darüber nicht reden müssen. Irgendwie habe ich zwar auf eine Erklärung von ihm gewartet, aber ich habe seit langer Zeit damit abgeschlossen. "Ich habe mit Scott geredet und ich weiß, dass du es mir übel genommen hast. Das... was ich getan habe. Als ich... ohne etwas gesagt habe einfach so verschwunden bin." er verstummt und vermutlich wartet er bis ich dazu etwas sage, aber ich schaue ihn nur weiterhin ohne ein Wort zusagen an. "Da war etwas..." spricht er weiter und richtet seinen Blick nun zu Boden.

Eine unangenehme Anspannung macht sich in mir breit und wieder schlucke ich schwer. Noch nie hat jemand von uns beiden gewagt dieses Thema anzusprechen. "Etwas...zwischen uns... Du kannst es nicht verleugnen, weil...weil du es auch gespürt hast! Richtig...?" meint er und richte somit seinen Blick wieder zu mir. Mir bleibt Wortwörtlich die Luft weg und ich schließe sanft meine Augen. "Derek..." spreche ich leise seinen Namen über meine Lippen aus. Er kommt mir näher und ich fühle mich mit jedem Schritt, den er mir näher kommt unsicher. "Stiles... Es tut mir so leid." spricht er vorsichtig auf mich ein.

"Nein... Hör auf dich zu entschuldigen. Das hilft mir auch nicht weiter... Ich habe damit abgeschlossen. Also lass es, bitte!" sage ich und mir laufen unkontrolliert ein paar Tränen aus den Augen hinunter über meine Wangen. Mein Blick versucht von ihm abzugehen. "Stiles... Ich habe mehrfach versucht mit dir zu reden, aber... ich wusste nicht was ich dir sagen sollte. Wie ich es dir Erklären konnte. Du hast mir so viel bedeutet. Ich konnte es nicht." erklärt er und verstummt wieder.

"Du hättest doch einfach zu mir kommen können. Du hättest einfach 'Tschüss' oder sowas sagen können. Stattdessen fand ich ein leeres Loft und diesen dämlichen Zettel vor. Weißt du wie ich mich indem Moment gefühlt habe?" ich halte inne und warte auf irgendeine Reaktion von ihm. Während mir nur erneut Tränen die Wangen herunter laufen. Ich wische einmal kurz mit meinem Handrücken über meine Augen.

"Beschissen, um es genau auszudrücken! Du hast mir wirklich alles bedeutet...Derek." sage ich nun etwas lauter. Er richtet seinen Blick zurück auf den Boden. "Ich weiß. Dafür darfst du mich auch hassen, aber bitte..." sagt er, doch ich lasse ihn nicht ausreden. "JA UND GLAUB MIR ....DAS TUE ICH AUCH. Ich habe deine Tochter nur gedeckt, weil sie nichts dafür konnte. Sie ist ein unschuldiges Kind. ALSO LASS ES DEREK... LASS MICH IN RUHE MIT DEINEN ERKLÄRUNGEN. WARUM UND WIESO DU ES DAMALS GETAN HAST. Du wirst deine Gründe gehabt haben!" sage ich wütend. Er schaut mich entgeister und mit weit geöffneten Augen an.

Schon immer wollte ich ihm so eine Ansage machen. Er hat mich damals verletzt und wenn es auch so weit in der Vergangenheit liegt, tut es immer noch so weh. Ich lasse ihn somit zurück und stürme aus seinem Loft. Runter zu meinem Jeep und nach Hause.

𝚂𝚝𝚎𝚛𝚎𝚔 N͟e͟u͟e͟ C͟h͟a͟n͟c͟e͟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt