𝔽𝕦̈𝕟𝕗𝕦𝕟𝕕𝕫𝕨𝕒𝕟𝕫𝕚𝕘

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||1. Oktober||

„Danke, das ihr extra gekommen seid." sagt Lottie und umarmt mich zum Abschied. Louis, der ein bisschen hinter uns steht steckt sie, als Verabschiedung, nur die Zunge heraus.

„Danke, dass ich mitkommen durfte." erwiderte ich ein bisschen verlegen und hebe kurz meine Hände, um die dunkelgrüne Farbe darauf zu präsentieren. „Und danke für..." nuschele ich leicht verlegen und lasse die Hände wieder sinken.

Lottie kichert. „Ist doch selbstverständlich."

„Na dann" mache ich und gehe einen Schritt zurück. „Auf Wiedersehen"

„Auf Wiedersehen ihr zwei" antwortet Lottie und zwinkert Louis zu der nach meiner Hand greift und diese fest umschließt.

„Wiedersehen" nuschelt Louis, öffnet die Haustür und zieht mich mit sich nach draußen.

Ich stolper ihm einfach hinter her. Wie kann jemand mit so kurzen Beinen nur so schnell sein?

Kaum sind wir an deinem Auto angekommen, und somit auch außer Sichtweite des Hauses, presst Louis mich mit dem Rücken gegen die Tür und legt seine Lippen verlanget auf meine.

Ich keuche überrascht auf, doch dann erwiderte ich den Kuss beinah genau so stürmisch wie er.

„Gott, weißt du eigentlich wie heiß du schon den ganzen Tag mit diesen Nägeln aussiehst?" murmelt Louis in den Kuss und drängt mich noch näher an das Auto. „Am liebsten würde ich dich hier und jetzt nehmen."

Ich stöhne erregt auf und will gerade zu einer Antwort ansetzten, als Louis verdammest Handy anfängt zu klingeln.

„Mist" entfährt es ihm und wiederwillig lasse ich es zu, dass er sich von mir löst und sein Handy aus der Tasche kramt.

Er wirft einen Blick auf den Display und verdreht genervt die Augen. „Sorry" sagt er und wirft mir einen entschuldigenden Blick zu. „Aber da muss ich ran gehen."

Ich nicke nur immer noch an das Auto gelehnt, mit geschlossen Augen und nach Luft ringend.

Gott dieser Typ macht mich fertig.

Ich brauche ein bisschen um mich wieder zu sammeln. Und dabei hat er mich ‚nur' geküsst. Aber wie er das getan hat...

Ich öffne meine Augen wieder als ich Schritte höre die langsam auf mich zu kommen. Louis.

Ich lächle ihn an, doch er sieht alles andere als erfreut aus. Er sieht ziemlich wütend aus. Na toll denke ich und seufze still.

„Schlechte Nachrichten?" frage ich, als Louis nur noch ein paar Schritte von mir entfernt ist.

„Allerdings" erwidert er und wirft mir einen undefinierbaren Blick zu. „Hast du mir vielleicht irgendetwas zu sagen Harry?"

In meinem Hals bildet sich ein Knoten. Dieser Satz hat doch nie etwas gutes zu bedeuten.

„Wie bitte?" frage ich verwirrt. Ich habe absolut keine Ahnung wovon er redet.

„Du hast mich schon verstanden." erwiderte Louis, sein Blick ist kalt und abweisend. Oh bitte lass das hier nur ein schlechter Scherz sein.

„Möchtest du mir was sagen?"

„N-Nein" stottere ich und werde langsam nervös. „Und ich habe auch keine Ahnung..."

„Na dann" unterbricht mich Louis mit einem wütenden Blick und kramt sein Handy wieder aus seiner Tasche. „Erklär mich das!"

Er hält mir sein Handy unter die Nase und ich kneife meine Augen ein bisschen zusammen, um das Bild, dass darauf abgebildet ist zu erkennen.

Ein Pärchen ist darauf zu sehen. Zwei Männer die sich küssen. Der eine Mann ist ungefähr in meinem Alter, er hat hellblondes Haar und der andere...

Mein Atem stockt und mein Herz beginnt wie wild zu klopfe. Der andere Typ auf dem Bild... bin ich.

Ich hebe meinen Kopf und starre geradewegs in Louis Gesicht.

„Wer ist dieser Typ?" fragt er und seine Stimme zittert vor unterdrückter Wut.

Ich... ich..." stottere ich doch ich schaffe es nicht einen ordentlichen Satz heraus zu bringen. Das alles überfordert mich gerade einfach zu sehr.

„Das ist nicht das wonach es aussieht" bringe ich schließlich leise hervor.

Louis lacht, doch es klingt alles andere als erfreut. „Dieser Satz klingt ziemlich lahm weißt du."

„Louis bitte" sage ich und sehe ihn flehend an. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass diese Foto echt ist oder?"

„Oh es sieht ziemlich echt aus findest du nicht?"

Ich schüttele verzweifelt den Kopf. „Nein... Louis ich... bitte"

„Verdammt nochmal sei wenigstens ehrlich zu mir!" schreit Louis plötzlich und ich zucke erschrocken zusammen als er mit voller Wucht gegen das Auto schlägt.

„Louis, bitte das ist nur Fotoshop" versuche ich es erneut. Tränen steigen mir in die Augen und ich beginne zu zittern. Das hier fühlt sich alles an wie ein Traum. Wie ein Albtraum wohl gemerkt.

„Das ist nur Fotoshop" äfft er mich nach und sieht mich mit einem verächtlichen Blick an.

„Verarschen kann ich mich selber." faucht er doch auch in seinen Augen erkenne ich Tränen.

„Louis bitte, warum... warum vertraust du mir nicht?" meine Stimme ist nur schwer zu verstehen und die Tränen laufen mir inzwischen unaufhörlich über die Wange.

„Ist ziemlich schwer wenn man so ein Bild zugeschickt bekommt oder?" Louis Stimme ist eiskalt und mir läuft ein Schauer über den Rücken.

So war er noch nie zu mir.

„W-wer hat dir dieses Bild geschickt?" Bringe ich schließlich unter einem leisen Schluchzer hervor.

„Simon, ich weiß nicht wo er es her hatte aber das tut jetzt nichts zu Sache. Ich will verdammt nochmal von dir wissen wer dieser Typ ist und warum zu Teufel du mich mit diesem Wichser betrügst!" Louis Stimme ist laut und mir laufen die Tränen mittlerweile unaufhörlich über die Wangen. 

„Ich weiß es nicht Louis, bitte du musst mir glauben!" ich mache einen Schritt auf Louis zu und strecke meine Hand nach ihm aus. Er muss mir glauben. Er muss einfach. Ich könnte es nicht ertragen ihn zu verlieren. Nicht wegen so etwas.

Louis macht einen Schritt von mir weg und wirft mir einen angeekelten Blick zu. „Du widerst mich an!" faucht er und in mir bricht etwas.

Natürlich ist Louis verletzt, er denkt immerhin ich habe ihn betrogen und trotzdem hat er kein Recht so etwas zu mir zu sagen.

„Das mit uns ist vorbei. Du hast bis morgen Zeit deine Sachen abzuholen, danach will ich dich nie wieder sehen ist das klar?" während er das sagt wandern seine Augen überall hin, nur nicht zu mir.

„Louis bitte..." setze ich noch einmal an, doch er unterbricht mich mit einem verächtlichen Schnauben.

„Ich will nichts mehr hören!" sagt er laut eher er die Autotür aufreißt, sich ans Lenkrad setzt und die Tür mit einem lauten Knall wieder ins Schloss fallen lässt.

Er würdigt mich keines Blickes, als er das Auto wendet und ziemlich schnell davon fährt.

Ihm ist es anscheinend egal wie ich wieder nach Hause komme.

Meine Beine geben nach und ich lasse mich auf dem Bürgersteig nieder um nicht umzukippen.

Ich vergrabe meinen Kopf in den Händen und beginne hemmungslos zu weinen.

Dabei hatte er es mir versprochen. Er hatte mir versprochen, wir würden zusammen blieben.

- - - - -
Sorry man...

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(Wörter: 1121)

[09.05.21]

Xx

Be honest |L. S.|  ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt